GOLDAUGEN (German Edition)
weitere Fa hrt war für beide nicht leicht.
Nach dem Zwischenstopp des Hubschraubers auf dem Grundstück des Schlosses geriet nichts durcheinander. Alle verbliebenen verhielten sich diszipliniert, der Umgang miteinander war besonnen und liebevoll wie immer. Heinz und Hassan bemühten sich mit Engelszungen, allen eine plausible Erklärung zu geben.
Alles war perfekt geplant.
Eine derartige Katastrophe hatten sie, wenn alle Familienangehörige n und so viele Mitarbeiter zusammenkamen, noch nie erlebt. Alle Mitglieder der Bruderschaft wurden kurz eingeweiht, jeder brachte großes Verständnis entgegen. Ihre Frauen oder Lebensgefährtinnen machten sich natürlich Sorgen um die plötzlich erkrankte Celine.
Die Kinder verstanden überhaupt nicht, dass die Erwachsenen alle so traurig herumliefen. Nicht ein Einziger hatte irgendwelche Unmutsäußerungen auf den Lippen.
Das Schloss- und WAC -Personal kam mit dieser veränderten Situation auch bestens zurecht. Krisenmanagement stand zwar nicht auf der Tagesordnung, es wurde aber geprobt und mit eingeplant. Innerhalb von dreißig Minuten waren Flüge gebucht, die WAC-Fahrzeuge mit und ohne Chauffeur bereitgestellt, bis auf wenige Club-Mitglieder reisten alle in den nächsten Stunden ab. Das war so gewünscht und kein Anzeichen von verantwortungsloser Flucht. Erstens aus Pietät und zweitens aus sicherheitsrelevanten Gründen derjenigen, die Kinder hatten. Sie alle wussten ja nicht, was in den unteren Etagen wirklich geschehen war.
Alle hielten ständig Kontakt zu Heinz und Hassan, die natür lich auf dem Château verblieben. James und Sebastian waren in den Katakomben verschwunden, alle verbliebenen hielten sich nun im Château auf.
James hielt sich mit Sebastian im Laborbereich auf, sie suchten nach Spuren.
»Wo hast du sie gefunden ?«
»Komm mit .«
James folgte Seb astian zum Quarantäne-Raum, sie schauten beide durch das Panzerglas. James traute wiedermal seinen Augen nicht.
Der fließende Goldstaub war verschwunden. Auf der Liege befand sich das zurückmutierte Baby alias Peter Thorne, samt seiner Kleidung auch nicht mehr. Dafür lag dort die schwarze Schatulle. Sie hatte sich leicht verändert.
» Ich habe eine These:
I m Archiv habe ich angefangen zu suchen. Auf dem großen Kartentisch lagen die Unterlagen ausgebreitet, die George Higgins mitgebracht hatte. Daran muss Pierre gearbeitet und vielleicht etwas Neues entdeckt haben?
Das hat er dann wohl Celine mitgeteilt.
Sie haben die Schatulle aus den alten Stallungen geholt und brachten sie dann ins Labor. Die beiden sind halt ein wenig crazy.
Eigentlich sollte die Schatulle nicht in die Nähe des Goldstaubes kommen. Die Schleusentür des Quarantäne-Raums stand offen, sie lagen beide auf dem Fußboden. Ich habe sie schnell rausgezogen und die Tür elektronisch wieder verriegelt. Wo der Junge, äh das Baby, hingekommen ist, weiß ich nicht. Es musste alles schnell gehen. Was die dort für eine Prozedur durchgeführt haben, erfahren wir nur von den beiden. Ich hatte ja Handschuhe an, weil ich nicht wusste, ob sie mit dem Staub in Berührung gekommen sind.«
» Sebastian du hast wieder mal dein Bestes gegeben, die beiden werden wieder.
Kopf hoch. «
Er nickte. Hatte er feuchte Augen?
» Lasse uns nach oben gehen, ich denke nicht, dass wir in Gefahr sind.
Ich glaube nicht , dass Celine und Pierre irgendetwas Unkontrollierbares eingeleitet haben. Celine hätte trotz ihres Wagemutes nie verantwortungslos gehandelt. Dennoch brauche ich jetzt einen guten Scotch.«
»Ja, ich auch .«
James sah Sebastian von der Seite an.
» Warte kurz, bevor wir hoch zu den anderen gehen. Wenn es Neuigkeiten aus dem Krankenhaus gibt, werden sie uns schon rufen. Hier unten ist doch ein Getränke-Kühlschrank, wir nehmen zwei irgendwas und setzen uns. O.K.?«
James boxte Sebastian leicht auf den Oberarm.
» Hey, beginnt unser Eisberg zu schmelzen?«
» Ha, ha, ha. Nein James, es ist auch für mich nicht so einfach zu ertragen.«
»Wir müssen Ruhe bewahren und die Ordnung aufrecht halten. Wirklich weise Männer in der Vergangenheit oder auch in anderen Geheimgesellschaften suchten zu aller Zeit in der philosophischen Alchemie einen Weg zur Vervollkommnung ihres Seins. Die Suche nach dem allumfassenden Wissen kann zur psychologischen Sucht werden und vom tatsächlichen Leben ablenken.
Der „Stein der Weisen“ oder „heilige Gral“, was für wundervolle magische Wortschöpfungen!
Sie stehen als Metapher für
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