Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goldaktien

Goldaktien

Titel: Goldaktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
Sprechen, holte schnell und kurz Luft, hielt aber sofort inne, als das erste Wort unsicher über seine Lippen kommen wollte. Dann beschränkte er sich ganz aufs Fahren.
    Erst als wir schon im Geschäftsviertel waren, stellte er eine Frage, die er für unbedenklich hielt: »Wo kann ich Sie absetzen, Donald?«
    »Irgendwo hier in der Gegend.«
    Er wollte noch etwas anderes sagen, tat es jedoch nicht, bog nach rechts ein, machte einen Abstecher von seiner üblichen Strecke und hielt vor dem Commons Building an. »Ist es Ihnen so recht?« fragte er.
    »Das ist ausgezeichnet so«, sagte ich und stieg aus.
    Ashbury fuhr schnell weiter. Ich nahm den Lift zum sechsten Stock und betrachtete das Namensschild an der Tür zum Büroraum 622, öffnete die Tür und trat ein. Vor mir saß an der Schreibmaschine Elsie Brand und hämmerte eifrig auf der Schreibmaschine.
    »Um Gottes willen«, sagte ich, »Sie sind doch nur als Staffage hier und sollen keinen emsigen Geschäftsbetrieb markieren.«
    Sie hörte mit dem Tippen auf und sah mich an.
    »Die Leute, die zu uns kommen werden«, erklärte ich, »halten mich für einen Knaben, der groß geerbt hat. Daß ich mit diesem Büro hier sehr viel verdient haben könnte, nehmen die bestimmt nicht an, also ist's nicht notwendig, so dick aufzutragen.«
    Elsie sagte: »Bertha Cool hat mir viel Diktat zum Schreiben mitgegeben. Ich könnte schön die Zeit hier zum Beantworten der Post ausnutzen.«
    »Auf welchen Firmenbogen?« unterbrach ich sie und beugte mich über ihre Schulter, um mir den eingespannten Brief anzusehen.
    »Auf ihren persönlichen«, antwortete Elsie. »Bertha sagte, ich könnte...«
    Ich riß den Brief aus der Maschine und gab ihn Elsie. »Legen Sie den sofort ins Schubfach, damit ihn niemand sieht«, sagte ich. »Lassen Sie auch die übrigen Briefbogen verschwinden. Und wenn Sie Mittagspause machen, nehmen Sie das ganze Zeug mit und bringen Sie ja nichts wieder hierher. Bestellen Sie Bertha, das hätte ich angeordnet.«
    Elsie zwinkerte mir mit einem Lächeln zu.
    Ich fuhr fort: »Gehen Sie zum Zeitungsstand im Vestibül und holen Sie ein paar Filmzeitschriften und ein Päckchen Kaugummi. Legen Sie die Zeitschriften in Ihr oberstes Schreibtischfach, lassen Sie es offen, setzen Sie sich davor, kauen Sie gelangweilt Gummi und lesen Sie irgend etwas. Sobald jemand hereinkommt, schieben Sie das Fach zu, aber erst nachdem der Betreffende gesehen hat, womit Sie beschäftigt waren.«
    Als ich Elsie wieder ins vordere Büro kommen hörte, ergriff ich den Telefonhörer und drückte auf den Knopf der Leitung zum Vorzimmer.
    »Bitte?« fragte sie.
    »Notieren Sie drei Namen, Elsie«, sagte ich. »Erstens: Parker Stold, zweitens Bernard Carter und drittens Robert Tindle. Haben Sie's?«
    »Ja. Und was ist mit diesen Herren?«
    »Wenn einer von ihnen kommt, habe ich zu tun und werde den ganzen Vormittag verhindert sein, kann ihn also nicht empfangen und möchte ihn auch nicht unnütz warten lassen. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Falls ein anderer Besucher kommen sollte, versuchen Sie festzustellen, was er will. Bieten Sie ihm Platz an. Veranlassen Sie ihn möglichst, daß er Ihnen eine Visitenkarte gibt, und die bringen Sie mir herein.«
    »Ist das alles?«
    »Ja.«
    »Okay.« Ich vernahm das Auflegen ihres Hörers.
    Da ich über vieles nachdenken mußte, blieb ich im Drehsessel sitzen und grübelte qualmend. Ich bemühte mich, Sinn in die Kette der Ereignisse zu bringen. Das ganze Rätsel auf einmal zu lösen, versuchte ich erst gar nicht, weil ich wußte, daß mir noch Erklärungen fehlten, aber die Tatsachen begannen sich zu häufen, und nach meinem Gefühl mußte sich das Bild bald abrunden, sofern ich die Ruhe behielt und keinen falschen Schritt tat.
    Gegen elf hörte ich das Öffnen und Schließen der Außentür und leises Gemurmel im Vorzimmer. Elsie kam mit eitler Visitenkarte herein, auf der nur der Name des Besuchers stand.
    Ich las den Namen. »Gilbert Rich, hm? Wie sieht er aus?« fragte ich Elsie.
    »Energiegeladen«, sagte sie. »Hat etwas zu verkaufen, will mir aber nicht sagen, was. Auf meine Frage, was er mit Ihnen besprechen wolle, sagte er nur: >Ein besonderes Angebote Er ist etwa vierzig, aber gekleidet wie ein Twen, allerdings nicht, was Sie als >gut angezogen> bezeichnen würden.«
    »Korpulent?«
    »Nein, ziemlich schlank, über den Schläfen schon ziemlich kahl. Dunkles Haar, glatt zurückgekämmt. Schwarze Augen. Keine Brille. Hastig, nervös, schnell sprechend,

Weitere Kostenlose Bücher