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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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fähig gewesen wäre, ihre Familie zu retten.
    »Ruf deine Mutter an«, sagte Noel plötzlich zu Helen und riss damit alle aus ihren qualvollen Gedanken. »Ich bin im Moment die Einzige, die es ertragen kann, in Hectors Nähe zu sein, und ich will meinen Neffen sehen. Er wird mich brauchen.«
    Helen nickte und holte ihr Handy heraus. Es war das Telefon, das Hector ihr blutüberströmt überreicht hatte, nachdem Lucas ihn verprügelt hatte, aber sie verdrängte die Erinnerung daran und wählte die Nummer ihrer Mutter. Als es zu klingeln begann, stand sie auf und verließ die Küche, um dort hinzugehen, wo es ruhiger war.
    Plötzlich hörte sie einen weiteren Klingelton im Haus. Helen machte sich auf die Suche und fand die Tasche ihrer Mutter an einem Haken im Eingangsbereich. Sie schalt sich selbst für ihre Dummheit. Daphne war entführt worden – natürlich hatte sie ihre Handtasche nicht mitgenommen. Helen gab es auf und das Klingeln in der Tasche brach ab. Sie betrachtete die Tasche undgriff aus einem Impuls heraus danach. Genau in diesem Augenblick klopfte es ein paar Meter neben ihr an der Haustür.
    Hastig öffnete Helen die Handtasche ihrer Mutter und holte das Handy heraus. In aller Eile ging sie die Liste der letzten Anrufe durch. Sie konzentrierte sich auf das beleuchtete Display. Neben ein paar eingegangenen Anrufen mit unbekannten Nummern war nur ein Anruf hinausgegangen – an jemanden namens Daedalus .
    Helen warf das Handy gerade noch rechtzeitig in die Tasche, bevor Ariadne auftauchte, um an die Tür zu gehen. Einen Moment später erschienen auch Castor und Pallas. Sie waren nervös und rechneten wahrscheinlich mit der Polizei oder jemanden von den Hundert Cousins. Nach kurzem Zögern nickten sie Ariadne zu, dass sie die Tür öffnen sollte. Zur allgemeinen Verblüffung stand Daphne vor der Tür.
    »Ich ersuche um ein Gespräch zwischen dem Haus des Atreus und dem Haus von Theben«, verkündete Daphne. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und neigte den Oberkörper nach vorn, als wollte sie eine Verbeugung andeuten.
    Castor und Pallas sahen sich an. Welchen Hass sie auch immer für Daphne empfanden, sie mussten ihn zügeln, das war ihnen klar. Pallas schluckte schwer, dann nickte er.
    »Du bist in diesem Haus willkommen und kannst unserer Gastfreundschaft gewiss sein«, erklärte Castor formell. Er verbeugte sich, trat zur Seite und ließ Daphne als Gast über seine Schwelle treten.
    Das offizielle Treffen der beiden Häuser fand in der Bibliothek statt, und wieder nahmen alle rund um Cassandra Platz, die inihrem gewohnten Sessel saß. Helen setzte sich zu ihrer Mutter auf die Couch und versuchte, Lucas nicht anzusehen, obwohl er ihr direkt gegenübersaß.
    »Zuerst möchte ich um Verzeihung bitten, dass deine Sicherheit gefährdet war, während du unser Gast warst«, begann Castor, aber Daphne unterbrach ihn, bevor er seinen Gedanken zu Ende aussprechen konnte.
    »Pandora war außer sich vor Trauer. Sie und Ajax hatten eine ganz besondere Beziehung zueinander, und deswegen konnte ich ihr nie vorwerfen, dass sie seinen Tod rächen wollte, vor allem jetzt nicht, wo wir sie verloren haben«, sagte sie und wedelte mit der Hand, als wollte sie diesen Gedanken vertreiben. »Soweit es mich betrifft, ist das Gesetz der Gastfreundschaft nicht verletzt worden.«
    Als sie diese Worte aussprach, fiel Helen auf, wie Lucas’ Augen zuckten, und sie wusste, dass er eine Lüge gespürt hatte, aber nichts sagte, damit es kein böses Blut gab.
    »Ich habe um dieses Treffen gebeten, um zwei wichtige Dinge zu besprechen, die unsere beiden Häuser betreffen«, fuhr Daphne fort. »Zum einen geht es um Hector und seine Zukunft und zum anderen um meine Tochter und ihre Rolle in der Prophezeiung.« Helens Kopf fuhr herum zu ihrer Mutter.
    »Meine was?«, fragte sie verständnislos.
    Helen war nicht die Einzige im Raum, die nicht wusste, was los war. Castor und Pallas sahen sich verblüfft an, und selbst Cassandra zuckte mit den Schultern und musste zugeben, dass sie keine Ahnung hatte, was Daphne meinte.
    Jason stand auf und trat vor seine Familie.
    »Helen ist der Deszendent, den das Orakel in seiner Prophezeiung erwähnt hat – es hieß, dass der Deszendent die Häuser vom Teufelskreis der Rachsucht befreien wird. Das ist mir erst heute Nachmittag klar geworden. Helen hat das trockene Land so genau beschrieben, dass ich wusste, dass sie schon dort war. Anfangs hat mich das verwirrt, weil ich weiß, dass sie

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