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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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gab Lucas leise zu. »Die Art, wie sie dort hineinfällt.« Er berührte ganz zart die kleine Mulde am unteren Ende ihres Halses. »Das ist perfekt.«
    Helen sah, wie glühende Röte seine Wangen überzog. Lucas hielt den Blick gesenkt, weil er natürlich merkte, dass sie ihn alle mit einem besorgten Stirnrunzeln ansahen. Vor allem Castor sah sehr deprimiert aus.
    »Was ich nicht verstehe – wieso fällt uns das erst jetzt auf? Es scheint fast, als wäre das Ding erst in den letzten Tagen mit Liebes-Power aufgeladen worden«, wunderte sich Jason. Doch dann kam ihm ein Gedanke und sein Blick wanderte von Helen zu Lucas und schnell wieder weg.
    »Als wäre es gerade eingeschaltet worden«, sagte Ariadne. Auch sie sah Helen und Lucas an und hatte offensichtlich denselben Gedanken wie ihr Zwillingsbruder.
    »Was passiert, wenn ich will, dass es etwas anderes wird?«, fragte Helen und ignorierte die merkwürdigen Blicke, die ihr plötzlich alle zuwarfen. Cassandra zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Warum probierst du es nicht aus?«, fragte sie interessiert. »Aber nimm die Kette dafür lieber ab. Man weiß ja nie«, fügte sie hinzu.
    Helen nahm die Kette ab und versuchte, an etwas zu denken, das sexy war, aber ihr fiel nichts ein. Einen Moment später erkannte sie, dass es keine Rolle spielte, was sie für sexy hielt, sondern nur, was andere Leute mochten. Sie brauchte ein Versuchskaninchen. Sie sah Hector an, konzentrierte sich nur aufihn und spürte, wie die Halskette in ihrer Hand die Form änderte.
    »Helen!«, rief Hector empört.
    Sie hielt einen winzigen Fetzen Spitze in der Hand, der eher nach diamantbesetzter Zahnseide aussah als nach Unterwäsche. Alle prusteten los, zeigten auf Hector und zogen ihn mit seinem ordinären Geschmack auf. Jetzt sah Helen Lucas an, konzentrierte sich, und der Spitzenslip verwandelte sich wieder in ihre Halskette. Lucas grinste.
    »Sag ich doch. Ich liebe diese Kette«, gab er offen zu.
    Er sah sie so sanftmütig an, dass Helen schnell etwas tun musste, um die Blicke der anderen abzuwenden. Sie schaute sich im Raum um und suchte demonstrativ nach dem nächsten Opfer. Alle ergriffen hastig die Flucht.
    »Denk gar nicht erst daran!«, kreischte Ariadne und stürmte aus dem Raum, damit Helen sich nicht auf sie konzentrieren konnte.
    »Komm schon! Das ist nicht fair«, rief Jason. Er wich zurück und hielt sich die Augen zu, sodass Helen ihn nicht ansehen konnte.
    »Keine Panik, Leute!« Helen legte sich die Kette wieder um, aber außer Lucas und Cassandra war niemand mehr im Arbeitszimmer, der die erlösenden Worte zur Kenntnis nehmen konnte. »So mag ich meine Kette auch am liebsten.«
    »Sehr gut«, sagte Lucas.
    »Wieso bist du eigentlich nicht weggerannt?«, fragte Helen Cassandra, aber als sie den finsteren Ausdruck in ihrem Gesicht sah, wurde ihr bewusst, dass sie anscheinend etwas Verkehrtes gesagt hatte.
    »Weil das bei mir niemals wirken wird«, sagte Cassandra kalt und abweisend und rauschte an Helen vorbei.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sich Helen bei Lucas, als Cassandra aus dem Arbeitszimmer gestürmt war. Sie legte ihm die Hand auf den Arm, damit er sie ansah. »Was ist denn los? Habe ich was Falsches gesagt?«
    »Aphrodites Zauber wirkt nur bei Erwachsenen – bei geschlechtlich reifen Personen«, antwortete er mit rauer Stimme, als hätte er plötzlich einen Frosch im Hals.
    »Oh. Aber deswegen muss sie sich doch nicht schämen. Sie ist doch erst vierzehn. Wenn sie erst herangereift ist …«
    Lucas fiel ihr ins Wort. »Meine Schwester wird niemals heranreifen. Sie gehört den Parzen.«
    »Was bedeutet das?«
    »Selbst wenn sie es möchte, selbst wenn sie das fühlt, was jede andere Frau fühlt, wird sie sich nie verlieben oder Kinder haben. Sie wird nicht einmal diese bedeutungslosen körperlichen Beziehungen aufnehmen können, die bei Hector fast jede Woche an der Tagesordnung sind. Wie auch bei mir, bevor ich dir begegnet bin«, gab Lucas zu. »Sie gehört den Parzen und die teilen ihre Tochter mit niemandem.«
    »Aber wenn sie sich als Frau fühlt, wieso darf sie dann nicht so handeln? Wen interessiert schon, was drei vertrocknete alte Jungfern sagen?«, ereiferte sich Helen, was Lucas nur noch mehr aufregte.
    »Du verstehst das nicht, Helen. Wir sprechen hier von den Parzen, nicht von übervorsichtigen Eltern, die ihrer Tochter verbieten, sich mit irgendeinem Kerl einzulassen. Man kann die Moirai nicht umgehen oder austricksen. Cassandra wird

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