Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
einsteigen.«
    »Haben Sie denn nicht die Möglichkeit erwogen, zu einer Bank zu gehen, Mr. Fischler, und...«
    »Ich habe Ihnen meinen Vorschlag unterbreitet«, sagte ich kurz.
    »Verstehe. Aber, Mr. Fischler, die Situation ist doch folgende: unser Direktorium muß peinlichst korrekt handeln, denn es hat doch Rücksicht auf die anderen Aktionäre zu nehmen. Viele Personen haben schon gekauft, und wenn nun...«
    »Sie haben meinen Vorschlag gehört«, wiederholte ich. »Die Ihnen zugestandene Zeit haben Sie ausgenutzt. Ich weiß nun genau, was Sie zu verkaufen haben. Mit Diskussionen pflege ich keine Zeit zu vergeuden.«
    »Wie groß sollte das Paket Aktien denn sein, das Sie sich durch eine Option sichern möchten?«
    »In vier Wochen«, entgegnete ich, »werde ich über hunderttausend Dollar für Investitionen verfügen. Ich denke aber nicht daran, alle Eier in einen Korb zu legen. Mehr als fünfzigtausend Dollar würde ich in Ihre Gesellschaft nicht einbringen. Ich bin bereit, fünfhundert sofort zu zahlen, um meine ehrliche Absicht zu bekunden, und bitte Sie, mir ein Aktienpaket zu reservieren, dessen Gesamtpreis, nach dem jetzigen Kurswert bemessen, fünfzigtausend Dollar entspricht.«
    »Werde sehen, was sich machen läßt, aber wäre es Ihnen nicht möglich, folgendes zu erwägen...«
    »Nein«, unterbrach ich ihn, indem ich aufstand. »Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, Mr. Rich.«
    »Verstehe, gewiß, aber bitte bedenken Sie doch, daß ich hergekommen bin, um Ihnen wirklich einen Dienst zu leisten. Die Minuten, die sie mir so großzügig gewährt haben, werden Ihnen in einem Ausmaß Dividenden einbringen, das...«
    »Mein Vorschlag ist endgültig. Je schneller Sie ihn Ihren Direktoren unterbreiten, umso eher können Sie mir die Antwort bringen.«
    Ich schritt zur Tür und hielt sie auf.
    Eine Weile blickte er mich neugierig an, dann streckte er mir zackig die Hand hin. »Mr. Fischler«, sagte er, »gestatten Sie mir, Ihnen zum bedeutsamsten Entschluß in Ihrem ganzen Geschäftsleben zu gratulieren — sowie auch dazu, daß Sie mir einen so klugen und weitsichtigen finanziellen Vorschlag schmackhaft gemacht haben wie sonst keiner der Interessenten, die ich bisher besuchte. Werde Sie heute nachmittag anrufen.«
    Ich stand in der Tür und beobachtete ihn, wie er durchs Vorzimmer zum Ausgang schritt.
    Elsie Brand sah mich an. »Herrje, hat der eine Rederitis!« sagte sie lachend.
    »Konnten Sie es denn hören?«
    »Nicht die Worte, aber seine Stimme — die ergoß sich ja förmlich durch alle Türritzen.«
    »Verbinden Sie mich mit Henry Ashbury, die Nummer steht im Telefonbuch. Aber nicht die Privatnummer wählen. Sein Büro.«
    Eine halbe Minute nachdem ich mich wieder an meinen Schreibtisch gesetzt hatte, war Ashbury in der Leitung. Ich sagte: »Hallo, Mr. Ashbury. Sie wissen, wer hier spricht?«
    »Nein. Seine Stimme klang so kurz und scharf, als könne er Rätselraten am Telefon nicht leiden und sei im Begriff, wieder einzuhängen.
    »Ihr Sportlehrer«, sagte ich.
    »Oh, ja.« Seine Stimme änderte sich.
    »Würde es sich für Sie schlimm auswirken«, fragte ich, »wenn Ihr Stiefsohn wegen betrügerischer Kapitalwerbung ins Gefängnis käme?«
    »Wenn mein — du liebe Güte, Donald, wovon reden Sie eigentlich?«
    »Ich fragte, ob es sich schlimm für Sie auswirken würde, wenn Ihr Stiefsohn wegen betrügerischer Kapitalwerbung ins Gefängnis käme.«
    »Das wäre eine Katastrophe! Es wäre...«
    »Ist es denn möglich«, fuhr ich fort, »daß Ihnen bei seiner schnellen Beförderung zum Generaldirektor gar nicht der Gedanke gekommen ist, daß man ihn zu ganz bestimmten Zwecken so in den Vordergrund geschoben hat?«
    »Herr des Himmels!«
    Ich legte den Hörer auf.
    Im Vorzimmer blieb ich noch stehen, um Elsie Brand zu sagen, daß' ich jetzt zu Bertha Cool gehen und ihr erklären würde, sie müßte sich eine Sekretärin als Ersatz besorgen.
    Lächelnd sagte Elsie: »Na, das wird ein Gewitter geben.«
    »In etwa einer Stunde wird Mr. Rich anrufen, um mir zu verkünden, daß es ihm gelungen sei, meinen Vorschlag durchzudrücken, und daß er sofort realisiert werden kann, es aber nicht möglich ist, das Angebot länger als bis zwei oder drei Uhr heute nachmittag aufrechtzuerhalten; daß ich das Geld hier im Büro bereithalten soll und er zum Vertragsabschluß herkommen wird. Treffen Sie für mich die Verabredung zu dem Zeitpunkt, den er vorschlägt, und geben Sie mir telefonisch das Nötige zu Bertha

Weitere Kostenlose Bücher