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GOLDAUGEN (German Edition)

GOLDAUGEN (German Edition)

Titel: GOLDAUGEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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heraus. Oscar meinte, die gespaltene Zunge einer Schlange zu sehen.
    »Ich pfeife auf die Direktive, diesen erbärmlich schwachen Befehl des Präsidenten. Er lässt sich von diesen Leuten einwickeln, die haben seinen Verstand mit Zuckerwatte umhüllt. Oscar, Sie waren bei der CIA und bei der NSA. Nun wollen Sie mir wirklich einreden, Sie hätten Bedenken wegen einer Anweisung des Präsidenten? Ihr Vögel von den Nachrichtendiensten habt euch doch nie an solche Anweisungen gehalten. Was soll`s? Was ist nur los mit Ihnen, Sie müssen das Gesamte sehen. Manchmal müssen wir zum Wohl aller Amerikaner Opfer bringen. Ich dachte, Sie hätten den Umfang der Bedrohung begriffen, mit was für gefährlichen Menschen wir es hier zu tun haben. Wenn nicht wir, wer soll diese Leute dann aufhalten?«
    » “Ich“ hatte das Team bei General Sanders angefordert, der lässt nicht locker. Er will mehr Informationen und ein offizielles Amtsersuchen mit dem Briefkopf unserer Behörde für seine Akten. Fünf Marines seines Stützpunktes hat er zu beklagen, das ist für diesen Mann nicht tragisch, sondern zu Recht eine entsetzliche Katastrophe. Den Verlust des Millionen teuren Hubschraubers erwähnt der nicht mit einem Wort.
    Er muss wahrscheinlich den Hinterbliebenen in die Augen schauen . Wenn wir nicht aufpassen, fliegt uns der ganze Mist hier um die Ohren. Nein, nicht uns, sondern mir. Ich habe keine Lust, meinen Kopf für Sie hinzuhalten. Ich brauche meine Pension.«
    » Oscar, Oscar … Sie sind doch schlauer als ich dachte.«
    Steven grinste in sich hinein.
    » Sie wollen gar nicht die Karriereleiter emporsteigen, Sie wollen Ihre Rente aufstocken! Wie viel?«
    »Wie viel, was?«
    »Dollar, Euro, Pfund Sterling? Yen? Franken? Soll ich Ihnen ein Konto auf den Cayman Inseln einrichten oder präferieren Sie ein Schweizer Nummernkonto? Also Butter bei den Fischen! Wie viel Greenbacks wollen Sie sich einverleiben? Sagen Sie mir eine Summe?«
    » Steven …
    Ich habe dreißig Minuten vor unserem Termin ihr Büro auf Wanzen überprüft. Ihre Leute vom Secret Service checken ihr Telefon und ihr Büro täglich. Aufgrund meiner vorherigen Tätigkeiten bin ich vorsichtiger geworden und traue nicht einmal mir selber.«
    Oscar lächelte .
    » Der Raum ist sauber und niemand hört uns zu. Ihr Motiv ist mir bekannt, also gehe ich davon aus, dass Sie unser kleines Gespräch nicht aufzeichnen. Warum sollten Sie so einen kleinen Schisser mit einer mittelprächtigen Besoldungsstufe auch hereinlegen?
    Das ist genau der Punkt!
    Ich bin seit fast einundzwanzig Jahren im Staatsdienst und dreh e mich immer nur im Kreis. Meine Tochter lebt bei meiner geschiedenen Frau in Miami, die sehe ich nur einmal im Jahr. Sie geht aufs College, das hat viel Geld gekostet. Auf meiner hohen Kante liegen keine zehntausend Dollar.
    Mein Häuschen ist kleiner als ihre Garage. Ich war noch nie auf den Bahamas, obwohl es eigentlich um die Ecke liegt.
    Mit zweiundfünfzig habe ich einfach keine Kraft mehr.«
    Steven unterbrach ihn.
    » Stopp mal, Oscar. Mich interessiert Ihre jämmerliche Lebensbeichte nicht, für Ihre Armut kann ich nichts! Ich kann es nur ändern, wenn Sie das wenige, was Sie können und ich nicht vollbringe, herauskehren.
    Ich will Ihr e dunkle Seite.
    Das triefende schwarze Seelenende .
    Glauben Sie wirklich, ich habe Sie zufällig ausgesucht? Sie fette Sau! Unter normalen Umständen würde ich vor Ihnen meinen Kühlschrank abschließen und die Vorräte aus d em Keller in Sicherheit bringen.«
    Jetzt herrschte kein Sturm mehr, nun war ei n gewaltiger Orkan im Anmarsch.
    » Samantha Norkin hat ihrem inneren Kreis noch eine kleine schmutzige E-Mail hinterlassen. Das merken wir uns mal im Hinterkopf.
    Ich weiß, dass Sie kein operativer Geheimagent mit Superman-Genen waren. Nein, bei fünfz ig Kilo Übergewicht kein Wunder. Aber Sie haben andere, miese Qualitäten.
    Die finde ich klasse.
    Sie sind so etwas wie ein korrumpierender, denunzierender Handwerksmeister.
    Ein Trüffelschwein, das sich im Dreck anderer Leute wohlfühlt und wenn keiner hinsieht, laden sie erfundenen Schweinemist einfach direkt über den Köpfen ab. Mann, ich habe gehört, dass Sie 1989 den Selbstmord eines unangenehmen Politikersohnes initiiert haben sollen.
    Wenn das wirklich aus Ihre m kreativen - kranken Misthaufen von Gehirn erwachsen ist, dann Hut ab. Wenn ein einzelner Mensch durch solch eine gezielte Informationspolitik diesen Akt der Verzweiflung hinbekommt, dann wäre es

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