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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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gedient hatte.
     
    Tinnie lauerte mir schon an der Tür auf. »Wo zum Teufel hast du gesteckt?«
    »Ich war unterwegs und hab den Ritter in strahlender Rüstung gespielt. Eine Jungfer habe ich gerettet, und dann bin ich ans Bett eines alten Mannes geeilt, der nicht mehr lange zu leben hat. Ihm habe ich eine Packung Sirup-Kekse mitgebracht, um seine Schmerzen zu lindern.«
    »Wir haben von Belinda Kontamin gehört. Ich wollte mit dir über …«
    Alyx tauchte plötzlich auf. Von dem verspielten kleine Vamp war nichts mehr übrig. Jetzt war sie nur noch ein Kind, das dringend nach jemandem suchte, der ihm erzählte, dass alles wieder gut werden würde.
    Die ganze Sippe schien von einer allgemeinen Verzweiflung gepackt zu sein.
    »Hallo, Alyx. Bleib schön hier, Kind. Wir werden die Sache schon zurechtbiegen. Gilbey, Max, Nicks. Hi, Ty. Können wir gleich zur Sache kommen?« Ty saß in seinem Rollstuhl. Nicks hockte in seiner Nähe an dem langen Rosenholztisch. Vor kurzem hatte dieser Tisch noch an der Wand gestanden und war mit den Leckereien beladen gewesen, die Gressers Leute uns anderen serviert hatten. Nicks war mit ihren Gedanken sichtlich woanders, obwohl sie auf meinen Gruß mit einem Knurren reagierte.
    Offenbar musste ich meinen Charme dringend ölen.
    »Ty, bitte klär mich über das auf, was passiert ist.« Nüchternheit ist mein zweiter Vorname, selbst wenn ich wunderschöne Frauen rechts und links am Arm hängen habe. Ach, träum weiter, Garrett.
    Block wollte, dass man ihm den Ablauf noch einmal vorspielte, aber Ty hatte sich bis jetzt geweigert.
    Jetzt stieß er sich mit dem Rollstuhl vom Tisch ab. »Ich kann nur Vermutungen anstellen.« Seine Stimme war tonlos, und er schien kurz davor, aufzugeben. Aber er würde weitermachen, weil man das von ihm erwartete. Er konnte seine Seele stählen, bis er das Feuer der Finsternis hinter sich hatte.
    Nicks stellte sich hinter Tys Stuhl. Sie bewegte sich wie eine Schlafwandlerin.
    Der Rest seiner Familie würde eine Menge Hilfe brauchen. Doch wenn ich nicht bald Ergebnisse brachte, würden sie vielleicht nicht mehr lange eine Familie sein.
    Ich folgte Nicks in den großen Saal. Block ging hinter mir her. Ich hörte das Schlurfen von Füßen. Gut. Max hatte sich entschlossen mitzukommen, und Gilbey blieb dicht in seiner Nähe, um ihm helfen zu können. Max sah aus, als wäre er um dreißig Jahre gealtert.
    »Hier entlang«, murmelte Ty schwach.
    Alyx trottete hinterher. Sie würde sicher bald wieder ihren alten Kampfgeist wiederfinden.
    Ty dirigierte Nicks zum Fuß der Treppe zur Haustür. Dann winkte er mich zu sich. »Ich konnte nicht schlafen, Garrett. Mein Rücken tat weh, und mein Stumpf brannte. Also entschloss ich mich, ein bisschen zu arbeiten, wenn ich schon wach war. Ich zerrte den armen Mecki aus dem Bett und ließ ihn herunterkommen. Ich wollte mit ihm besprechen, wie wir am besten die Möbel wieder zurückbringen konnten. Ich saß hier im Rollstuhl und betrachtete den Saal, als Gerris da oben auftauchte. Ich war überrascht, ihn zu sehen. Es war wohl jemand an der Tür, und er wollte wissen, was er tun sollte. Er schien ziemlich durcheinander zu sein. Mecki bot an, sich darum zu kümmern.«
    »Nicks«, sagte ich, »würdest du bitte Mecki spielen? Alyx, lauf hoch und spiel Genord.«
    Eine arrogante Stimme unterbrach mich. »Und warum kann Genord nicht Genord spielen?« Genord löste sich aus der Gruppe, die sich allmählich hinter Max und Gilbey bildete.
    »Perfekt. Also Sie sind Genord. Und wir spielen es durch.«
    Ty erklärte: »Ich machte gerade eine Bemerkung darüber, dass Dad hoffentlich diese hässliche, rostige Rüstung nicht mehr neben die grüne Säule stellen würde, als Genord sich meldete.«
    Genord stand mittlerweile auf seinem Posten. Er trat vor und verkündete: »Sir, da ist ein ungehobelter junger Mann an der Tür, der darauf besteht, eingelassen zu werden.«
    Ty sah mich an. »So ist das nicht ganz richtig. Ich glaube, er benutzte das Wort ›abscheulich‹«, korrigierte er. »Was will er, Gerris?«
    »Er möchte einfach eingelassen werden, Sir«, antwortete Genord.
    »In diesem Moment erklärte Mecki, dass er sich darum kümmern würde«, sagte Ty. »Er war sehr erschöpft, und eigentlich hätte er lieber geschlafen. Er war genau in der richtigen Stimmung, grob zu jemandem zu sein. Ich sagte zu ihm: ›Tritt ihm in den Hintern und wirf ihn die Treppe hinunter, wenn es sein muss.‹ Dann ging er zur Tür.«
    Ich sah Genord an.

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