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Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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wehte, der von Amirs Teppich aufgewirbelt wurde.
    Von rechts rannte ein Skorpion heran. Und von links ein zweiter.
    Amir raste darüber hinweg, kurz bevor die beiden aufgestellten Skorpionschwänze ein Tor des Schreckens bildeten. Kiana blieb nur der Weg mittendurch.
    Die Schwänze stachen zu und verpassten Kiana nur um Haaresbre ite. Die rhythmischen Stampfgeräusche in ihrem Rücken zeigten ihr, dass die beiden Skorpione nun hinter ihr her rannten. Und dass sich andere ihnen anschlossen.
    Viele andere.
    Die Graugewandeten blieben ihrer Beute auf den Fersen und senkten ihre Teppiche ebenfalls auf Bodenhöhe. Was ihnen einen zusätzlichen Vorteil verschaffte, denn nun ließ ein Teil der Ifrit und Afrit von ihnen ab, um die Skorpione zu attackieren.
    „ Und jetzt hoch! “, schrie Nesrin und warf ihren kleinen Handspiegel zu Boden.
    Als Kianas Teppich steil nach oben stieg, warf sie einen angstvollen Blick nach unten, wo der Glanz des Spiegels sich mit Blitzgeschwindigkeit ausbreitete, in Riesenwellen über den Boden schwappte und die ganze Ebene ausfüllte als ein gleißender See aus glitzerndem … Wasser?
    Dadurch abgelenkt sackte Kiana nach unten, erlan gte nach einem Aufschrei die Kontrolle über ihren Teppich zurück und hielt ihn schließlich hoch in der Luft neben dem ihrer Freunde an.
    Das Wasser stieg rasant, viel schneller, als es im harten Boden versickern konnte, warf sich zu Brechern auf, drehte sich zu Strudeln, schäumte, wogte. Die Skorpionkrieger ertranken reihenweise. Außer einigen, die sich auf die spärlichen Sanderhebungen retten konnten. Aber auch bis dorthin erhob sich das Wasser.
    Die Ifrit und Afrit überwanden rasch ihre Verblüffung und machten sich mit höhnischer Freude daran, die Skorpionkrieger, die sich an die Oberfläche kämpfen konnten, zurück ins Wasser zu drücken. Auch diejenigen der Menschenfresser, die den Teppich nicht rechtzeitig hochgebracht hatten, schwammen jetzt in den Fluten, kämpften gegen die Wellen und die Qalakar-Horde.
    Viel zu spät entdeckte Kiana den Graugewandeten, der sich von links hinten Amirs Teppich näherte, sich im freien Fall absacken ließ und dann nach vorn schnellte. Direkt unter Amirs Teppich. Ein Dolch blitzte auf.
    „ Achtung, unter euch! “ Kianas Warnschrei konnte nicht verhindern, dass die Dolchklinge des Menschenfressers den Teppich durchstieß und genau zwischen Nesrin und Amir oben herauskam.
    Mit einem lästerlichen Fluch rutschte Amir nach hinten, mit einem ebensolchen Fluch ruckte Nesrin nach vorn, während der Teppich zwischen ihnen in zwei Teile geschlitzt wurde. In Amirs Rücken stieg der Graugewandete sodann mit gezücktem Dolch aus der Versenkung hoch, bis ihm der Falke mit voller Wucht ins Gesicht sprang. Der Menschenfresser stürzte ab. Genau wie Amir und Nesrin.
    Kiana griff mit beiden Händen zu, erwischte … etwas und zerrte Nesrin auf ihren Teppich. Und Baski, die sich im Hosenbund ihrer Herrin verkrallt hatte.
    „ AAAAAAAAAAmiiiiiiiiiiiiiiir! “ Nesrins Schrei hallte über die Ebene, als Amir im Wasser unterging.
    Gepackt von Kianas Verzweiflung sackte ihr Teppich in die Tiefe, landete klatschend auf dem See und schwamm darauf wie ein Floß. Nesrin schob Baski auf Kianas Schoß, hechtete ins Wasser, tauchte einen furchtbaren Augenblick später wieder auf und bekam einen Schwall Wasser ins Gesicht, als unmittelbar neben ihr der Meerhengst die Wellen durchbrach und seinen Herrn aus dem Wasser hob. Spuckend und hustend umklammerte Amir mit dem rechten Arm den Hals seines Dschinns und mit der linken Faust den Vierklingendolch.
    Nesrin griff Amirs Mantel und zog sich daran hinter Amir auf den Hengst. Mit hektischen Schwimmzügen kam ein Graugewandeter an, versuchte, ebenfalls auf den Pferderücken zu gelangen und zugleich Nesrin herunter zu stoßen. Kiana schickte den Falken, der mit den Krallen voran die Augen des Menschenfressers attackierte und diesen zurück ins Wasser trieb. Der Meerhengst schwamm weiter auf die Sanddünen zu, welche die Ebene begrenzten und nun das Ufer des Sees bildeten. Mit dem Bauch nach oben trieb eine Skorpionleiche vorbei und schrammte an Kianas Teppich entlang.
    Schnell hob Kiana ab in die Höhe, zog dabei einen Schweif aus Wassertropfen hinter sich her, flog an ihren Freunden vorbei zum Ufer und landete dort auf einer Sanddüne.
    Trittsicher trug der Meerhengst seine beiden Reiter an Land. Ein Graugewandeter kam angeflogen und griff nach Nesrins Haaren, doch der Falke wehrte ihn ab. Der

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