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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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flüsterte er. Helen trat einen Schritt auf ihn zu, aber er schüttelte den Kopf.
    »Ich kann nicht mit reinkommen«, wisperte er hoffnungslos.»Ich habe heute schon zu viel verloren. Ich bin dafür nicht stark genug.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Es tut mir so leid, Lucas.«
    Helen legte die Arme um seine Schultern und tröstete ihn. Er zog sich vorsichtig von ihr zurück und bedeutete ihr mit einem kleinen Lächeln, dass es ihm bereits besser ging.
    »Warte einen Moment hier. Ich muss meinem Dad sagen, dass ich zu Hause bin.«
    Helen flog hinab in den Garten und stellte fest, dass Kates Wagen immer noch in der Einfahrt stand. Sie landete und ging zur Haustür hinein, obwohl sie keine Ahnung hatte, was sie tun oder sagen sollte. Sie fand ihren Dad schlafend auf der Couch, setzte sich neben ihn und schüttelte ihn sanft, bis er aufwachte. Jerry sah sie an und seufzte erleichtert.
    »Du weißt, was ich wegen dir durchgemacht habe, oder?«, fragte er niedergeschlagen. Helen fühlte sich so schuldig, dass sie ihm nicht in die Augen sehen konnte. Also nickte sie nur. »Ich warte auf eine Erklärung.«
    Helen musste daran denken, wie viele Leute bereits wussten, was sie war, und einen Moment lang überlegte sie, ihrem Vater alles zu erzählen. Aber wenn sie ihn in ihre Geschichte einweihte, musste sie ihm auch sagen, dass Daphne wieder da war, und das brachte sie nicht übers Herz. Nicht, nachdem sie ihn endlich von diesem widernatürlichen Bann befreit hatte, mit dem er an sie gekettet gewesen war. Nach fast zwei Jahrzehnten hatte Jerry jetzt endlich die Chance, ein richtiges Leben mit einer Frau zu führen, die ihn wirklich liebte. Und Helen würde ganz sicher nichts tun, was diese Aussicht gefährdete.
    »Es geht nicht, Dad. Jedenfalls noch nicht. Ich könnte zwar eine Entschuldigung vorbringen, aber das wäre eine Lüge«, sagte Helen und rieb sich die müden Augen und den schmerzenden Kopf. »Und ich will dich niemals anlügen.«
    »Soll das zwischen uns jetzt so weitergehen? Kein Vertrauen, keine Gespräche, kein Respekt?«
    »Nein, Dad. Sag so etwas nicht«, bat Helen. Sie schüttelte den Kopf und sah ihrem Vater in die Augen.
    »Ich habe das schon einmal durchgemacht, weißt du«, sagte Jerry leise. »Ich habe Nacht für Nacht hier auf dieser Couch auf jemanden gewartet. Aber sie ist nie gekommen. Das mache ich nicht noch einmal durch, Helen.«
    »Das verstehe ich, Dad«, sagte Helen zu ihrem Vater. »Und ich will nicht, dass du noch eine weitere Sekunde deines Lebens mit Warten verschwendest. Nicht einmal auf mich. Mein Leben ist im Moment total verrückt, und ich kann nicht versprechen, dass ich nie wieder verschwinde, aber ich kann versprechen, dass ich immer zu dir zurückkomme. Ich werde dich nicht verlassen, Dad. Niemals.«
    »Das weiß ich doch«, sagte er liebevoll. »Ich wusste immer, dass du anders bist, und auch, dass du es eines Tages merken würdest. Und das ist die ganze Erklärung, die ich von dir kriegen werde, stimmt’s?«
    »Zumindest vorläufig.« Helen lächelte ihn warmherzig an. Sie hatte den besten Vater der Welt.
    »Würde es etwas bringen, wenn ich dir Hausarrest gebe?«, fragte er schmunzelnd und stand auf.
    »Vermutlich nicht«, antwortete Helen lachend.
    Sie erhob sich ebenfalls und umarmte ihren Vater. Er erwiderte ihre Umarmung und darin lag mehr als reine Vergebung. Er sagte ihr damit auch, dass er sie genau so akzeptierte, wie sie war – trotz der schlaflosen Nächte, die er ihretwegen hatte. Als sie gemeinsam nach oben gingen, kam Helen ein freudiger Gedanke.
    »Gehst du ins Bett?«, fragte sie und sah ihn an. Er nickte. »Ich habe Kates Auto draußen gesehen. Ist sie in deinem Zimmer?«
    »Ist sie«, bestätigte er. »Deswegen war ich auf der Couch.«
    »Jetzt bist du aber nicht mehr auf der Couch«, stellte Helen unschuldig fest. Jerry hielt an der Schlafzimmertür inne und drehte sich zu ihr um.
    »Ist das okay für dich?«, fragte er ernsthaft.
    Helen wusste, wenn sie jetzt sagte, dass sie ein Problem damit hätte, würde er sofort kehrtmachen und den Rest der Nacht wieder allein auf der Couch verbringen.
    »Dad, es gab noch nie etwas, das mehr als nur okay für mich war«, verkündete Helen ehrlich. Sie ging in ihr Zimmer und schloss nachdrücklich ihre Tür, um ihm zu zeigen, dass sie seine Privatsphäre respektierte.
    Sie hörte, wie ihr Dad Kate aufweckte und ihr sagte, dass alles in Ordnung war. Als Nächstes zerriss sie den Abschiedsbrief, der immer noch auf ihrem

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