Goldfieber
einen Haufen verschiedener Operationen. Die Soldaten waren harte Burschen. Sie hatten mehrere schwere Angriffe zurückgeschlagen. Einige große Namen waren ziemlich in Verlegenheit geraten. Das Hohe Kommando machte mächtig Druck. Schließlich dachten sie sich einen Plan aus, der vorsah, dass die Gestaltwandler ein gegnerisches Lager infiltrieren und unserer Einheit den Weg frei machen sollten. Wir würden dann alles für die regulären Truppen frei schaufeln, die uns folgten.
In der ersten Nacht schleppten unsere Jungs die Leichen der Kerle weg, die von den Wandlern ersetzt worden waren. In der zweiten Nacht sollten sich diese Dinger tiefer in das Lager hineinbohren, die inneren Tore besetzen und Verwirrung stiften. Wir sollten angreifen, während sie uns den Weg bereiteten. Wir würden den Bauch dieses Lagers aufreißen, bevor die Venageti überhaupt wussten, was passiert war.«
Storey hielt inne und trank einen tiefen Schluck. Eine Träne rann über seine Wange.
Ein anderer alter Mann trat zu uns. »Geht es wieder um das Myzhod-Massaker, Will?«
»Ja. Garrett, das ist Trail.«
»Schön, Sie kennen zu lernen, Trail.«
»Will und ich waren beinahe die Einzigen, die entkommen konnten. Und das auch nur, weil wir den Braten rochen, bevor sich alles überstürzte. Wir hatten bereits die Uniformen mit irgendwelchen toten Venageti getauscht, also rannten wir einfach herum wie all die anderen verängstigten Idioten, bis wir dahinter kamen. Dann machten wir uns aus dem Staub, als sich uns eine Chance bot.«
»Es war ein Hinterhalt«, erklärte Storey. »Das ganze Ding war von Anfang an als Hinterhalt geplant. Den Venageti in den vorderen Stellungen hatte man nicht gesagt, dass sie ein Teil der Falle waren, also konnten sie auch nichts preisgeben. Tatsache ist, dass uns die Gestaltwandler verraten haben. Sie haben die ganze verdammte Armee in einen gewaltigen Hinterhalt geführt und dafür gesorgt, dass der größte Teil der besten Soldaten Karentas getötet wurde. Was wahrscheinlich den Krieg um knapp vierzig Jahre verlängert hat.«
Ich vermute, dass die Machthaber keineswegs daran interessiert waren, mit einer so schweren Niederlage herumzuprahlen, von der sich das Königreich erst nach zwei Generationen erholt hatte.
Ich wusste, dass ich etwas Interessantes erfahren würde, aber mir war der Zusammenhang zu meiner jetzigen Lage noch nicht ganz klar. Jedenfalls hörte ich hier zum ersten Mal, dass die Gestaltwandler auf unserer Seite gekämpft hatten. Abgesehen selbstverständlich von den Drachentätowierungen mit dem karentinischen Armeemotiv.
»Wann war das, Storey?«
»Einundvierzig oder zweiundvierzig.«
»Zweiundvierzig«, erklärte Trail. »Es war in dem Jahr, in dem Mutter gestorben ist und mein Bruder fiel. Das war zweiundvierzig. Erinnerst du dich noch, Will? Die Neuigkeiten warteten schon auf uns, als wir es endlich wieder auf heimisches Territorium geschafft hatten.«
»Ja. Können Sie sich vorstellen, dass sie uns wegen Desertion vor Gericht stellen wollten?«, knurrte Storey.
»Wir forderten einen Wahrsager«, murmelte Trail. »Selbst dann wollten sie uns noch nicht glauben, weil ein derartig gewaltiges Desaster eine Menge Karrieren ruinieren würde. Aber schließlich kamen doch ein paar andere zurück, sodass sie schließlich glauben mussten, was wir alle ihnen unabhängig voneinander erzählten.«
»Wir haben trotzdem eine Art Schlacht gewonnen, einfach nur, indem wir mit der Wahrheit zurückgekommen sind«, sagte Storey. »Die Götter haben es gut mit uns gemeint. Wir mussten zweihundert Meilen Wüste durchqueren, ohne von den Venageti oder den Eingeborenen erwischt zu werden. Wenn wir nicht zurückgekommen wären, hätten die Gestaltwandler so tun können, als wären sie noch auf unserer Seite, und hätten noch mehr Truppen ins Verderben führen können.«
»Das war echt schlimm«, bestätigte Trail. »Ich habe immer noch Albträume von dieser Wüste. Ich wache auf und versuche mir einzureden, dass es die Sache wert gewesen ist. Denn wenn Will und ich nicht zurückgekommen wären, hätte es vielleicht keinen Krieg mehr gegeben, den ihr Kinder hättet gewinnen können.«
»Die meisten von uns versuchen das so zu sehen, Mr. Trail.« Ich schüttelte mich, als ich an die Inseln dachte.
Zweiundvierzig, hm? Das war mehr als fünfzig Jahre her. Und diese alten Jungs rangen noch immer mit der Dunkelheit. »Haben Sie diese Gestaltwandler jemals aus der Nähe gesehen?«
»Von nahem?«, knurrte
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