Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
durch.«
    »Sonst noch etwas?« fragte sie.
    »Falls Mr. Ashbury anruft oder herkommt, sagen Sie ihm, Mr. Fischler hätte keine Zeit, und Sie wüßten auch nicht, wann er wieder im Büro sein wird.«

8

    Ich war so daran gewöhnt, das Schnellfeuer von Elsie Brands Maschineschreiben zu hören, sobald ich die Tür zu unserer Agentur öffnete, daß das holperige Klick-klack-klack-klack in meinen Ohren sonderbar klang, als ich durch den Korridor ging. Unwillkürlich blieb ich stehen, um mich zu vergewissern, daß ich im richtigen Büro war. Dann stieß ich die Tür auf.
    Ein recht gut aussehendes Mädchen saß vor Elsie Brands Tisch, hatte jetzt die Arme über die Schreibmaschine gelegt und radierte mit einem runden Gummi wie wild an dem eingespannten Brief.
    Mit gänzlich unbewegter Miene blickte sie mich an.
    Ich wies mit dem Daumen auf Berthas Büro. »Jemand drin?« fragte ich.
    »Ja.« Sie griff zum Telefon.
    Ich sagte: »Lassen Sie nur, ich werde warten.«
    »Wollen Sie mir Ihren Namen nicht angeben?«
    »Ist nicht nötig.«
    Ich ging in die Warteecke, setzte mich, nahm eine Zeitung zur Hand, schlug den Sportteil auf, zündete mir eine Zigarette an und begann zu lesen.
    Das Mädchen gab das Radieren auf und hieb wieder auf die Tasten ein. Von Zeit zu Zeit sah sie mich an. Ich blickte nicht auf, um das festzustellen, und brauchte es auch nicht, denn sie hörte jedes Mal, wenn sie zu mir herübersah, mit dem Tippen auf.
    Ich konnte in Bertha Cools Büro Stimmen hören, vereinzelte Gesprächsbrocken, aber kein Wort richtig verstehen.
    Nach einer Weile ging die Tür auf, und ein Mann kam heraus. Ich hatte gerade die Zeitung vor dem Gesicht, konnte aber an ihrem unteren Rand vorbei zwei Beine vom Knie abwärts sehen.
    Laut einer alten, inzwischen geplatzten Theorie tragen Detektive an großen Füßen Schuhe mit kantigen Kappen. Das mag einmal wahr gewesen sein, doch die besseren Detektive hatten das schon lange, bevor das Publikum es merkte, aufgegeben.
    Dieser Mann trug ganz leichte braune Schuhe und scharf gebügelte Hosen — was an sich Vertrauen erwecken konnte; doch die Art, wie er seine Füße bewegte, veranlaßte mich, die Zeitung weiter hochzuhalten. Er wollte schon hinausgehen, blieb aber jäh stehen, machte kehrt und sagte etwas zu Bertha Cool, wobei seine Schuhspitzen direkt auf mich zeigten. Ich hielt weiter meine Zeitung hoch, während er beharrlich stehenblieb.
    Da ließ ich plötzlich die Zeitung sinken, blickte mit harmlosem Gesicht durch die offene Tür und fragte: »Mrs. Cool?«
    Bertha hielt die Luft an.
    Der Besucher war etwa fünfundvierzig, groß und ziemlich breit und schien ein reservierter Mensch zu sein, doch an seinen Augen mißfiel mir etwas, obwohl ich sie nicht lange betrachtete.
    Bertha sagte zu mir: »Was wünschen Sie denn? Sagen Sie bloß nicht, daß Sie hier etwas verkaufen wollen! Ich habe bereits einen Haufen Zeitschriften abonniert, für Sammlungen gespendet, und mehr wird nicht gemacht.«
    Ich gab lächelnd zurück: »Nur einen Moment, wenn Sie nachher frei sein sollten«, und vertiefte mich wieder in meine Zeitung.
    Der Besucher verabschiedete sich: »Guten Morgen, Mrs. Cool«, und marschierte durchs Vorzimmer. Bertha blieb an ihrer Tür stehen, bis die zum Korridor führende zuschnappte, dann winkte sie mich mit dem Daumen in ihre vier Wände.
    Ich folgte ihr hinein und schloß hinter mir die Tür. Sie zündete sich eine Zigarette an, wobei ihre Hand merklich zitterte. »Mein Gott, Donald, wie konntest du das wissen!«
    »Was denn?«
    »Daß der Mann ein Detektiv war, der dich suchte?«
    »Es machte mich stutzig, wie seine Schuhspitzen auf mich zeigten«, sagte ich. »Er benahm sich ja wie ein Apportierhund.«
    »Na, du hast dich weiß Gott fein herausmanövriert, aber letzten Endes wird's dir nicht viel nützen.«
    »Weshalb forscht der denn nach mir?«
    »Müßtest du doch wissen.«
    »Was sagte er?«
    »Daß er nur im üblichen Dienstverfahren einige Leute aufsuchte, um sie im Zusammenhang mit dem Mordfall zu befragen. Wollte wissen, ob ein Mann namens Lam bei mir angestellt sei und ob der Aufträge für einen Mr. Ashbury ausführte.«
    »Und was hast du geantwortet?«
    »Ich sagte ihm, ich sei nicht berechtigt, Auskünfte über die Außentätigkeit meiner Angestellten zu geben. Da müsse er sich schon an Mr. Ashbury wenden.«
    »Die haben Lunte gerochen«, sagte ich. »Sind wegen einer anderen Sache hinter Alta her und haben festgestellt, daß ich mich im Hause Ashbury

Weitere Kostenlose Bücher