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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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scharf an. Seine Augen funkelten.
    »Du kannst Blitze erzeugen. Elektrizität. Ich weiß nicht, wiestark die Ladung ist, die du hervorbringen kannst, aber gemessen an dem, was ich gespürt habe und was Hector im Supermarkt abgekriegt hat, glaube ich, dass sie sehr groß ist.«
    »Blitze?«, wiederholte Helen ungläubig.
    Sie erinnerte sich, wie Hector zusammengezuckt war, als er sie im Supermarkt angefasst hatte, und wie erschrocken Lucas gewesen war, als sie sich in der Schule das erste Mal begegnet waren. Sie hatte solche Angst vor ihnen beiden gehabt, sich so verzweifelt verteidigen müssen … war es möglich, dass sie dazu eine Fähigkeit eingesetzt hatte, von deren Existenz sie nie etwas gewusst hatte? Hatte sie wirklich Blitze erzeugt?
    Irgendwo in ihrem Hinterkopf sah sie etwas Blaues aufblitzen und Kate zu Boden sinken. Ihr kam ein schrecklicher Gedanke. Sie versuchte, ihn zu verdrängen, wie sie es seit ihrer Kindheit getan hatte, aber diesmal wollte er nicht verschwinden.
    »Das bedeutet vermutlich, dass du von Zeus abstammen musst«, sagte Cassandra. »Aber von welchem Haus, ist noch nicht geklärt. Die vier Häuser wurden von Zeus, Aphrodite, Apoll und Poseidon gegründet. Aphrodite und Apoll waren die Kinder von Zeus, also können Scions aus ihren Häusern auch über seine Fähigkeiten verfügen. Das vierte Haus von Poseidon können wir wohl ausschließen. Wahrscheinlich jedenfalls.«
    »Mein Haus?«, fragte Helen, die noch so in Gedanken war, dass sie kaum zugehört hatte. Sie erinnerte sich auch an einen blauen Blitz aus ihrer Vergangenheit und an einen unheimlichen Mann, der immer wieder versucht hatte, ihre Haare zu berühren. Er war von ihr weggeschleudert worden, direkt vom Heck der Nantucket-Fähre herunter. Ihr stieg erneut der verbrannte Geruch in die Nase. Helen rieb sich übers Gesicht und versuchte, diese Erinnerung so schnell wie möglich loszuwerden. Sie hatte immer geglaubt, dass nicht sie die Ursache für diesen Unfall war. Aber was viel schlimmer war – hatte sie auch Kate verletzt?
    »Wenn wir von deinem Haus sprechen, meinen wir dein Erbe, Helen«, sagte Castor sanft, weil ihm Helens Unbehagen sofort aufgefallen war. »Zeus hatte viele Kinder, also können wir dein Haus bis jetzt nicht mit Sicherheit bestimmen. Aber keine Sorge, wir bemühen uns weiter herauszufinden, wer deine Leute waren.«
    »Danke«, murmelte Helen geistesabwesend.
    »Du kannst die Blitze bis jetzt noch nicht kontrollieren. Sie springen sozusagen aus dir heraus, wenn du Angst hast«, sagte Lucas nach längerem Schweigen.
    »Als hätte ich einen Taser?«, fragte Helen verstört.
    »Ja«, bestätigte Hector einen Moment später. »Aber stärker.«
    »Tut es richtig weh?«, fragte Helen unruhig. Ihr war schon ganz übel.
    »Schätze schon«, sagte Hector mit einem herablassenden Schulterzucken. »Ich denke, wenn du ordentlich trainierst, kannst du schon bald tödliche Ladungen verschießen.«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte Helen und sprang entsetzt auf.
    »Warte, Helen, das wäre doch eine gute Sache«, widersprach Jason. »Du könntest lernen, deine Blitze einzusetzen, statt zu kämpfen.«
    »Du musst damit ja niemanden töten. Nur unschädlich machen«, fügte Lucas hinzu, der gemerkt hatte, wie verstört Helen war.
    Er konnte nicht wissen, dass seine tröstenden Worte es nur schlimmer machten. Helen dachte an die bewusstlose Kate – wie Kate auf diese grässliche Art gezuckt hatte, als das blaue Licht aufgeblitzt war. Wie ihr Kopf zurückgefallen war und ihr Mund offen stand, als Helen sie vom Boden gehoben hatte. Sie konnte diese grauenvollen Bilder nicht aus dem Kopf bekommen, und so fing sie an, nervös in der Küche herumzulaufen, um die Energie loszuwerden, die von ihr Besitz ergriffen hatte. Sie wusste, dass sie von allen angestarrt wurde. Sie schaute auf, und ihr Blick traf Pandora, die ihre Reaktion besonders genau beobachtet hatte.
    »Warum reden wir nicht morgen weiter?«, schlug Pandora vor, ohne jemand Bestimmtes anzusehen. »Hector sollte etwas essen und alle anderen können eine Dusche vertragen. Nehmt es mir nicht übel, Leute, aber ihr mieft!« Sie bekam dafür ein paar Lacher, aber was noch wichtiger war, sie lenkte die Aufmerksamkeit von Helen ab. Helen lächelte sie dankbar an.
    »Bist du okay?«, flüsterte Ariadne Helen ins Ohr, als sich das Familientreffen auflöste. Helen drückte Ariadnes Hand, hatte aber keine Ahnung, was sie antworten sollte. Sie ging auf die Tür zu.
    »Ich

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