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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Belinda die Messer wetzt. Willst du sie infiltrieren?«
    »Infiltrieren?«
    »Willst du dich in die Bewegung einschmuggeln? Als Spion? Du hättest keine Probleme. Du bist ethnisch reinrassig und ein Kriegsheld.« Morpheus ist selbst ein Kriegsheld, jedenfalls seiner Meinung nach. Er ist hier geblieben und hat die Frauen unzähliger Soldaten getröstet. »Du bist gesund genug, um dich auf die Hinterbeine zu stellen. Du hast keine ordentliche Arbeit. Also der perfekte Rekrut.«
    »Mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass ich ihre Doktrin nicht unterschreiben würde.«
    Morpheus zeigte seine spitzen Zähne. »Du solltest dich lieber nicht dabei erwischen lassen, wie du hierher kommst. Du solltest dich nicht mal bei dem Toten Mann sehen lassen.«
    »Oh.« Ich hatte Daumen Schrauber doch keinen Eid geschworen, oder? Keine Blutsbrüderschaft gefeiert. Und obwohl es so offensichtlich war, hatte ich nicht daran gedacht, dass eine Infiltration der Rechts-Heinis bedeutete, dass mein Lebensstil Gnade vor den Vorurteilen der Rechten finden musste.
    Eine falsche Identität anzunehmen war vielleicht zu riskant. Zu viele Veteranen kannten mich. So ist das eben, wenn man allein lebt und nicht arbeitet: Man hängt mit seinesgleichen rum. Ich ziehe zwar die Gesellschaft von Frauen vor, aber es gibt seltene Gelegenheiten, und die beinahe täglich, wo nicht eine Frau meine Gesellschaft vorzieht. Auch wenn das kaum zu glauben ist.
    »So weit gehe ich nicht.« Hoffte ich jedenfalls. »Ich gehe nur zur Brauerei und stochere ein bisschen herum. Falls Ty tatsächlich versucht, Pops Geldbestände frühzeitig zu verkleinern, werde ich ihn sicher abschrecken. Und wenn er unschuldig ist, habe ich wenigstens eine Vorstellung von dem echten Problem. Ich kann nicht glauben, dass unsere verrückten Rassisten genug Mumm haben, um es sich mit Weider zu verderben.«
    »Bei der Angelegenheit sind echte Fanatiker beteiligt, Garrett. Du solltest wissen, dass die Realität diese Menschen nicht aufhalten kann. Sie sind im Recht. Das ist ihre Rüstung. Mehr brauchen sie nicht.« Morpheus richtete sich auf. Er wollte anscheinend das Thema wechseln. »Sei vorsichtig da draußen, Garrett.«
    »Ich bin immer vorsichtig.«
    »Nein, du hast immer Glück. Und Glück ist ein Weib. Also sei vorsichtig. Du hast bei den Besten gelernt. Nimm dir meine Lektionen zu Herzen.«
    »Richtig.« Ich kicherte. Morpheus leidet nicht gerade unter mangelndem Selbstvertrauen.
    »Und schick mir Paddel hoch. Er muss eine Nachricht für mich überbringen.«
    »Ist er denn noch als Botenjunge zu gebrauchen?« Aber ich tat, was Ahrm wollte.
    Morpheus verlor kein Wort über Den Gottverdammten Papagei. Er sah den Vogel noch nicht einmal an, schnitt keine Grimasse und rieb es mir auch nicht unter die Nase.
    Morpheus spielte mal wieder mit mir.
    Ich hätte den kleinen Bussard in Streifen schneiden und in eins von Morpheus' merkwürdigen, überwürzten vegetarischen Gerichten schmuggeln sollen.

 
13. Kapitel
     
    Ich sah Paddel nach, wie er nach oben stieg. »Dieser Mann sollte mehr von dem essen, was er serviert«, erklärte ich Beißer. Der kein Gramm leichter ist.
    »Scheiß drauf! Wir legen alle zu, Garrett«, knurrte Beißer und polierte einen Krug. Obwohl es Schläger sind, tut Morpheus gern so, als wären es Kellner und Köche. »Man denkt viel drüber nach, wenn man nich' essen tut, aber dann kommt man in einen Laden, wo sie 'n gutes Bier haben und großartiges Essen, und dann wird man verrückt und denkt nich' nach, was man da tut, bis man sich durch 'ne halbe Kuh gefressen hat.«
    »Ich weiß, was du meinst.« Dean ist ein viel zu guter Koch.
    Am Bier kann es nicht gelegen haben. Bier ist gut für die Gesundheit.
    »Scheiß drauf. Hey, ich hab was zu tun, Garrett.«
    »Ja. Bis später.«
    »Sei vorsichtig da draußen, Kumpel. Die Welt spielt echt verrückt.«
    Das war das Netteste, was Beißer jemals zu mir gesagt hat. Ich grübelte über den Grund nach, als ich auf die Straße trat.
    Ein Flügel streifte meinen Hinterkopf. Schon wieder.
    Mein hauseigener Clown war rastlos. Aber er redete wenigstens nicht. Glücklicherweise. Hätte der Tote Mann ihn nicht kontrolliert, dann hätte er herumgekreischt, dass ich Kinder missbrauche. Oder irgendwas anderes. Es gab einen unnatürlichen Austausch zwischen dem Loghyr und dem Vogel. Der Tote Mann konnte seinen Verstand selbst aus weiter Entfernung berühren. Mich dagegen erreichte er kaum noch, wenn ich auf der Straße vor der Haustür

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