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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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dich jemand ›klein‹ nennt«, bemerkte Helen mit einem Grinsen. »Und was hast du zu ihm gesagt?«
    »Die Wahrheit. Dass wir schon seit unserer Geburt befreundet sind und dass wir uns beide nicht mehr an deine Mom erinnern und dass sie keine Fotos oder so was hinterlassen hat, aber dassdein Dad immer wieder davon anfängt, was für eine Schönheit sie war und wie klug und begabt und alles und bla-bla-bla. Man muss kein Atomphysiker sein, um zu wissen, dass deine Mutter echt super ausgesehen haben muss. Ich meine, sieh dir deinen Dad an und dann dich«, sagte Claire mit einem wissenden Funkeln in den Augen.
    Helen verzog bei diesem Kompliment das Gesicht. »Das war’s? Und Lucas hat nichts gesagt?« Ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Es fiel ihr schwer, seinen Namen auszusprechen, ohne gleichzeitig um sich zu schlagen. Entweder hatte sie immer noch einen Hitzschlag oder sie wurde tatsächlich verrückt.
    »Kein Wort. Aber ich habe ein Gerücht gehört, dass Zach Blödsinn über dich verbreitet und Lucas ihn zum Schweigen gebracht hat.«
    »Ehrlich?« Helen horchte auf. »Und wie hat er das gemacht?«
    »Er hat einfach nicht erlaubt, dass jemand etwas Fieses über dich sagt. Das ist alles. Du weißt doch, wie Zach und Lindsey sind. Aber Lucas wollte nichts davon hören. Er hat gesagt, du hättest dich angefühlt, als hättest du hohes Fieber gehabt, als er … das mit dir gemacht hat, was er gemacht hat. Wie nennt man so was eigentlich? Eine Umarmung mit dem Hintern voran?«
    Helen stöhnte und vergrub ihr Gesicht in den Händen.
    »Schon gut«, sagte Claire und klopfte ihr aufmunternd auf den Rücken. »Zumindest läuft er nicht rum und erzählt allen, dass du total durchgeknallt bist, was bedeutet, dass du wenigstens so viel Verstand hattest, dich auf einen echt netten Typen zu stürzen.« Helen stöhnte noch lauter und versuchte, ins Sofa zu kriechen, während Claire sich auf ihre Kosten halb totlachte.
    In dieser Nacht hatte Helen einen weiteren Albtraum von dem trockenen Land. Als sie aufwachte, war sie so müde und ihre Füße taten ihr so weh, dass sie einen Moment lang tatsächlich glaubte, tagelang gelaufen zu sein, wie sie es geträumt hatte. Aber sie hatte mittlerweile viel Übung darin, alles Merkwürdige, was sie an sich entdeckte, zu ignorieren, und versuchte, sich einzureden, dass dies auch diesmal der Fall war. Trotzdem zitterten ihre Hände, als sie die schmutzige Bettwäsche zusammenknüllte und in den Wäschekorb stopfte.
    Unter der Dusche spülte sie sich den Schmutz ab und konzentrierte sich auf die Schule, obwohl das auch nicht gerade ein Trost war. Sobald sie die Nantucket High betrat, war die Freak-Show eröffnet, das wusste Helen ganz genau.
    Da es immer noch regnete, fuhr sie mit Claire und ihrer Mutter. Helen drückte sich eine Hand auf den Bauch, weil sie schon vor dem Aussteigen Angst vor den Krämpfen hatte. Sie hatte nie wirklich verstanden, wieso sie diese furchtbaren krampfartigen Schmerzen bekam. Sie wusste nur, dass sie manchmal einsetzten, wenn sie etwas tat, das die Leute dazu brachte, sie anzustarren. Dann waren die Magenkrämpfe so schlimm, dass sie sich vor Schmerzen krümmte.
    »Entspann dich«, sagte Claire beim Aussteigen. »Du musst nur den heutigen Tag überleben und hast dann das ganze Wochenende, um …«, sie verstummte nachdenklich. »Nein, tut mir leid, Len. Ich wollte optimistisch sein, aber das wird dir auch am Montag noch in den Hintern beißen.« Claire fing an zu lachen, was Helen ein bisschen aufheiterte – bis sie das Schulgebäude betraten.
    Es war schlimmer, als sie erwartet hatte. Eine Gruppe jüngerer Mädchen schnappte buchstäblich nach Luft und drängte sich sofort zum Lästern zusammen, als Helen durch die Tür kam. Ein Junge aus der Abschlussklasse sah Helen lüstern an und nannte sie »Hellcat«, als sie an ihm vorbeiging. Als sie verblüfft stehen blieb und ihn ansah, formte sein Mund die Worte »Ruf mich an«, bevor er weiterging.
    »Ich glaube, ich kann das nicht«, flüsterte Helen. Claire legte ihr eine Hand auf den Rücken und schubste sie vorwärts.
    Jedes Mal, wenn jemand den Blick auf sie richtete und sie mit großen Augen anstarrte, kam sie einer Panikattacke ein Stück näher. Würde sie den ganzen Rest ihres Junior-Jahres so leiden müssen? Helen versuchte, sich hinter Claire zu verstecken, erkannte dann aber, dass sie sich größere Freunde suchen musste, um auf Tauchgang zu gehen.
    »Tritt mir doch nicht dauernd in die

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