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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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einzigen Ort, an dem Kreon ihr nichts antun konnte. Sie flog nach Hause und kreiste einen Moment lang in großer Höhe, um nicht zufällig von einem Nachbarn entdeckt zu werden. Aus demselben Grund entschied sie sich für einen schnellen, steilen Anflug. Sie landete im Garten und hörte, dass ihr Vater nicht allein war. Kate war bei ihm.
    Helen sah die beiden durch das Wohnzimmerfenster. Sie saßen auf der Couch und schienen eine wichtige Unterhaltung zu führen. Wenn sie sich konzentrierte, konnte sie wahrscheinlich hören, worüber sie redeten, aber Helen wollte sich nicht in die Privatsphäre von zwei Menschen drängen, die sich offensichtlich gerade ineinander verliebten.
    Sie berührte ihren Herzanhänger und wünschte den beiden viel Glück. Sie wusste zwar nicht, ob der Cestus so funktionierte, aber Hauptsache, Jerry hatte jemanden, der sich um ihn kümmerte, wenn sie fort war. Helen begriff, dass seine Beziehung mit Kate vielleicht eine Chance hatte, wenn sie ihn verließ, ohne es ihm zu sagen, und vor allem, ohne ihm zu sagen, dass Daphne wieder aufgetaucht war, und damit eine alte Wunde wieder aufzureißen.
    Sie stand noch einen Augenblick vor dem Fenster und überlegte, was sie tun sollte, bis der deutliche Temperaturabfall und die hereinbrechende Dunkelheit ihr verrieten, dass ihr die Zeit davonlief. Sie flog hoch zu ihrem Fenster, setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb ihrem Vater eine Nachricht. Sie sagte ihm, dass sie ihn lieb hatte, dass es ihr gut ging und dass sie nie zurückkommen würde. Sie hielt die Botschaft absichtlich kurz, um keine Lügen schreiben zu müssen. Er war ihr immer ein guter Vater gewesen, und wenn sie nicht vollkommen ehrlich zu ihm sein konnte, war es das Mindeste, was sie tun konnte, ihn nicht anzulügen.
    Als sie fertig war, flog sie sofort zurück zum Anwesen. Es tröstete sie ein wenig, dass ihr Vater immer noch ahnungslos sein würde, wenn sie sich später am Abend einfach davonstahl. Siehoffte nur, dass Kate am Morgen noch für Jerry da sein würde, wenn er ihre Nachricht fand.
    Doch noch bevor sie landen konnte, kam Castor ihr auf dem Rasen entgegengerannt und schwenkte die Arme über dem Kopf, dass sie sich beeilen sollte. Es war etwas mit ihrer Mutter passiert.
    Daphne musste warten, bis die Familie ihre kleine Strategiesitzung beendet hatte, bevor sie in die Bibliothek schleichen und sich umsehen konnte. Sie brauchte nur den Absender der letzten Briefe von Tantalus an den Zweig der Familie des Hauses von Theben, der nach Nantucket gezogen war. Vielleicht würde es ihr dann nach so vielen Jahren endlich gelingen, Tantalus aufzuspüren.
    Ihr fehlten nur noch wenige Informationen – der Name einer Stadt reichte schon, um sie auf seine Spur zu bringen. Und wenn sie Tantalus erst gefunden hatte, würde sie ihn auf dieselbe Weise umbringen, wie er ihren geliebten Ajax getötet hatte. Daphne hatte es bereits eine Million Mal durchgespielt. Sobald er an die Tür kam, würde sie ihm vor den Augen seiner Frau den Kopf abschlagen. Wenn sie Ajax’ Tod rächte, würde er vielleicht auf der anderen Seite des Flusses auf sie warten, wenn Atropos ihren Lebensfaden durchschnitt. Aber bis es so weit war, hatte sie noch viel zu tun. Als Erstes brauchte sie den Namen der Stadt.
    Daphne überflog die Poststempel der obersten Briefe auf Castors Schreibtisch, stellte aber schnell fest, dass ihre Suche vergebens war. Sie kannte die Handschrift von Tantalus so gut wieihre eigene und sie konnte sie nirgendwo entdecken. Doch dann wurde ihr klar, dass Castor zwar der Klügste und Tapferste des Delos-Clans war, aber dennoch der Letzte, an den sich Tantalus wenden würde. Also durchquerte sie das Zimmer und setzte ihre Suche am zweiten Schreibtisch fort.
    Unter dem Schreibtisch war ein kleiner Tresor. Sie legte ihre Hand auf den Drehknopf für die Zahlenkombination und hoffte nur, dass das Ding nicht von einem Scion entworfen worden war. Sie kniete immer noch vor dem Tresor und wartete auf das Klicken des Schlosses, als ihre Suche abrupt beendet wurde. Sie spürte den schmerzhaften Stich einer Nadel in ihrem Hals und keuchte auf, denn sie kannte den Drogencocktail, den sie bei anderen Scions angewendet hatte. Sie erinnerte sich daran, wie sie Helen betäubt hatte, und auch an die zweite gebrauchsfertige Spritze für alle Fälle, die sie in ihrer Tasche aufbewahrt hatte. Es dauerte nur Sekunden, bis sie das Bewusstsein verlor.
    Als Daphne aufwachte, merkte sie, dass ihre Hände mit

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