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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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wusste. Ich habe nicht gefragt«, erwiderte er. »Ich bin nur ein Botengänger, Garrett. Er hat mich ausgesucht, weil Sie mich erkennen würden.«
    »Habt ihr Jungs zufällig ein Transportmittel mitgebracht?« Abgesehen einmal von dem Kater und den Schmerzen von der Handarbeit des Riesen, fühlte ich mich auch steif von der Nacht auf den kalten, feuchten Steinen.
    »Sie machen wohl Scherze, Garrett? Wissen Sie, wie groß unser Budget ist?«
    »Man kann mir ja wohl kaum vorwerfen, dass ich es gehofft habe. Obwohl ich das Schlimmste erwartet habe. Wenn man das tut, wird man nie enttäuscht. Allerhöchstens manchmal angenehm überrascht.«
    »So weit ist es nicht. Nur zwei Meilen.«
    »Wohl eher vier Meilen. Und ich habe einen Kater und frische Prellungen.«
    »Dieser Riese hat Sie wohl ziemlich durch die Mangel gedreht, was?«
    Schraubers Leute schienen jeden Atemzug mitzubekommen, den ich tat. Schrauber wollte wohl offenbar auch, dass ich das wusste. Denn Narzisus war wohl kaum so dumm, es zu verraten, wenn es ein Geheimnis hätte bleiben sollen.
    »Hetzt mich nicht. Ich gehe, so schnell ich kann. Aber eins muss ich vorher noch erledigen.«
    Ich humpelte hinüber zu Shales Zimmer. Er wohnte allein. Seine Persönlichkeit garantierte ihm dieses Privileg. Ich schob ihm das Paket mit den Keksen in den Arm. Er war vielleicht ein widerlicher alter Sack, aber er war Familie. Und zwar die engste, die ich hatte.

 
67. Kapitel
     
    Oberst Block wartete auf den Stufen vor dem Haupteingang der Weider-Villa auf uns. »Morgen, Garrett.« Er trug Uniform. Er schickte Narzisus und Goldschlund weg und betrachtete mich, als hätte er irgendwelche gravierenden Bedenken. Ein großer, muskulöser, namenloser Bruno drückte sich in der Nähe herum, für den Fall, dass Block schnell eine Tonne stahlharter Muskeln benötigte.
    Das Anwesen wirkte von außen verlassen. Ich sah weder Licht, noch hörte ich irgendwelche Geräusche von drinnen.
    »Sie sind höchstpersönlich erschienen?«, fragte ich.
    »Die Sache wird allmählich immer größer. Und die oberen Klassen haben eindeutiges Interesse bekundet. Es gehen Dinge vor, die wir von hier unten nicht sehen können.« Ich hatte den Eindruck, dass er maßlos untertrieb und seine Gründe dafür nicht offenlegen wollte.
    »Wo ist Schrauber?«
    »Gute Frage. Ich habe ihn seit gestern nicht mehr gesehen.«
    »Er hat mich holen lassen.«
    »Ich habe Sie holen lassen, Garrett. Weil Sie diese Leute kennen. Die Weiders müssen mit jemandem sprechen, der ihnen vertraut ist. Im Moment benehmen sie sich wie in die Ecke getriebene Tiere.«
    »Narzisus hat mir gesagt, dass sich ein weiterer Mord ereignet hat.«
    »Ja. Das Opfer ist ein Mann namens Mecki Lancelot. Er hatte wohl einen Zusammenstoß mit jemandem, der sich mit Gewalt den Weg ins Haus bahnen wollte. Der Krüppel war auch dabei, hat aber nicht gesehen, wie es passiert ist.«
    »Ty.«
    »Von mir aus, dann eben Ty. Reden Sie mit ihm.«
    »Wo ist er?«
    »Alle Bewohner haben sich im Speisesaal der Familie versammelt. Und jeder, der hinausgeht, muss jemand anderen mitnehmen. Diese Regel gilt für alle, auch für meine Leute. Niemand geht allein. Niemals.« Das erklärte auch den muskulösen Unhold, der wie ein Schatten an ihm klebte und so redselig war wie ein Stein.
    »Glauben Sie, dass die Gestaltwandler Mecki umgebracht haben?«
    »Vielleicht. Ansonsten interessiert sich ja niemand für die Weiders. Oder?«
    Ich zuckte mit den Schultern und umriss in knappen Worten, was ich im Tor des Himmels erfahren hatte. Block hörte zu, ohne mich zu unterbrechen.
    »Interessant«, meinte er schließlich. »Derselbe Name, damals wie heute. Man könnte sich eine ziemlich wilde Hypothese zusammenreimen, wenn man einige Spekulationen über die Denkweise von Gestaltwandlern anstellen würde.«
    Das konnte man sicher. Ich hatte so eine Ahnung, die ich gern mit dem Toten Mann durchgespielt hätte. Sie hatte etwas mit seinem Helden Glanz Großmond zu tun und den Plänen, die dieser Kerl mit TunFaire haben könnte. »Sie haben eine Strategie. Und sie verfolgen ein Ziel. Wenn wir wüssten, worum es sich dabei handelt, könnten wir auch herausbekommen, was sie wahrscheinlich als Nächstes tun werden.«
    »Wenn wir das nächste Mal einen erwischen, werde ich dafür sorgen, dass er sorgfältiger bewacht wird. Die Leute warten hier drin.«
    »Hier« war der Speisesaal der Familie, der Mr. Gresser als Bühnenbereich während der so unglücklich besetzten Verlobungsgala

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