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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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zu Helen, und obwohl Cassandras Lächeln etwas Gezwungenes hatte, lächelte sie Helen oft an. Doch trotz dieses ernsthaften Freundschaftsangebots regte Helen die unerträgliche Anwesenheit der Furien, die sie ständig aus dem Augenwinkel wahrnahm, so auf, dass ihr gereiztes Verhalten ihr mehrere besorgte Blicke von Claire einbrachte. Als sie die Cafeteria verließen, zog Claire Helen zur Seite.
    »Würde es dich umbringen, ein bisschen netter zu sein?«, fragte sie.
    »Du ahnst ja nicht, wie sehr ich mich bemühe«, antwortete Helen knapp.
    »Dann streng dich mehr an. Du kommst rüber, als wärst du total eingebildet, und da ich weiß, dass du das nicht bist, brauchst du gar nicht so zu tun.« Claire fuhr fort, ohne auf Helens Proteste einzugehen. »Ich merke, dass hier etwas Verrücktes vorgeht. Etwas, von dem du mir nichts erzählst. Das ist in Ordnung. Aber du musst anfangen, wenigstens so zu tun, als würdest du sie mögen, sonst machen Leute wie Lindsey und Zach dir das Leben bis zu deinem Schulabschluss zur Hölle.«
    Helen nickte. Natürlich wusste sie, dass Claires Rat durchaus vernünftig war, aber ihr Leben war schon mies genug, auch ohne dass sie auf Kuschelkurs mit dem Delos-Nachwuchs ging. Trotzdem gab sie sich am nächsten Tag mehr Mühe und lächelte Ariadne und Jason an, als sie ihnen auf dem Flur begegnete. Besonders freundlich sah es zwar nicht aus – eher wie eine zähnefletschende Grimasse, aber die Zwillinge wussten ihre Bemühung zu würdigen.
    Hector sah das anders. Anscheinend gehörte er nicht zu denen, die sich mit ihr anfreunden wollten, und nach einem weiteren stressigen Tag, an dem sie sich zwingen musste, nicht jedes Mal zusammenzuzucken, wenn sie Lucas sah, musste Helen auf dem Weg zum Lauftraining an Hector vorbeigehen. Er sagte immer wieder laut ihren Namen auf. Helen sah sich hektisch nach anderen Schülern um, irgendwelchen Zeugen, für den Fall, dass etwas passierte, und seufzte erleichtert auf, als sie ein paar Mädchen kommen sah. Sie beobachteten, wie Helen praktisch vor Hector wegrannte. Die meisten Mädchen wären auf Hector zugerannt, wenn er sie so angelächelt hätte.
    Die ganze nächste Nacht hielt das Gestöhne der Furien Helen vom Schlafen ab, als wäre eines der Delos-Kids in der Nähe. Am Freitag musste Helen bei Morgengrauen aufstehen, um Kate und Jerry zum Flughafen zu fahren. Sie flogen übers Wochenende nach Boston, um an einem Seminar für Kleinunternehmer teilzunehmen. Helen freute sich schon darauf, ein paar Tage allein zu sein. Der Schlafmangel und der tägliche Stress in der Schule machten sie völlig fertig. Jetzt musste sie nur noch einen Schultag überleben, dann konnte sie ins Bett gehen und sich bis Montag dort verkriechen. Und mit etwas Glück würde sie vielleicht sogar ein wenig Schlaf finden.
    Leider war das, was sie für die Freitag-Ziellinie gehalten hatte, in Wirklichkeit ein Stolperdraht, was ihr recht schnell bewusst wurde, als sie in der Schule ankam. Anfangs verstand sie gar nicht, wieso sie so oft angerempelt wurde, und nahm an, dass es eine neue Mode war, die sie nicht mitgekriegt hatte, bis Claire alle anschrie, sie gefälligst in Ruhe zu lassen. Dann bekam Helen mit, was die anderen über sie tuschelten.
    Leute, mit denen sie nie zuvor ein Wort gewechselt hatte, zischten auf einmal »Miststück« und »Schlampe«, wenn sie auf dem Flur an ihr vorbeigingen. Den ganzen Tag über folgte eine Beleidigung nach der anderen. Helen musste dreimal auf die Mädchentoilette flüchten, um sich zu verstecken. Sie brachte den Tag hinter sich, ohne einen der Delos zu sehen, aber dafür war sie die Zielscheibe von allen anderen. Als sie sich schließlich fürs Laufen umzog, war sie so nervös, dass sie nicht wusste, ob sie weinen oder sich übergeben sollte. Gleich nach dem Start zum Geländelauf holte sie Claire trotz ihrer weichen Knie ein. Zum Glück machten alle anderen Läuferinnen einen großen Bogen um sie.
    »Was geht es die anderen eigentlich an?«, stieß Helen verzweifelt hervor. »Es ist doch vollkommen egal, ob ich die Delos mag oder nicht.«
    »Das ist aber nicht die ganze Story«, sagte Claire sanft.
    »Was hast du gehört?«, fragte Helen in der Hoffnung, endlich eine Erklärung zu bekommen.
    »Es geht das Gerücht um, dass Lucas und Hector um dichkämpfen, und deswegen hassen dich jetzt alle Mädchen«, sagte Claire. Es war eindeutig, dass sie hoffte, dass an dem Gerücht nichts dran war, es aber nicht mit Sicherheit wusste.
    »Du machst

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