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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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Sie konnte ihre Angst spüren. Das war genau der Grund, wieso sie ihre Kraft so lange unterdrückt hatte. Sie war so stark und zerstörerisch, dass ihr jetzt nie wieder jemand trauen würde.
    Helen drehte den Hahn zu und wandte sich wieder den anderen zu. »Seid ihr jetzt total geschockt von mir?«, fragte sie betreten.
    »Allerdings«, sagte Lucas.
    Helen schnürte es die Kehle zu. Eigentlich wartete sie ja darauf, dass irgendjemand sie dafür verurteilte, dass sie zu weit gegangen war. Doch dann sah Lucas sie an und lächelte, als wäre er stolz auf sie.
    »Aber das ist unser Problem, nicht deins«, sagte er entschieden. »Es ist nichts verkehrt an dem, was du kannst. Und es ist nichts verkehrt an dir.«
    »Außerdem wette ich, dass du perfekt darin bist, Marshmallows zu rösten«, fügte Ariadne hinzu.
    »Die wichtige Frage ist doch, ob sie es auch kann, ohne die Schokolade zu schmelzen«, meinte Jason, als wäre er ein anerkannter Marshmallow-Experte. Helen sah von einem zum anderen, und ihr wurde ganz warm ums Herz, denn sie wurde akzeptiert, so wie sie war.
    Nach dem ganzen Gerede von Pommes und Marshmallows hatten alle nur noch Fast Food im Kopf und so steuerten sie die nächste Imbissbude am Strand an. Als Helen und Lucas an der Reihe waren, streckte die Bedienung die Hand aus, um Helens Kette zu berühren.
    »Ein Seepferdchen! Ich liebe Seepferdchen«, freute sich die Frau und ließ die Hand verlegen wieder sinken, bevor sie die Kette berührte. Helen dankte ihr – es wäre unhöflich gewesen, es nicht zu tun –, gab ihre Bestellung auf und setzte sich dann mit Lucas an einen freien Tisch, wo sie sich verwirrt ansahen.
    »Dein Anhänger ist kein Seepferdchen, sondern ein Herz«, widersprach Lucas energisch.
    »Was redest du da, Luke?«, sagte Hector verächtlich. »Helens Anhänger ist eine Muschel. Ist mir allerdings erst heute aufgefallen. Komisch«, fügte er noch hinzu.
    »Quatsch«, sagte Jason und runzelte die Stirn. »Es ist eine Erdbeere. Das habe ich heute Morgen erst gesehen.«
    »Es ist ein Herz«, beharrte Lucas auf seiner Meinung.
    »Seid ihr alle blind? Sie trägt einen goldenen Schlüssel, der mit Rubinen besetzt ist«, sagte Ariadne und wollte den Anhänger berühren. »Der übrigens wunderschön ist.«
    Helen, die immer noch ein wenig unter den Nachwirkungen des Flüssigkeitsverlustes litt, stand auf und ging auf ein Pärchen zu, das ein paar Tische entfernt von ihnen saß. Sie lächelte die beiden verdutzten Touristen an, zeigte auf ihre Kette und fragte den Mann, der ihr am nächsten saß, wofür er den Anhänger hielt.
    »Eine Rose. Sieht man doch«, antwortete er mit einem hoffnungsvollen Lächeln. Seine Freundin beugte sich vor und sah sich den Anhänger ganz genau an.
    »Das ist ein Medaillon«, sagte sie entzückt. »Genau so eins hat meine Mutter immer getragen.«
    »Danke«, sagte Helen und kehrte mit einem Schulterzucken an ihren Tisch zurück. »Ihr liegt alle falsch, mit Ausnahme von Lucas. Meine Mutter hat mir diesen Anhänger gegeben, als ich noch ein Baby war. Es ist ein Herz, und ich habe nie etwas anderes getragen, seit – nun ja, seit damals.«
    »Genau das sehe ich auch!«, rief Cassandra aus, als hätte sie gerade ein wichtiges Rätsel gelöst. »Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wovon ihr alle redet.«
    Helen setzte sich wieder neben Lucas. »Also, ich glaube, dass ihr alle das seht, was ihr sehen wollt.«
    Cassandras Unterkiefer klappte herunter. »Bei allen Göttern! Sie manipuliert andere Leute! Deswegen sind plötzlich alle so ausgelassen und springen aufeinander, als wäre Paarungszeit im Zoo.« Ihre Augen wurden ganz groß. »Ich muss sofort nach Hause«, sagte sie zu Hector.
    »Aber … unsere Hamburger«, begann er hilflos zu stammeln, weil er genau wusste, dass er schließlich doch machen würde, was Cassandra wollte.
    »Bitte alles zum Mitnehmen«, sagte Cassandra zur Bedienung. Dann sah sie Helen an. »Ich glaube, ich habe die Lösung gefunden, aber ich muss erst noch einen Test machen.«
    Sie rasten zurück zum Anwesen, wo die lärmende Truppe ins Arbeitszimmer stürmte und Castor und Pallas aufschreckte. Cassandra zerrte eine der Leitern an ein Bücherregal. Lucas hieltseine Schwester fest, während sie hinaufstieg. Gleichzeitig bat Cassandra ihren Vater und ihren Onkel, Helens Halskette zu betrachten und ihr zu sagen, was sie sahen.
    »Das sieht aus wie … Das ist unmöglich«, stieß Pallas hervor, und sein Blick verhärtete sich, als er

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