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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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sind gewaltig. Es gibt nur wenig andere Unternehmen, die eine derartig große Menge Zugkraft benötigen.
    Ich wählte die Höhlen. Es ist eine beinahe religiöse Erfahrung, durch diese kühlen Gänge zwischen all den hohen Regalen mit Fässern und Tonnen zu gehen.
    Da unten wird rund um die Uhr gearbeitet, und wie immer fand ich dort Mr. Burkel mit seinen Kontrolllisten. »Mr. Burkel, schlafen Sie denn nie?«
    »Garrett! Hallo. Natürlich schlafe ich auch. Sie haben nur einfach Glück. Jedes Mal, wenn Sie vorbeischauen, kommen Sie in den Genuss meiner Gegenwart.«
    »Wie sollte ich dagegen etwas sagen? Was machen Ihre Zahlen denn heute so?«
    »Sie sind so gut wie eh und je.« Mr. Burkel reichte mir einen gewaltigen Steinhumpen. Zufälligerweise war dieser Humpen bis zum Rand mit Bier gefüllt. »Das ist ein neues Bier, das wir gerade anfangen auszuliefern.« Ich trank einen tiefen Schluck.
    »Und es ist ein feines Gebräu, Mr. Burkel. Es ist stärker als das Lager, aber heller als das Dunkelbräu, das ich sonst bevorzuge.« Ich hütete mich, wie ein Weinkenner über das Bier zu reden. Er würde den Scherz nicht mitbekommen. »Deshalb mag ich den alten Weider. Er versucht immer etwas Neues. Danke. Vielleicht komme ich noch mal vorbei, wenn ich gehe.«
    »Machen Sie das. Und jetzt beantworten Sie mir eine Frage, Garrett. Wie kommen Sie eigentlich zu diesem ausgestopften Vogel auf Ihrer Schulter? Sieht echt blöd aus.«
    »Er ist nicht ausgestopft, sondern echt. Es ist eine Art Kennzeichen. Alle Jungs in meinem Beruf haben so einen Reklamegag.«
    »Ach so. Nun, halten Sie da draußen nur schön die Augen auf, Garrett.«
    »Gleichfalls, Mr. Burkel.«

 
16. Kapitel
     
    Die Frachtanlagen von Weider glichen dem personifizierten Chaos, aber aus diesem Durcheinander floss das Lebensblut der Kneipenwirtschaft. Von seinem Herzen bis in seine äußersten Extremitäten ist Bier Blut und Seele unserer Metropole.
    Die Kutscher und Lagerarbeiter empfingen mich mit gemischten Gefühlen, wie immer. Einige waren freundlich oder taten zumindest so. Andere sahen mich finster an. Vielleicht waren ja ein paar von ihnen in den Diebesring verwickelt gewesen, den ich ausgerottet hatte. Vielleicht dachten sie, ich hätte ihnen Unrecht getan. Denn den Boss zu beklauen, betrachteten manche Arbeiter als Geburtsrecht.
    Es wurde allmählich dunkel. Stallknechte hatten angefangen, die hereinkommenden Pferde zu versorgen. Nach Einbruch der Nacht würden nur noch die Zugwagen beladen werden, die nach außerhalb fuhren. Diese Tageszeit liebten die Lagerarbeiter besonders. Jetzt konnten sie ein bisschen faulenzen.
    Es war auch die Zeit, in der man am einfachsten ein oder zwei Fässchen Bier verschwinden lassen konnte.
    Ich pflanzte meine Kehrseite auf ein leeres Bierfass, das in den Böttcherhof zur Reparatur sollte. Ich versuchte, niemandem im Weg zu sein, und ließ den Lärm und das Geplapper über mich hereinbrechen. Der Gottverdammte Papagei keckerte, vergriff sich aber nicht im Ton. Das Wenige, was ich von seinem Gekecker verstand, klang nach willkürlichen Gedanken eines der untergeordneten Gehirne des Toten Mannes. Er schien abgelenkt zu sein.
    Ich hörte zu. Aber die Gespräche der Arbeiter drehten sich hauptsächlich um die aktuelle politische Lage und weniger um Spekulationen darüber, warum ich wohl hier sein mochte. Das machte mir nichts aus. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass einer so dumm wäre, direkt vor meiner Nase einen Plan zu schmieden, obwohl unsere kriminelle Kaste manchmal durchaus einen dramatischen Hang zur Blödheit an den Tag legt.
    Meistens beobachtete ich die Leute nur, wenn sie wussten, dass ich sie beobachtete.
    Aber niemand verhielt sich auffällig.
     
    »Garrett?«
    Ich öffnete die Augen. Anscheinend war ich kurz davor gewesen einzunicken. Die langen Nächte forderten ihren Tribut.
    »Gilbey?« Manvil Gilbey gibt sich zwar als der Offiziersbursche des alten Weider, aber er ist kein Diener. Das Band zwischen ihnen reicht weit zurück in ihre gemeinsame Zeit bei der Armee und scheint unzerstörbar. Und keiner käme auf die Idee, seine moralische Integrität anzuzweifeln. Gilbey hatte eine Frau, die gestorben ist. Und Weider vergöttert seine. Wenn Max das Gehirn des weit verästelten Imperiums ist, ist Manvil Gilbey seine Seele und sein Gewissen.
    »Max würde gern die Ehre Ihrer Gesellschaft in Anspruch nehmen, wenn Sie Zeit haben, ins Haus zu kommen.«
    Gilbey brauchte dringend ein paar Schlückchen von dem

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