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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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konzentrieren, um für alles gewappnet zu sein, was sie dort erwartete. Wenn er ihr helfen wollte, musste er den Mund halten und sich beruhigen.
    Als sie bei Helens Haus ankamen, waren der Fernseher und alle Lampen ausgeschaltet, und die Haustür war verschlossen. Lucas flog hoch zu Helens Zimmer, weil er wusste, dass sie immer vergaß, es zu verriegeln. Er stieg durchs Fenster ein und ging dann nach unten, um die Haustür für die anderen zu öffnen. Im Haus fehlte nichts und es gab keine Kampfspuren. Es sah so aus, als hätte sich Helen nicht gewehrt.
    »Sie muss die Frau gekannt haben und freiwillig mitgegangen sein«, sagte Hector und hob verständnislos die Hände. »Anders ist es nicht zu erklären, dass das Haus nicht total verschmort ist.«
    »Es sei denn, wer sie entführt hat, ist besser als Helen«, fügte Jason hinzu.
    »Was redest du da?«, fragte Hector verächtlich. »Helen ist mit ihren Blitzen eine echte Kampfmaschine. Es ist mir egal, wer dieser böse Zwilling ist, aber so gut wie sie ist keiner.«
    »Zwilling«, wiederholte Lucas nachdenklich. »Es könnte so einfach sein. Sie würde dieselben Blitze, dieselbe Kraft und viel mehr Erfahrung haben.«
    Lucas und Jason sahen ihn von der Seite an, als er sich hinkniete und den Boden absuchte. Er griff unter einen Beistelltisch und tauchte mit einer leeren Spritze wieder auf.
    »Damit ist ausgeschlossen, dass Helen freiwillig mitgegangen ist. Wer immer diese Frau war, sie kam vorbereitet. Und sie muss gewusst haben, wie der Cestus funktioniert, denn andernfalls hätte sie Helen nie eine Spritze verpassen können«, sagte Lucas. Seine Stimme zitterte, als er ihren Namen aussprach.
    Er übergab die Spritze an Jason und suchte den Boden noch einmal gründlich ab, für den Fall, dass er etwas übersehen hatte. Nachdem er nichts mehr gefunden hatte, richtete er sich wieder auf, ging ans Fenster neben der Haustür und schaute hinaus in das tobende Unwetter. Er betrachtete die schlammigen Rinnsale, die die Einfahrt hinunterliefen, und musste feststellen, dass eventuelle Spuren längst vernichtet waren.
    »War noch etwas anderes in Cassandras Vision?«, fragte Lucas hoffnungsvoll.
    »Als Letztes hat sie gesagt, dass Helen zumindest bis morgen früh sicher ist«, berichtete Jason, doch dabei schüttelte er zweifelnd den Kopf. »Cass hat kurz ein Bild von Helen gesehen, wie sie am Fenster von etwas steht, das aussah wie eines der Hotels hier auf Nantucket, aber ganz sicher war sie nicht.«
    »Vielleicht hat Cass noch etwas anderes gesehen«, sagte Hector so zuversichtlich er konnte. Er klappte sein Handy auf, aber auf dem Display blinkte das Zeichen für »keine Verbindung«. »Versucht es mit euren Handys«, sagte er zu seinen Cousins. Aber auch bei ihnen klappte es nicht.
    Lucas ging in die Küche und versuchte es übers Festnetz, aber auch hier war kein Freizeichen zu hören. Er war kaum wieder bei seinen Cousins in der Diele, als der Strom ausfiel. Jason ging ans Fenster und warf einen Blick auf die Nachbarhäuser.
    »Der ganze Block ist dunkel«, berichtete er. »Und das Gewitter wird immer schlimmer. Ich schätze, wir sitzen hier fest.«
    »Ihr beide bleibt hier, falls Helen sich befreien kann und zurückkommt«, sagte Lucas und wollte die Tür öffnen.
    »Bist du verrückt? Wo willst du hin?«, fragte Hector. Er packte Lucas an der Schulter und versuchte, ihn aufzuhalten.
    »Lass das«, drohte Lucas ihm leise. Sie starrten einander an, bis Hector schließlich nachgab und die Hand von Lucas’ Schulter nahm.
    »Aber halt dich vom Himmel fern«, warnte er seinen Cousin. »Tot nützt du Helen auch nichts.«
    Ohne darauf zu antworten, trat Lucas hinaus in den Sturm. Er hasste es, nicht fliegen zu können, und wusste nicht, wo er mit seiner Suche anfangen sollte. Wenn er fliegen könnte, würde ernach allem Ausschau halten, was verdächtig schien, aber dieses Unwetter hielt ihn am Boden. Plötzlich wurde ihm klar, wenn er gerade ein Mädchen entführt hätte, das die meisten Einheimischen dieser winzigen Insel kannten, würde er versuchen, die Insel so schnell wie möglich zu verlassen, und da er nicht fliegen konnte, waren vermutlich auch alle Flüge zum Festland gestrichen. Die einzige Möglichkeit, Helen von hier fortzuschaffen, war also ein Boot, und selbst das war eher unwahrscheinlich. Jetzt in See zu stechen, grenzte an Selbstmord.
    Er rannte zum Anleger, wo man ihm mitteilte, dass die letzte Fähre vor einer Stunde abgelegt hatte und dass die

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