Goldfieber
wollen.«
Das war ein guter Tipp.
»Und Sie sollten sich vielleicht auch ein bisschen zurechtmachen. Sie haben mehr Erfolg, wenn Sie ordentlich aussehen. Vielleicht sollten Sie auch darüber nachdenken, ob Sie den Wunder-Bussard nicht irgendwo in Pflege geben. Einige diese Leute sind ziemlich empfindlich.«
»Sie meinen, sie hassen sogar Papageien?«
»Vor allem hassen sie Papageien mit Verhaltensproblemen. Sehen Sie nur, was auf den Straßen passiert. Die Leute vom RUF glauben nicht an Selbstbeherrschung. Und je mehr man ihnen durchgehen lässt, desto mehr versuchen sie.«
Das sollte ich mir merken.
»Und seien Sie vorsichtig, welche Geschichte Sie über sich selbst erzählen«, riet mir Block. »Es fällt schnell auf, wenn Sie die Wahrheit zu sehr verbiegen.«
»Wie?«
»Schrauber ist nicht der Einzige, der Sie beobachtet.«
»Wirklich? Mist!« Ich habe meine Berufsehre. Worauf ich besonders stolz bin, ist, dass ich als Schatten sehr gut arbeite und auch jeden entdecke, der sich an meine Fersen heftet. Und ich hatte keinen bemerkt.
So viele gute Leute gibt es nicht.
Mir schwante Böses. Ich fragte bei Block nach. »Ich weiß nicht, wie sie es machen. Schrauber ist auch noch nicht dahintergekommen. Es ist ein Trick, den er auch gern im Ärmel hätte.«
Das konnte ich mir denken. »Wie schlimm ist es?«
»Manchmal schleppen sie einen ganzen Tross hinter sich her.«
Noch mehr Qualen für meinen verletzten Stolz. Es wurde Zeit für einen Themawechsel. »Was wissen Sie über das Institut für Reinerhaltung der Rassen?«
»Davon habe ich noch nie gehört. Was soll das sein?«
Ich erzählte es ihm.
»Noch mehr, was ich in meiner Freizeit überprüfen kann. Seien Sie vorsichtig, Garrett.«
»Ich gehe noch nicht.« Ich war zwar bereit, wollte aber erst meinen Kater ausschlafen, ohne Angst haben zu müssen, unterbrochen zu werden.
70. Kapitel
Ich ließ mich in einen Sessel fallen, erzählte Max, was ich wusste, was ich tun wollte, was ich dachte und was ich vermutete. Er war ganz Ohr. Sein Zorn glühte heiß genug, um Stahl zu schmieden. Aber er machte mich nicht für seinen Schmerz verantwortlich, was eine weniger charakterstarke Persönlichkeit vielleicht getan hätte.
Ich wachte mit einem Ruck auf, als sich ein weicher Arm um meinen Hals schlang. Ein knackiger Hintern machte es sich auf meinem Schoß bequem. »Hoppla!«, sagte ich.
Der Gottverdammte Papagei kicherte erstickt. Er beobachtete mich von einem Kronleuchter aus.
Das Hinterteil gehörte Tinnie Tate. Sie war anscheinend in Kuschellaune. »Du bist eingeschlafen. Mr. Weider sagte, wir sollten dich in Ruhe lassen, weil du so schwer arbeitest.« Sie lehnte sich zurück, und ihre Miene verriet, dass sie glaubte, ich hätte ihn verkohlt.
»Und jetzt?«
»Gehen wir nach Hause und ruhen uns aus?« Sie wackelte mit dem Hintern.
Ich war so verschlafen, dass ich diese harte Andeutung übersah. »Ich suche mir einfach ein freies Zimmer und mache ein Nickerchen, bevor ich wieder losgehe.« Dann, etwas verspätet, erreichte ihre Nachricht auch mein Gehirn. »Auf der anderen Seite warten zu Hause einige Geheimnisse, die dringend einer Lösung bedürfen. Falls ich die Hilfe einer fügsamen Assistentin habe.«
Der Gottverdammte Papagei keckerte.
Ich musste mich dort ab und zu blicken lassen, sonst würden irgendwelche Halunken aus dem Viertel ihr Glück versuchen, obwohl der Tote Mann so nachhaltig ein Netz aus Furcht über unser Haus geworfen hatte.
Tinnie maulte. Sie war müde. Ich auch. Das sagte ich ihr auch. Und wie jeder andere, der nicht unbedingt irgendwo anders hin musste, wollte auch ich die relative Sicherheit von Weiders Speisesaal nicht verlassen. Block hatte einige Männer dort als Wache zurückgelassen. Welchen Nutzen ihre Gegenwart auch immer haben mochte.
Alyx hörte mich und schlenderte zu uns herüber. »Soll ich dir einen sicheren Platz zum Schlafen zeigen, Garrett?« Da war er wieder, der Vamp, wenn auch nur schwach. Die Bleibt-in-Paaren-zusammen-Regel war nicht aufgehoben worden.
»Nein danke.« Ich zwinkerte ihr zu.
Tinnie setzte sich so hin, dass es mir nicht mehr wehtat. Das war meine Belohnung, weil ich die richtige Antwort gegeben hatte. »Wie wäre es, wenn ich dir mein Gästezimmer zeige?«, murmelte sie.
»Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss.«
71. Kapitel
Tinnie folgte mir zur Haustür der Weiders. Sie trug für unterwegs eine Bauernkutte und festes Schuhwerk. Ich Blödmann fragte: »Wohin
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