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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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wenn sie Gottes Sprachrohre waren. Ich hatte erst kürzlich eine Überdosis Religion abgekriegt.
    Aber noch während ich die Tür aufmachte und bevor jemand ein Wort sagte, änderte ich meine Meinung. Die gerade Haltung und die humorlos verzogenen Lippen verdeutlichten, dass sie die einzig wahre Überzeugung verkauften, die nichts damit zu tun hatte, dass man sich so viel vom Großen Kuchen abschneiden konnte, wie man wollte, im Himmel. Später.
    Beide waren etwa einsachtzig groß und unzumutbar gut aussehend. Einer hatte blonde Haare und blaue Augen. Ich wünschte, ich könnte berichten, dass der andere blonde Augen und blaue Haare hatte. Aber das hatte er nicht. Er war ein Prachtkerl mit braunem Fell und blauen Guckern. Und keinen zierten sichtbare Narben oder Tätowierungen.
    Angestellte, sagte mir mein Instinkt.
    »Mr. Garrett?«, fragte der Blonde. Er hatte perfekte Zähne. Wie oft sieht man solche Zähne? Nie! Selbst Tinnie hat einen Schneidezahn, der seinen Nachbarn überrundet.
    »Schuldig. Vielleicht. Hängt davon ab, was Sie wollen.«
    Niemand lächelte. Der Brünette sagte: »Ein Freund hat uns Ihren Namen gegeben. Sagte, Sie wären jemand, den man aufsuchen könnte. Meinte, Sie wären ein echter Kriegsheld.«
    »Ich könnte mit geschlossenen Augen Ziegelsteine werfen und würde bei zehn Versuchen achtmal einen echten Kriegshelden treffen. Jeder, der es nach Hause geschafft hat, ist ein Held. Welchem Freicorps gehören Sie an?« Sie trugen Kleidung, als wären sie zum Exerzierplatz unterwegs. Gleiches Aussehen gehörte nicht nur zum Soldaten, die ganze Nummer beruhte darauf.
    Angestellte.
    Verärgere die beiden nicht, nur um ihnen ihre Aufgeblasenheit auszutreiben, Garrett. Ich brauche einen neuen Partner. Mein alter kennt mich einfach zu gut.
    Sie schienen überrascht zu sein. »Woher wissen Sie …?«
    »Ich bin ein ausgebildeter Detektiv.« Autodidakt. Nach einem allerdings sehr kurzen Lehrplan.
    »Ist das so offensichtlich?« Der Brünette hätte beinahe gewinselt. Das waren Burschen, deren Selbsteinschätzung keinerlei Jammern zuließ, die aber ständig wimmerten und es einfach anders nannten. In ihren eigenen Augen waren sie große, haarige, knallharte Supermänner. Eben Angestellte.
    »Wenn Sie dahin gehen, wo Sie hingehen, wenn Sie hier weggehen, dann vergleichen Sie sich doch unterwegs mit den anderen. Zumindest mit menschlichen Männchen.« Das möchte vielleicht den unglücklichen Nebeneffekt haben, dass sich ihr Überlegenheitsgefühl noch steigerte, aber sie sahen vielleicht auch, was ich meinte. »Man kann kein Geheimagent sein, wenn man seine Marke auf der Stirn trägt.«
    Sie wechselten verblüffte Blicke. Sie waren hilflos. Hübsch, aber nicht helle. Der Blonde fragte: »Dürfen wir reinkommen?«
    »Aber selbstverständlich.« Ich trat zur Seite. »Wir können uns in meinem Büro unterhalten. Zweite Tür links.«
    Sei gastfreundlich, Garreit.
    »Hat einer von euch Jungs Interesse an einem Papagei?«
    Garrett!
    Die beiden Männer hatten die Nase gerümpft, als sie einen ersten Blick auf mich und meinen Vogel geworfen hatten. Heutzutage hielt sich offenbar jeder für einen Modepapst. Warum? Ich war ordentlich angezogen, und die Klamotten waren sogar sauber. Die Jungs sahen sich um, als erwarteten sie, eine Müllkippe zu betreten. Und schienen angenehm überrascht zu sein, dass dem nicht so war.
    Dean versteht sein Handwerk.
    Wir marschierten in den Schrank, den ich in Büro umgetauft hatte. »Mein Diener Dean serviert Ihnen gleich Tee.«
    Sie beäugten mich unsicher. Woher wusste ich …?
    Mein Büro ist etwas weniger aufgeräumt als der Flur. Ich lasse Dean hier nicht unbeaufsichtigt wüten. Außerdem hängt hinter meinem Schreibtisch ein Bildnis, das Dean hasst.
    Erst sieht man nur eine hübsche Frau, die vor einer bedrohlichen Dunkelheit flüchtet. Aber je länger man das Bild ansieht, desto mehr packt einen diese Dunkelheit. Der Künstler, der es schuf, besaß ein so glühendes Talent, dass es schon fast an Zauberei grenzte. Es hat ihn in den Wahnsinn getrieben. Er hat alles in dieses Gemälde gelegt, auch seinen Verstand. Es war ein höchst persönliches Bild. Früher einmal hat es eine Geschichte erzählt und einen Schurken überführt. Es besitzt jetzt zwar kaum noch zehn Prozent von seiner ursprünglichen Kraft, aber es verfügt immer noch über eine erstaunliche Wirkung. Es strahlt unverhülltes Entsetzen aus.
    »Das ist Eleanor«, erklärte ich. »Sie ist gestorben, bevor ich

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