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Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sie mitten in einer von ihnen selbst geschaffenen Steinwüste standen. Für die Bagger hatten sie keine Verwendung mehr, die waren zu gewaltig zum Demontieren und auch zum Abtransportieren, und wohin sollte man sie bringen? Sie verrotteten und wurden ebenso wertlos wie das schöne Land, das sie verwüstet hatten. Was sich später noch als Schrott fortzuschaffen lohnte, verkaufte man, der Rest würde zu einem rostigen Denkmal für die Gier des Menschen. Aber selbst die Bagger waren nicht überall in diesem Gebiet bis auf den Felsgrund durchgestoßen. Stellenweise mußten sie vier bis sechs Meter dicke Schichten fruchtbarsten Bodens auf dem Grund unberührt liegenlassen.
    Und nun, Mr. Fischler, kommen wir zu einem großartigen Vorhaben, zu einem goldenen Traum, der Wirklichkeit werden soll. Die moderne Maschinenbaukunst hat ein Gerät entworfen, mittels dessen die Erde nach oben zurückgeholt wird und das Gestein wieder unter ihr zu lagern kommt, so daß der Boden wieder fruchtbar und das Landschaftsbild wieder schön gestaltet werden kann. Entsprechende Pläne sind schon seit langem bekannt. Die Handelskammer von Valleydale hatte sogar vor, das ganze Gebiet allein zum Zweck der Wiedernutzbarmachung als Ackerland mit modernen Maschinen umzubaggern, doch das Verfahren wäre zu kostspielig geworden. Aber nicht klargemacht hatte man sich bei der Handelskammer, daß auf den Gesteinsschichten noch ein riesiges Vermögen in Form von reinem Gold lagerte, das nur auf den richtigen Mann wartet, um...«
    »Jetzt haben Sie ihre fünf Minuten verbraucht«, unterbrach ich ihn.
    Er sah erst mich an, dann auf seine Uhr und sagte: »Stimmt. Nun, ich bin auch fertig, Mr. Fischler. Einem Mann ohne Format müßte ich erst noch nach weisen, inwiefern die Bedingungen für den Unternehmer von heute den Bedingungen zur Zeit der ersten Bagger ähnlich sind. Das Gold lagert dort schon viele Jahre. Das riesige Tal hatte eine wechselvolle Geschichte, aber seine Fruchtbarkeit, die immer dichter werdende Besiedlung und so weiter haben neue Millionäre geschaffen. Die Geschichte von San Francisco, die Ihnen ja gewiß bekannt ist, zeigt...«
    »Ihre fünf Minuten waren schon vor dreißig Sekunden um, Mr. Rich.«
    »Genau«, bestätigte Gilbert Rich, »ich hatte nur noch sagen wollen, daß ich vor durchschnittlichen Leuten dies alles breit ausführen müßte, während ein Mann wie Sie, Mr. Fischler, der selbst in allen Methoden des Verkaufens bewandert und daher fähig ist, geschäftliche Perspektiven mit schnellem Blick zu erfassen, auch sofort erkennt, welche Möglichkeiten sich ihm hier bieten.
    Die einzige Frage ist, Mr. Fischler, ob sich in der Liste der neuen Millionäre, die hier Macht durch Reichtum gewinnen werden, auch der Name Charles E. Fischler verewigen wird.«
    Ich drehte einen Bleistift zwischen den Fingern und versuchte, dem Blick des Mannes auszuweichen. Er wanderte mit energischen Gesten ständig im Zimmer umher, damit ich ihn auch ansah, oder klopfte mit dem Zeigefinger auf den Schreibtisch. »Ich will nicht mit Ihnen debattieren, Mr. Fischler«, redete er weiter. »Sie sind ein Mann, der die Welt kennt, ein Mann, der schnell und klar zu urteilen versteht, sonst wären Sie bei Ihren Geschäften nicht so erfolgreich. Sie werden die hier gebotenen enormen Möglichkeiten zu schätzen wissen. Nicht allein durch das Umbaggern des Bodens werden wir schwer verdienen. Wir haben auch, wenn die Baggertätigkeit beendet ist, wieder fruchtbaren Boden geschaffen, wo, in viele Parzellen unterteilt, bei herrlichem Sonnenschein die Obstplantagen und Weingärten gedeihen können, so daß die Landhungrigen sich bei den Verwaltungsbehörden nur so drängen werden. Den Kaufpreis haben wir also schon in der Hand.
    Und bei allem, was ich sagte, Mr. Fischler, habe ich Sie noch nicht einmal auf den wichtigsten aller Punkte aufmerksam gemacht, weil ich weiß, daß das bei Ihnen nicht nötig ist. Ich weiß, daß Sie mich bei meinen Ausführungen beobachtet und sich gefragt haben: >Wann wird er denn die Tatsache erwähnen, daß Gold heute praktisch den doppelten Preis erzielt wie damals, als die großen Vermögen gemacht wurden? Wann wird er erwähnen, daß, wer sein Vermögen in reinem Gold anlegt, keine Inflation zu fürchten braucht? Wann wird er erwähnen, daß goldgedeckte Papiere für den klugen Mann die einzig richtige Kapitalanlage sind, und wann wird er...<«
    »Ihre fünf Minuten sind längst um«, hielt ich ihm wieder entgegen.
    »Verstehe, ja,

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