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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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skeptisch. »Er hat Hector eine geknallt, weil der nur mit dir geredet hat, und außerdem hat er so ziemlich der ganzen Schule verkündet, dass du seine Freundin bist.«
    »Dann hat er seitdem wohl seine Meinung geändert«, sagte Helen mit einem Schulterzucken. Sie fühlte sich viel zu müde zum Diskutieren. Sie hatte ja nicht einmal die nötige Energie, um die Zahlenkombination an ihrem Schließfach einzustellen. Obwohl ihre wochenlange Wanderung nur ein Traum gewesen war, war sie so erschöpft, als hätte sie diese kräftezehrende Strecke tatsächlich zurückgelegt. Wie konnte sie körperlich so erschöpft von etwas sein, das sich nur in ihrem Kopf abgespielt hatte?
    »Das meinst du ernst, oder?«, vergewisserte sich Claire und musterte Helen.
    »Allerdings. Er will mich nicht, Gig. Er hat es mir gesagt. Und können wir jetzt bitte das Thema wechseln? Ich bin einfach zu müde dazu.«
    »Klar. Kein Problem … Scheiße. Ich bring den Typen um«, meinte Claire und knuffte ihrer Freundin in die Seite.
    Helen versuchte, darüber zu lachen, aber das Einzige, was sie hervorbrachte, war ein müdes Lächeln.
    »Danke, aber nein. Ich will ihn nicht tot sehen«, sagte Helen und schlurfte hinter Claire in die Klasse.
    Mr Hergesheimer brauchte keine Sekunde, um mitzubekommen, wie schlecht Helen aussah, und fragte sie dann, ob es ihr gut ging. Helen versicherte ihm, dass ihr nichts fehle. Er musterte sie noch einen Moment skeptisch und fing dann an, Zach für sein Wort des Tages niederzumachen. Matt fragte Helen im Flüsterton, ob ihr Magen wieder in Ordnung sei, und redete ihr noch einmal zu, dass sie das Lauftraining aufgeben solle.
    Genau dasselbe hätte auch ihr Vater sagen können.
    Der Rest des Vormittags verlief ähnlich. Jeder Lehrer fragte, ob sie nicht lieber zur Schulschwester gehen wolle, und all ihre Bekannten machten sich Sorgen, dass sie noch unter den Nachwirkungen ihres »Anfalls« beim Training litt. Mit Ausnahme von Zach.
    »Ich wusste gar nicht, dass du so schnell bist, Hamilton«, sagte er, nachdem er ihr auf dem Flur hinterhergelaufen war.
    »Ja, ich bin ziemlich schnell«, sagte sie nur und versuchte, möglichst interesselos zu klingen.
    »Kurz bevor du umgekippt bist, habe ich gesehen, wie du diesen Typen mit dem nackten Oberkörper gejagt hast, und festgestellt, dass ich dich die ganzen Jahre falsch eingeschätzt habe. Ich dachte immer, du wärst diejenige, hinter der alle herlaufen sollen, denen du den Kopf verdreht hast«, sagte er verächtlich. »Aber es ist kaum zu glauben, dass irgendein Kerl schneller ist als du. Ich glaube, ich habe noch nie jemanden so schnell rennen sehen.«
    »Warte mal, du hast Lindsey davon erzählt?«, fragte Helen entgeistert. »Ich dachte, es wäre andersherum gewesen.«
    »Falsch gedacht«, stichelte er. »So schnell wie du rennen kannst – das ist schon unnatürlich. Das einzige Mal, dass ich noch jemanden in diesem Tempo gesehen habe, war, als einer von diesen Delos-Jungs beim Footballtraining den Helden spielen musste …« Zach wurde von Helens Geschichtslehrer unterbrochen, der ihr bedeutete, sich zu beeilen und in den Klassenraum zu gehen.
    Fürs Erste war Helen damit gerettet, aber so wie Zach sie ansah, fürchtete sie, dass ihre Probleme gerade erst begannen. Sie versuchte, sich einzureden, dass er so viele Gerüchte über ihre Schnelligkeit verbreiten konnte, wie er wollte, denn alle anderen würden sowieso annehmen, dass er maßlos übertrieb. Zach war ein altes Lästermaul, und obwohl die anderen ihm meistens zuhörten, war Scion-Schnelligkeit doch etwas, das man mit eigenen Augen sehen musste, um es zu glauben.
    Auf dem Weg zu ihrer Verabredung mit Claire und Matt in der Aula traf Helen auf Cassandra und Ariadne. Da sie die zwei nicht anlügen wollte, erzählte sie ihnen von dem Treffen.
    Als die Luft rein war, schlüpften sie durch die unverschlossene Feuerschutztür und betraten die Aula durch den Eingang hinter der Bühne. Matt und Claire saßen bereits am Bühnenrandund hatten ihre Sandwiches auf Servietten gelegt wie bei einem Picknick.
    »Gut. Du hast sie mitgebracht«, sagte Matt mit einem zufriedenen Nicken, als er sah, dass Helen nicht allein war. »Aber sagt es keinem anderen, damit wir nicht erwischt werden.«
    »Wahrscheinlich werden wir sowieso erwischt«, meinte Claire mit einem Grinsen. »Aber das ist es mir wert. Wo kriegt man sonst eine solche Atmosphäre geboten?« Sie deutete auf das wunderschöne, glitzernde Bühnenbild, das hinter

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