Goldfieber
erleichtern?
Und wäre es nicht ein weiterer Hintertreppenwitz der Weltgeschichte, wenn diese Zwergenwaffen anschließend eingesetzt würden, um die Spezies der Zwerge auszulöschen?
Manchmal schlägt das Leben komische Volten.
Er wechselte das Thema. »Sind Sie in der Bibliothek fündig geworden?«
»Nein. Und ich hatte wirklich gehofft, dass ich etwas über Gestaltwandler ausgraben könnte. Diese Bände bei Weider waren nur ein Teil einer größeren Aktion. Wenn ich mehr über diese Spezies erfahren könnte, würde ich vielleicht auch herausfinden, was dahinter steckt.«
Sankt Norden war nicht sonderlich aufgeregt. »Tama sagt, Sie hätten bereits einiges sortiert. Das weiß ich zu schätzen. Ich weiß, dass es wichtig ist, Informationen zu sammeln und zu studieren, aber irgendwie sind wir mit der Bibliothek niemals weitergekommen. Wie haben Sie überhaupt davon erfahren?«
»Ich war in der Königlichen Bibliothek. Dort sagte man mir, dass ich hier oder in der Privatbibliothek eines Zauberers eher fündig werden würde. Aber ich kenne keine netten Zauberer.«
»Wer tut das schon?«
»Machen Sie Witze?« Aber er redete mit sich selbst und wirkte verbittert. Vielleicht hatte er ja eine unschöne Erfahrung mit einem gemacht.
Er behandelte mich mittlerweile wie ein altes Faktotum, beinahe mit Respekt. Aber unterlegt mit einem vorsichtigen Misstrauen.
»Hatten Sie Probleme mit einem unserer Zauberer?« Er wäre wirklich nicht der Einzige.
Sankt Norden bemerkte, dass er etwas von sich verraten hatte. Das gefiel ihm nicht. »Hat nicht jeder einmal den Cantard besucht?« Geschickt wechselte er wieder das Thema. »Tama hat zwar ihre Befugnisse überschritten, indem sie Ihnen erlaubt hat, die Bibliothek zu benutzen, ohne mich vorher zu fragen, aber es war eine gute Idee. Lassen Sie mich wissen, wenn Sie etwas Interessantes finden. Max Weider ist auch mein Freund.«
Damit war ich entlassen. Er unterstrich das noch, indem er die Augen schloss. Adolph wollte ruhen. Er wollte nachdenken und offenbar eine Möglichkeit aushecken, wie er TunFaire seine spezielle Auffassung von Freiheit schmackhafter machen konnte.
Ich ging hinaus.
Draußen wartete ein Haufen Leute mit einer Menge Stirnfalten. Sie hatten offenbar Angst, dass sie etwas Wichtiges versäumt hatten. Ich war in Gedanken und ignorierte sie einfach.
Adolph hatte einen Kontakt zu einem Zauberer? Überraschte mich das wirklich? Er war ein mächtiger Mann, Zauberer ziehen die Gesellschaft von mächtigen Männern der von Verlierern wie mir vor. Warum eigentlich? Ich kann auch sehr charmant sein.
Aber spielte das alles überhaupt eine Rolle?
80. Kapitel
Tinnie und Tama beäugten mich erwartungsvoll. »Er kommt durch«, versicherte ich Tama. »Und er ist liebenswürdiger, als ich gedacht hätte. Es muss Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, Tinnie. Er möchte dich adoptieren. Er hat mir drei glänzende neue Silbermünzen angeboten, wenn er dich als Nichte bekommen kann.«
»Das ist nicht komisch, Garrett.«
»Dasselbe habe ich ihm auch gesagt. Ich beteuerte, dass du keinen Sinn für Humor hättest. Er erwiderte nur: ›Warten Sie, bis ich sie durchgekitzelt habe.‹«
»Warum lachen Sie, Tama?«, fuhr Tinnie hoch.
»Ich versuche mir vorzustellen, wie solche Worte aus Adolphs Mund kommen. Es ist eine sehr amüsante Vorstellung.«
»Er hat außerdem gesagt, dass ich in der Bibliothek weitermachen könnte und ihn wissen lassen sollte, wenn wir etwas gefunden haben.«
»Da Sie seinen Segen haben, können Sie und die Ersatz-Nichte sie gern weiter benutzen. Ich habe zu arbeiten.« Tama drängte sich durch die Menge. Selbst Geliebte haben Pflichten. Immer mehr Offiziere der Freicorps versammelten sich vor der Tür des Allerheiligsten. Vielleicht machten sie sich ja Sorgen, dass sie sich möglicherweise bald ordentliche Arbeit suchen mussten.
Tama tat, was keiner von ihnen wagte. Sie betrat Adolphs Sanktuarium.
»Ich weiß nicht, was ich von dieser Beziehung halten soll«, flüsterte Tinnie. »Manchmal benimmt sich Tama so, als kümmere es sie nicht weiter.«
»Sie kann sich aber auch nicht zu viel erlauben«, erwiderte ich. »Und sie fragt sich dasselbe wahrscheinlich auch bei uns beiden.«
»Was soll das heißen?«
»Dass ich es auch nicht verstehe, aber ich habe mir für das neue Jahr vorgenommen, damit aufzuhören, aus unserer Beziehung schlau werden zu wollen. Ich halte mich an das, was die Leute mir zeigen.«
Tinnie dachte nach. Sie ist sehr
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