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Gold. Pirate Latitudes

Gold. Pirate Latitudes

Titel: Gold. Pirate Latitudes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Sir.«
    Sie stand nackt da, und er trat näher. Er blieb stehen, um die Brille aufzusetzen, und dann sah er sich ihre Schultern an.
    »Dreh dich langsam.«
    Sie drehte sich für ihn um. Er inspizierte ihre Haut. »Heb die Arme über den Kopf.«
    Sie hob die Arme. Er untersuchte beide Achselhöhlen.
    »Die Stigmata sind normalerweise unter den Armen oder auf der Brust«, sagte er. »Oder auf der Vulva.« Er lächelte sie an. »Du weißt nicht, wovon ich rede, nicht wahr?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Leg dich aufs Bett, Anne.«
    Sie legte sich aufs Bett.
    »Wir werden nun die Untersuchung abschließen«, sagte er ernst, und dann waren seine Finger in ihrem Haar, und er betrachtete ihre Haut, die Nase nur wenige Zentimeter entfernt von ihrer Scham, und obwohl sie fürchtete, ihn zu kränken, fand sie es lustig – es kitzelte – und sie musste lachen.
    Er blickte sie einen Augenblick lang erbost an, und dann lachte er auch und dann begann er, sich die Kleider vom Leib zu reißen. Er nahm sie mit der Brille noch auf der Nase. Sie spürte den Druck des Drahtgestells auf ihrem Ohr. Sie ließ ihn gewähren. Es dauerte nicht lange, und danach wirkte er zufrieden, und daher war sie auch zufrieden.
     
    Sie lagen zusammen im Bett, und er erkundigte sich nach ihrem Leben und ihren Erfahrungen in London und nach der Überfahrt aus England. Sie schilderte ihm, wie die meisten Frauen sich miteinander oder mit Angehörigen der Mannschaft amüsiert hätten, aber sie hatte das nicht getan, sagte sie – was nicht ganz stimmte, aber sie war ja nur mit Captain Morton zusammen gewesen, also stimmte es beinahe. Und dann erzählte sie ihm von dem Sturm, der ausgebrochen war, als sie gerade vor den Westindischen Inseln Land gesichtet hatten. Und dass der Sturm sie zwei Tage lang hin und her geworfen hatte.
    Sie merkte, dass Gouverneur Almont ihrer Geschichte keine große Aufmerksamkeit schenkte. Seine Augen hatten wieder diesen komischen Ausdruck bekommen. Sie redete trotzdem weiter. Sie erzählte, dass nach dem Sturm ein klarer Tag gewesen war und sie Land gesichtet hatten mit einem Hafen und einer Festung und einem großen spanischen Schiff im Hafen. Und dass Captain Morton große Sorge vor einem Angriff durch das spanische Kriegsschiff gehabt hatte, das das Handelsschiff ganz bestimmt gesichtet hatte. Aber das spanische Schiff hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
    »Was?«, sagte Gouverneur Almont fast kreischend. Er sprang aus dem Bett.
    »Was ist?«
    »Ein spanisches Kriegsschiff hat euch gesehen und hat nicht angegriffen?«
    »Nein, Sir«, sagte sie. »Wir waren heilfroh, Sir.«
    »Heilfroh?«, rief Almont, als traute er seinen Ohren nicht. »Ihr wart heilfroh? Allmächtiger! Wie lang ist das her?«
    Sie zuckte die Achseln. »Drei oder vier Tage.«
    »Und es war ein Hafen mit einer Festung, sagst du?«
    »Ja.«
    »Auf welcher Seite war die Festung?«
    Sie war verwirrt. Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht.«
    »Na«, sagte Almont und zog sich hastig an, »als du auf die Insel und den Hafen geblickt hast, war die Festung da rechts vom Hafen oder links?«
    »Auf dieser Seite«, sagte sie, mit dem rechten Arm deutend.
    »Und die Insel hatte einen hohen Gipfel? Eine sehr grüne Insel, sehr klein?«
    »Ja, ganz genau, Sir.«
    »Heiliger Strohsack«, sagte Almont. »Richards! Richards!«
    »Holt Hunter! « Und schon stürzte der Gouverneur aus dem Zimmer und ließ sie nackt auf dem Bett zurück. Überzeugt davon, dass sie ihn verärgert hatte, brach Anne in Tränen aus.

KAPITEL 6
    Es klopfte an der Tür. Hunter wälzte sich im Bett auf die andere Seite. Er sah das offene Fenster, durch das Sonnenlicht hereinströmte. »Verschwinde«, knurrte er. Die junge Frau neben ihm bewegte sich unruhig, wurde aber nicht wach.
    Wieder klopfte es.
    »Verschwinde, Herrgott noch mal.«
    Die Tür ging auf, und Mrs Denby schob den Kopf herein. »Ich bitte um Verzeihung, Captain Hunter, aber hier ist ein Bote von der Gouverneursresidenz. Der Gouverneur wünscht Eure Anwesenheit beim Dinner, Captain Hunter. Was soll ich sagen?«
    Hunter rieb sich die Augen. Er blinzelte verschlafen im Tageslicht. »Wie spät ist es?«
    »Fünf Uhr, Captain.«
    »Sagt dem Gouverneur, ich komme.«
    »Ja, Captain Hunter. Da ist noch was, Captain.«
    »Was denn?«
    »Der Franzose mit der Narbe ist unten. Er sucht nach Euch.«
    Hunter schnaubte. »Ist gut, Mrs Denby.«
    Die Tür schloss sich. Hunter stand auf. Die Frau schlief noch, schnarchte laut. Er sah sich im

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