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Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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auf!“, bellte Amir.
    Kianas Aufmerksamkeit stürzte zurück in ihren Menschenkörper. Gerade so konnte sie verhindern, von ihrem Teppich zu fallen, der mit dem Amirs zusammengestoßen war. „Oh, tut mir Leid …. entschuldige, ich wollte nicht …“
    „Lern einfach fliegen!“, setzte Amir nach, bevor er seinen Teppich in einen vielsagenden Abstand zu ihr brachte.
    „ Pass doch selber besser auf, Alter!“ Die Müdigkeit machte Nesrins Stimme schrill. „Du weißt genau, dass Ki nicht gerade ein Champ im Umgang mit ihrem Teppich ist und dass du besser nicht unbedingt genau vor ihrer Nase fliegen solltest! Außerdem ist sie nach ihrer Batman-Nummer heute Nacht sicher noch viel ausgepowerter als wir alle zusammen. Da lässt die Konzentration schon mal ein bisschen nach.“
    Während Amir etwas Unverständliches, aber sicher nichts Freundliches vor sich hin brummte, legte Nesrin ihren Zeigefinger an ihr Kinn und sprach in normalem Tonfall weiter: „Eigentlich würde ich jetzt mal ganz gern erfahren, Ki, was der genaue Grund ist, weshalb wir uns hier - ich hätte beinahe gesagt: die Nacht, aber die ist ja schon vorbei - den Morgen um die Ohren hauen, um deinen Cousin von was-gleich-noch-mal abzuhalten?“
    Kia na zwang sich, ihre zerstreuten Gedanken, die teilweise noch in der Hitze des Adlers schmorten, wieder einzusammeln und auf ihr eigentliches Ziel zu richten. Ausführlich berichtete sie ihren Gefährten von Mustafas merkwürdigem Verhalten und von dem, was ihr der Hyänen-Dschinn erzählt hatte.
    Nachdem sie damit fertig war, hing jeder eine Weile seinen eigenen Grübeleien nach, bis Nesrin gähnte. „Was dagegen, wenn ich erst mal ein kleines Nickerchen mache? Ki … nein, vielleicht doch besser Amir: Du musst nur ein paar Fransen von meinem Teppich nehmen, und schon kannst du mich hinter dir herziehen, während ich ein bisschen döse.“
    „Ich habe genauso wenig geschlafen wie du“, brummte er, „und keine Lust, deinen Packesel zu spielen. Genügt es nicht, dass ich dich, nachdem du dich blöderweise von dem Skorpion hast stechen lassen, stundenlang durch die Wüste geflogen habe?“
    Nesrin reckte ihr Kinn hoch. „Und was war heute Nacht, als du vom Himmel gefallen bist wie ein Stück Vogelscheiße? Wer hat dich da wohl aufgefangen?“
    Sowohl sein Schlafmangel wie auch sein Missfallen über Nesrins Ausdrucksweise zeichneten sich deutlich in seinen verkniffenen Mundwinkeln ab. „Erinnere mich bloß nicht daran, dass ich vor den Augen der Palastkrieger von einem rosa Mädchen auf einem rosa Teppich gerettet werden musste!“
    Knurrend stieß Nesrin die Luft aus. „Wenn ich gewusst hätte, dass meine Hilfe dem feinen Mr. Bigshot nicht gut genug ist, hätte ich dich fallen gelassen wie einen ausgespuckten Kaugummi.“
    Fatima fuhr mit ihrem Teppich und ihren Worten zw ischen die Streithähne: „Seid still, wenn ihr nichts Freundliches zu sagen habt!“
    Fortan herrschte eine mürrische Ruhe. Dabei hätte die Stimmung völlig anders sein sollen. Immerhin hatten sie in der vergangenen Nacht einen bedeutenden Kampf gewonnen. Statt sich anzublaffen sollten sie sich gegenseitig mit übersprudelnder Freude immer und immer wieder die großen und kleinen Triumphe der Schlacht erzählen, um ausgiebig den Rausch des Sieges auszukosten.
    Doch auch Kiana brachte keine Kraft für Triumph auf, fühlte sich zu ausgelaugt für Begeisterung. Das Einzige, was sie vorwärts trieb, war die Angst um Mustafa, gepaart mit einer seltsam genervten Art von Zorn.
    Als der Bunte Basar in Sichtweite kam, wirkte das zumi ndest auf Nesrin aufmunternd. Auf ihr Drängen hin kauften sie am Stand der Bienenfrau Honigbrote und dazu am Laden daneben frische Kamelmilch.
    Kiana hätte genauso gut altes Zeitungspapier e ssen und Spülwasser trinken können, denn vor lauter Anspannung schmeckte sie gar nichts. Nachdem sie ihren Anteil heruntergewürgt hatte, trieb sie die anderen weiter zur Eile und steuerte zielstrebig auf die Mauer hinter den Zelten zu. Die Mauer mit Fatimas Tor.
    Eine Frau mit schmalem Gesicht und geblümtem Kaftan rannte ihnen hinterher und fasste Fatimas Ärmel. „Weitgereiste! Friede und Glück seien auf ewig mit dir!“
    „Und auch mit dir .“ Mit einem Ruck befreite die Weitgereiste ihren Ärmel. „Die Antwort ist wie immer: nein!“
    „Aber ich würde dir einen angemessenen Anteil geben. Ich könnte bestimmt ein Vermögen machen, wenn ich meine Waren in der Trüben Welt anbieten könnte.“
    „Das bezweifle

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