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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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Helen wollte sie nicht allein lassen, aber sie konnte sie auch nicht allein hineintragen und ihre Kräfte vor so vielen Leuten zur Schau stellen. Also ging sie schließlich ohne sie hinein.
    »Hilfe?«, murmelte sie schüchtern an der Anmeldung. Da das nicht den gewünschten Effekt brachte, wurde ihre Stimme etwas lauter. »Hilfe! Meine Freundin ist draußen und sie ist bewusstlos!« Da kamen auch schon die Ärzte gerannt.
    Als ihr Dad bei ihr war und sie beide wussten, dass es Kate gut ging, machte Helen ihre Aussage bei der Polizei. Sie sagte, dass eine Frau, deren Gesicht sie nicht gesehen hatte, Kate mit einer Art blauem Blitz-Ding getroffen hatte. Als Helen ihre Freundin hatte fallen sehen, war sie hinausgelaufen, was die Frau verscheucht haben musste. Natürlich erwähnte Helen nichts von ihrer Beinaheentführung, dem Zweikampf oder der Tatsache, dass Lucas Delos aus dem Nichts aufgetaucht war und die superstarke Frau in die Flucht geschlagen hatte. Das Letzte, was sie brauchte, waren noch mehr Komplikationen oder irgendeine Verbindung zwischen ihr und Lucas Delos. Was hatte er überhaupt dort zu suchen gehabt?
    »Was ist mit deinen Schuhen passiert?«, fragte der Polizist. Helen schlug das Herz bis zum Hals. Wie hatte sie die Tatsache übersehen können, dass sie barfuß war?
    »Ich hatte sie schon vorher nicht an«, sagte sie hastig. »Vorher, also früher, sind sie kaputtgegangen … als ich Ware eingeräumt habe. Dann habe ich sie ausgezogen. Und als ich gesehen habe,dass Kate verletzt war, habe ich sie einfach fallen lassen und bin direkt hergekommen.« Die schlechteste Lüge aller Zeiten, dachte Helen. Aber der Polizist nickte.
    »Wir haben in der Gasse hinter dem Laden ein paar kaputte Turnschuhe gefunden«, sagte er, als hätte Helen genau das ausgesagt, was er erwartet hatte. Er erklärte ihnen, dass man mit einem Taser auf Kate geschossen hatte, und da die Angreiferin das Gerät bei Kate entladen hatte, war sie gezwungen gewesen zu fliehen, als eine weitere Person auftauchte.
    »Noch etwas«, sagte der Polizist, bevor er sich abwandte. »Wie hast du es ganz allein geschafft, sie ins Auto zu bringen?« Sowohl der Polizist als auch ihr Vater sahen sie einen Moment lang verwundert an.
    »Willenskraft?«, sagte Helen und hoffte, dass sie es schlucken würden.
    »Sie hatte Glück, dass du da warst. Das war sehr tapfer von dir.« Der Polizist lächelte sie wohlwollend an. Helen konnte es kaum ertragen, für ihre Lügen auch noch gelobt zu werden. Sie sah hinunter auf ihre nackten Füße, die sie daran erinnerten, wie dämlich sie gewesen war, sich nicht von Anfang an Gedanken um alles zu machen. Sie würde lernen müssen, in Zukunft vorsichtiger zu sein.
    Als die Polizisten damit fertig waren, Kate zu befragen, gingen Helen und Jerry zu ihr. Im Gegensatz zu Helen hatte Kate einen kurzen Blick auf die Frau werfen können, die sie mit dem Elektroschocker außer Gefecht gesetzt hatte.
    »Sie war schon älter – mindestens Ende fünfzig. Kurzes, grau meliertes Haar. Sie sah vollkommen harmlos aus, aber das war siewohl nicht«, sagte Kate verlegen. »Wer kommt denn auf so was? Seit wann laufen ältere Damen rum und schießen mit Tasern auf andere Leute?« Sie versuchte, Witze darüber zu reißen, aber Helen merkte, wie geschockt sie tatsächlich war. Ihr Gesicht war ganz blass und sie hatte Tränen in den Augen.
    Jerry beschloss, über Nacht bei Kate zu bleiben und sie am nächsten Tag nach Hause zu bringen, wenn sie entlassen wurde. Die Ärzte rieten ihr, ein paar Tage nicht Auto zu fahren, und Helen bot an, erst einmal Kates Wagen zu nehmen und ihn ihr am Sonntag zu bringen. Kate dankte ihr dafür, aber Helen hatte ihre eigenen Gründe, wieso sie Kates Auto haben wollte. Sie musste noch etwas erledigen, bevor sie nach Hause fuhr.
    Sie hatte ein mulmiges Gefühl, als sie auf der Milestone Road zum Haus der Delos’ in Siasconset fuhr. Je näher sie ihm kam, desto stärker zitterte sie, aber sie hatte keine Wahl. Sie musste sicherstellen, dass Lucas den Mund hielt, was den Angriff betraf, denn sonst würde sie echte Probleme bekommen. Sie nahm allerdings nicht an, dass er es herumerzählen würde. Die Familie Delos arbeitete hart daran, so zu tun, als wäre sie ganz normal, doch Helen wusste, dass sie das keineswegs war. Niemand mit normalen Menschenkräften hätte Helen davon abhalten können, ihn zu erwürgen. Lucas war wie sie.
    Bei diesem Gedanken drehte sich ihr beinahe der Magen um. Wie konnte sie wie

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