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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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gar nicht durchgedreht. Du hattest nichts mit seiner Frau, davon bin ich überzeugt.
    Er wollte dich mit zwei anderen verprügeln und du hast dich nur gewehrt. Zu Recht hast du ihm sein Fehlverhalten aufgezeigt. Deine Entlassung war eine politische Entscheidung, weil dieser Typ keine Ehre, und sein Vater seinen Einfluss auf die katholische Kirche genutzt hat.
    Du hast moralisch nicht falsch g ehandelt, es war Notwehr. Hassan, der damals zu Besuch bei einem befreundeten Kardinal im Vatikan verweilte, hat dich richtig beurteilt. Dieses zufällig aussehende Zusammentreffen sollte sein. Dass du in die Bruderschaft aufgenommen wurdest, ist deine Bestimmung. Hassan wusste es sofort, als er dich kennenlernte.
    Bei dir hat man manchmal den Eindruck, dass du nur aus Dankbarkeit und Ehrfurcht vor Hassan Mitglied wurdest und nicht aus Überzeugung hier bist.
    Fehlt dir der Vatikan?«
    » Nein, ich danke Gott dafür, dass es so gekommen ist.
    Wahrscheinlich war es meine B estimmung.
    Ich bin leider ein extrem introvertierter Mensch. Mein oft trauriger Gesichtsausdruck täuscht. Ich bin wirklich glücklich , ein Teil von euch zu sein.
    Zu meiner alten Geschichte:
    Diese Frau kannte ich aus einer Cafeteria, in de r ich mit einem Kameraden fast täglich einen Cappuccino getrunken habe. In Wahrheit hatte dieser eine Affäre mit ihr.
    Ihr Mann, der sie wie einen Fußabtreter benutzte, kam ihnen auf die Schliche. Sie wollte von diesem Ekel loskommen und dachte, dass mein Freund ihr dabei helfen würde. Leider hat er ihre Liebe nicht wirklich erwidert, für ihn war sie nur eine angenehme Ablenkung.
     
    Ein paar Tage später hat dann ihr Mann mich im besagten Café mit seinen beiden Freunden beobachtet. In einer ruhigen Seitenstraße wollten sie sich dann mit mir „unterhalten“. Er dachte, ich wäre der Nebenbuhler, es lag nur eine kleine Verwechslung vor. Er wusste nur von einem großen Gardeoffizier, ich merkte natürlich anhand ihrer bedrohlichen Blicke und ihrem lauten Provozier-Gehabe, was sie von mir wollten. Ich war nicht eingeschüchtert, eher amüsiert über so viel Dummheit. Bewusst habe ich sie dort vorgeführt und hätte speziell ihm nicht so wehtun müssen. Die anderen beiden habe ich kontrolliert ausgeschaltet. Sicher habe ich nicht angefangen, das ging schon von den Dreien aus.
    „ Donatella“, so hieß sie, erschien einmal mit einem blauen Veilchen, zugefügt von ihrem Mann, im Café, dieses Bild hatte ich an diesem Tag vor meinen Augen. Schon dafür wollte ich ihn bestrafen, und das war äußerst dumm. Aber es ist nur ein Kapitel in meiner Vergangenheit!«
    Seb astian lächelte wieder, schon erheblich lockerer …
    » Soll ich dir noch was sagen, bei dieser Braut wäre ich vielleicht sogar schwach geworden, aber mich hat sie nicht gewählt. Sie war bildschön mit Klasse. Aber wie so oft, fallen diese Perlen, immer wieder auf die Falschen rein. Mein damaliger Freund hatte noch versucht, mich zu entlasten, das kam nicht einmal in die Akte. Letztlich habe ich mich nicht nach den Statuten der Garde verhalten. Notwehr? Nein, das kam nicht in Betracht, ich hätte den Streit aufgrund meiner Ausbildung und des Standes aus dem Weg gehen müssen. Wie das gehen sollte, verschließt sich mir bis heute. Der eine zog ein mächtiges Messer, der hätte Carpaccio aus mir gemacht. Natürlich wurde diese Waffe auch nicht erwähnt.
    Sie haben gegenseitig geschworen, ich hätte den Streit angefangen. „Er“ wollte wirklich nur ein klärendes Gespräch und mich bitten, Donna aufzugeben. Selbst wenn ich mich an diesem Tag anders entschieden und der Auseinandersetzung aus dem Wege gegangen wäre, dieser Typ hätte mir am nächsten oder übernächsten Tag wieder aufgelauert.
    Ich wollte mich nicht wegen solch einem Geisteskranken immer wieder umdrehen müssen oder meinem Freund diese Situation zumuten.
    D as ist nicht meine Art.
    Vor dem irdischen Gericht sah die Sachlage dann etwas anders aus. Dank Hassan und den guten Anwälten des WAC kam die angeblich schwere Körperverletzung gar nicht zur Anklage. Auch weil seine beiden Kumpels schon so viel auf dem Kerbholz hatten, sodass der Staatsanwalt eher eine Bedrohung gegen meine Person feststellte. Da war ich aber schon unehrenhaft aus der Garde entlassen.
    Das nagt immer noch ein wenig an meinem Gemüt.«
    » Auf solch scheinbar willkürliche Situationen und solch gewöhnliche Menschen ohne Prinzipien und Intelligenz treffen wir leider immer wieder.
    Du musst ein wenig an deinem

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