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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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war vielleicht nicht der richtige Moment, Singe mit ihrer kleinen Schnauze darauf zu stoßen.
    Morpheus und Belinda grinsten mich anzüglich an, als Singe wegschaute. Freunde müssen immer diese kleinen Sticheleien loswerden, nur damit man nicht vergisst, dass sie einen lieben. Aus diesem Beweis konnte ich schließen, dass die ganze Welt mich liebte.
    »Es ist sinnlos, mich bei Lou Latsch zu verstecken«, sagte ich. »Wenn sie ihre Hausaufgaben gemacht haben, dann wissen sie auch, dass wir Freunde sind. Ich gehe zur Weider-Villa zurück.« Ich hatte die Hoffnung aufgegeben, noch rechtzeitig zum »Dudelsack« zu kommen. Es wurde dunkel. »Singe … Wo ist sie hin?«
    »Weg. Wahrscheinlich, um deinen Schatten zu beschatten«, erklärte Morpheus.
    »Sie ist in dich vernarrt, Garrett«, erklärte Belinda. »Das passiert vielen Frauen, wenn sie dir das erste Mal begegnen. Die hier ist noch in dem Stadium, wo sie alles tun würde, damit du sie auch magst. Gib ihr eine Woche, Schatz. Dann holt die Realität sie ein.«
    Klasse. Die beiden amüsierten sich jedenfalls prächtig. Dafür entging Morpheus der bunte Blitz aus Grün, Gelb, Blau und Rot, als der Mini-Bussard abhob – aber mir nicht. Vermutlich sollte ich ihn auch sehen, jetzt, da er wusste, wo ich später zu finden sein würde.

 
90. Kapitel
     
    »Entschuldigen Sie bitte die Formulierung, aber Sie sehen aus wie Dreck am Stecken«, begrüßte mich Max. »Ich habe schon besser gekleidete Penner gesehen. Was ist mit den Klamotten passiert, die wir Ihnen gegeben haben?«
    »Genau deshalb ist er hier.« Der gute Gilbey war ein wenig kühl.
    »Ich bin nicht zufällig in den letzten zwanzig Stunden hier aufgetaucht und habe etwas Unschönes getan, oder?«
    »Nein, warum?« War Manvil einfach nur müde?
    »Es gibt einen Replikanten von mir, der herumläuft und sich danebenbenimmt. Und Sie schienen mir eben ein bisschen unfreundlich zu sein.«
    »Entschuldigen Sie. Das war keine Absicht. Vermutlich liegt das daran, dass Sie noch nichts erreicht haben. Und dass immer unschöne Dinge passieren, wenn Sie in der Nähe sind.«
    Ich steckte es weg wie ein Mann. Außerdem stimmt es ja auch. »Ich glaube, das wird sich bald ändern. Allmählich fügt sich alles zusammen. Was ich jetzt wissen möchte, ist, wer dafür gesorgt hat, dass ich die Kleidung bekommen habe, die Sie mir geschickt haben. Weil jemand jedes einzelne Stück mit einem Zauberspruch gespickt hat, der es den Gestaltwandlern ermöglichte, mich überall aufzuspüren, wohin ich auch ging.« Zu schade, dass ich nicht gleichzeitig an zwei Orten sein konnte. Das wäre in meinem Beruf eine wirklich nützliche Eigenschaft.
    »Genord«, erklärte Max. »Gerris Genord hat die Kleidung verschickt.« Und kaum hatte er es ausgesprochen, fiel mir auch wieder ein, dass es Genord selbst erwähnt hatte. Der Beweis hatte auf der Hand gelegen. Vielleicht hatte man mir einmal zu oft auf die Rübe gehauen. Möglicherweise sollte ich aber auch lieber nur noch für die Brauerei arbeiten.
    Diese Auskunft erleichterte mich. Ich hatte Gilbey nicht ernstlich verdächtigen wollen. Ich mochte den Kerl. »Vielleicht ist dieser Zusammenhang mit den Gestaltwandlern der Grund, warum Genord überreagiert hat, als Mecki und Ty ihn dabei erwischt haben, wie er sich hereingeschlichen hat. Oder es war tatsächlich jemand an der Tür, jemand, mit dem er nicht gesehen werden wollte. Aber wie stand er in Verbindung mit denen? Wir wissen ja, dass er selbst kein Wandler ist.«
    Ich durchsuchte bereits eine Gemeinsamkeit zwischen Genord und den Schwarzen Drachen. Die Kommando-Verbindung. Ob er nun der Typ dafür war oder nicht, jedenfalls hatte Genord ein Armband, das von einem kleinen Freicorps getragen wurde, das aus einer ehemaligen Kommando-Einheit bestand. Früher einmal gehörte die Bruderschaft Des Wolfes zu den blonden Schlägern Des RUFs. war jedoch nach dem Auftauchen von Oberst Dajahn in Ungnade gefallen. Aber ich würde darauf wetten, dass sie immer noch im Geschäft waren und auch immer noch mit Adolph Sankt Norden Verbindung hatten. Und ein Gestaltwandler war aus den Röhren des »Dudelsacks« hinausgeblasen worden. »Was?«
    »Ich sagte: Warum fragen wir nicht Genord?«, wiederholte Gilbey. »Die Wache hat ihn doch in Verwahrung, oder nicht?«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, warum sie ihn nicht mehr haben sollten. Aber mir war nicht danach, zum Al-Khar zu gehen. Ich hatte heute schon zu viele Meilen Fußmarsch hinter mir. »Können meine

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