Gold und Stein
anderen Berufen wie zum Beispiel Brauereigewerbe mit ein.
Koggenborten:
Bretter für den Schiffbau
Kreuzherren:
Angehörige des Deutschen Ordens, abgeleitet von dem schwarzen Kreuz auf ihrem weißen Mantel (deshalb gelegentlich auch »Weißmäntel«)
Krug:
alte Bezeichnung für eine Schank- oder Gastwirtschaft
Krüger/Krügerin:
Wirtsleute in einer Schankwirtschaft
Krüseler:
im Spätmittelalter weitverbreitete Haubenform für Frauen, eigentlich eine Art Schleier mit eingekräuselten Stoffkanten
Kunstdiener:
Geselle eines Werkmeisters, der in der Regel zwei »Kunstdiener« fördern durfte, um sie für die nächste Stufe – den Parlier – auf dem Weg zum Werkmeister weiterzubilden
Lastadie:
Abgeleitet von lat.
lastadium
oder
lastagium
für »Schiffsballast«, wird damit der Landeplatz (auch Dock, Mole, Pier oder allgemein Hafen) für Schiffsgüter bezeichnet. Jede der drei Königsberger Städte verfügte über ihre eigene Lastadie, am berühmtesten ist die des Kneiphofs am Hundegatt.
Lischke:
kleine, regellose Siedlung aus der Ordenszeit, Dorf mit einfacher Palisadenumzäunung
Lokator:
vom Deutschen Orden Beauftragter, der Siedler für das Ordensland anwirbt und anschließend die Gründung sowie den Aufbau der neu entstehenden Städte beaufsichtigt
Margareta:
Schutzheilige der Gebärenden
Metze:
Frau niederen Standes, Dirne (mittelalterliches Schimpfwort, abgeleitet von Mechthild)
Muhme:
alte Bezeichnung für Tante oder Base, Verwandte insbesondere auf der mütterlichen Seite (analog zum männlichen »Oheim«), aber auch für Amme oder sonstige nahestehende Person
Oheim:
alte Bezeichnung für Onkel (auf der mütterlichen Seite), aber auch für den Vormund
Pantaleon:
Schutzheiliger der Ärzte und Hebammen
Pfleger:
Bezeichnung für den Leiter eines »Amtes«, i.e. ein Teilgebiet einer Komturei des Deutschen Ordens. Sein Amtssitz ist eine der Ordensburgen.
Remter:
Speise- und Versammlungssaal der Ritter in den Ordensburgen. In der Marienburg finden sich im Hochmeisterpalast ein Sommer- und ein Winterremter.
Schäffer:
die im Deutschen Orden für den Handel Zuständigen
Schappel:
im Mittelalter aufkommender reifenförmiger Kopfschmuck für Männer und Frauen aus Metall oder Blumen
Schwäher:
alte Bezeichnung für Schwiegervater
Schwäherin:
alte Bezeichnung für Schwiegermutter
Stellmacher:
Handwerker, der Räder, Wagen sowie landwirtschaftliche Geräte aus Holz fertigt, in Süddeutschland auch »Wagner«
Surkot:
ärmelloses, farbiges Überkleid
Teufelsfenster:
auch »Höllenfenster« genannter übertrieben weiter Ärmelausschnitt, der in der Mode der Gotik aufkam und das Vorder- und Rückenteil des Kleides oft zu einem sehr schmalen Stück Stoff verkleinerte
Tölpelin:
weibliche Form von Tölpel (mittelalterliches Schimpfwort)
Tresor:
großer, wuchtiger Schrank mit verschließbaren Türen
Trippen:
dicke Holzsohlen, die man als eine Art Unterschuh mit Draht oder Lederriemen zum Schutz vor Dreck unter die Schnabelschuhe schnürte
Vettel:
von lat.
vetula
(altes Weib), abwertende Bezeichnung für eine (alte) Frau mit verdorbenem Charakter; im Spätmittelalter: liederliches Frauenzimmer
Weißmäntel:
andere Bezeichnung für die Deutschordensritter, abgeleitet von den weißen Mänteln, die sie trugen
Werkmeister:
Baumeister, Oberhaupt der Bauhütte an einer deutschordensritterlichen Burg
Willkür:
Rechtsbegriff, hier im mittelalterlichen Sinn bezogen auf die festgelegten Rechte der Stadt im Rahmen ihrer Selbstverwaltung
Zungenkläffer/-kläfferin:
Schwätzer, Verleumder (mittelalterliches Schimpfwort)
Quellenangaben
Carmina Burana, zitiert nach: »Die Lieder der Benediktbeurer Handschrift«, vollständige Ausgabe des Originaltextes nach der von Bernhard Bischoff abgeschlossenen kritischen Ausgabe von Alfons Hilka und Otto Schumann. Übersetzung der lateinischen Texte von Carl Fischer, der mittelhochdeutschen Texte von Hugo Kuhn. Anmerkungen und Nachwort von Günter Bernt. 4 . Auflage. dtv, München 1989.
Gottfried von Straßburg, zitiert nach: © »Gottfried von Straßburg, Tristan. Text und kritischer Apparat«, herausgegeben von Karl Marold und bearbeitet von Werner Schröder. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1977 . Vers 204 bis 207
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Über Heidi Rehn
Heidi Rehn wurde 1966 in Koblenz geboren und wuchs in einer Kleinstadt am Mittelrhein auf. Sie studierte Germanistik, Geschichte, BWL und Kommunikationswissenschaften in München. Nach dem Magisterexamen war sie zunächst Dozentin
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