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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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gegebenen Umständen …«
    »Bleiben Sie ruhig. Wir wissen ja gar nicht, ob Genord uns angelogen hat.« Ich wollte den Hausmeier nicht dem Lynchmob vor die Fänge werfen. Noch nicht. Aber ich kaufte ihm die Geschichte, die er uns auftischen wollte, nicht ab.
    Max hob die Hand und sah sich finster um. Der Stramme Max war auferstanden. »Holen Sie ihn, Garrett.«
    »Das mache ich«, widersprach Gilbey. Normalerweise holte er Genord.
    Manvil blieb einen Schritt hinter Genord, als sie hereinkamen. Genord wirkte unruhig. Er merkte wohl, dass etwas nicht stimmte.
    »Wir haben ein Problem mit Ihrer Geschichte, Genord. Es geht um diesen Mann an der Tür. Niemand außer Ihnen hat ihn gesehen. Ty sagt, dass er den Kerl nicht mal gehört hat. Aber Sie haben gesagt, er hätte geschrien.«
    »Vielleicht hatte ich so viel Angst, dass ich den Eindruck hatte, er habe geschrien.« Genord zuckte mit den Schultern. »Ich kann Ihnen nichts anderes erzählen.«
    »Und ob Sie das können. Sie können uns zum Beispiel verraten, was Sie mitten in der Nacht im Speisesaal gemacht haben. Sie können uns sagen, was Sie an der Vordertür wollten, als Ty und Mecki in den großen Saal gekommen sind.«
    Genord trat von einem Fuß auf den anderen. Er suchte nach einem Ausweg, aber er antwortete mir nicht.
    »Die beiden haben Sie doch überrascht, nicht wahr? Sie mussten Sie einfach bemerken. Früher oder später hätte jemand Sie sicher gefragt, was Sie da machten. Also gerieten Sie in Panik und haben nicht mehr nachgedacht. Sie haben das Erstbeste getan, was Ihnen in den Sinn gekommen ist. Und das war verdammt blöd. Und dann haben Sie alles noch verschlimmert, indem Sie eine vollkommen schwachsinnige Geschichte erfunden haben.«
    »Ich habe nur diese verdammte Tür geöffnet!«
    »Sicher. Sie haben das Klopfen bis in Ihr Zimmer im dritten Stock gehört. Kommen Sie schon, Genord. So raffiniert sind Sie gar nicht. Es ist offensichtlich, dass Sie sich hereingeschlichen haben, weil Sie irgendwo gewesen sind, wo Sie eigentlich nicht hätten sein sollen. Es sei denn, Sie hätten auf jemanden gewartet. Oder vielleicht haben Sie sich tatsächlich mit jemandem gestritten. Jemand, der nicht schnell genug verschwunden ist, als Mecki aufgetaucht ist und von ihm möglicherweise erkannt worden ist …« Das musste nicht stimmen, aber es war vielleicht nah dran. »Oberst Block?«
    »Hm?«
    »Sie haben das Haus doch bewachen lassen, oder nicht?«
    »Der Blödmann, der da draußen hatte stehen sollen, war nicht da. Er hat sich davongeschlichen, angeblich, weil er sich etwas zu essen holen wollte.«
    »Arbeiten Ihre Leute nicht immer zu zweit?«
    »Der andere mittlerweile ehemalige Wachmann ist noch früher weggegangen. Er hat sich bis jetzt nicht blicken lassen.«
    »Sie haben zu viele frühere Stadtwächter auf Ihrer Lohnliste stehen.«
    »Offensichtlich. Obwohl der erste Knallkopf sofort Alarm geschlagen hat, als er feststellte, dass etwas passiert ist. Das muss man ihm zugestehen. Er hat das Richtige getan, obwohl er wusste, dass sein Kopf in der Schlinge steckte.«
    Genord entspannte sich sichtlich, als Block diese schlechte Nachricht von sich gab. Was niemandem entging. »Hat jemand eine Silbermünze? Und ein Messer?«, fragte ich.

 
69. Kapitel
     
    Gerris Genord war kein Gestaltwandler. Aber er war ein Ganove. Daran zweifelte ich keine Sekunde. Trotzdem weigerte er sich zu reden. »Das wird er«, prophezeite Block. »Früher oder später.« Er war wirklich das reinste Orakel.
    »Durchsuchen Sie sein Zimmer, Gilbey. Und achten Sie auf alles, was erklären könnte, warum er eine so bequeme Position einfach aufgibt.«
    Blocks Leute führten Genord weg. Er ging schweigend, aber trotzig mit. »Kennt eigentlich jemand diesen Mann gut?«, fragte ich.
    Niemand wusste auch nur das Geringste. Dass dieser Verrat direkt auf die anderen Schicksalsschläge folgte, ließ auf einen Betrug von wahrhaft unermesslichem Ausmaß schließen.
    »Hatte er irgendwelche besonderen Freunde?«
    Plötzlich schien niemand jemals etwas über Gerris Genord gehört zu haben. Er hatte keine Freunde gehabt. Gerris Genord? War das nicht eine tropische Krankheit?
    »Ich habe etwas, was Sie sich vielleicht ansehen sollten, Garrett«, verkündete Gilbey bei seiner Rückkehr.
    »Was denn?«
    »Offenbar wussten wir so gut wir gar nichts über Gerris.«
     
    »Der Mann war ein Schwein …«, begann ich, verbesserte mich dann jedoch intuitiv. »Er war doch eigentlich fanatisch ordentlich, hab ich

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