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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Geliebte sind auch nicht so richtig nach meinem Geschmack.
    »Wach auf, Schlafmütze«, sagte ich. »Alyx! Komm hoch!« Ich spielte mit dem Gedanken, ihr eine Ohrfeige zu verpassen, wie man das in Geschichten immer so lesen kann. Das war aber im Moment keine besonders helle Idee. Es gab hier schon viel zu viele Leute, die nicht besonders gut auf mich zu sprechen waren.
    Alyx versuchte sich aufzurichten. Ich half ihr. »Was ist passiert?«, fragte ich sie.
    »Bist du blöd? Jemand hat mich niedergeschlagen.« Ich wurde aus ihrer Stimmung nicht schlau. »Sie sind von unten gekommen. Hast du mich nicht schreien hören?«
    »Nein.« Das stimmte – ich hatte wirklich nichts gehört.
    »Ich habe jedenfalls geschrien. So laut ich konnte. Und als ich weglaufen wollte, bin ich über Todd gestolpert und wurde niedergeschlagen, bevor ich wieder aufstehen konnte.« Jetzt bemerkte sie den Zustand ihrer Kleidung. »Was soll das denn? Du brauchst nur zu sagen, wann.«
    »Ich war das nicht. Ich mag meine Mädels lieber wach.«
    »Ich weiß nicht, ob ich froh sein soll oder beleidigt.«
    »Ich würde mir niemals anmaßen, dir das zu sagen.« Frauen verstehen mich immer falsch. Vermutlich tun sie das absichtlich.
    »Na gut. Jetzt bin ich hellwach.«
    »Auch wenn du süß klingst, das ist jetzt nicht der richtige Moment. Im Haus sind eine Menge böse Buben unterwegs. Und wir wissen nicht warum. Hast du eine Ahnung, was mit Todd passiert ist?«
    »Sie müssen mit dem weitergemacht haben, was sie ursprünglich vorhatten.«
    »Wahrscheinlich. Komm, reiß dich zusammen. Ich gehe zu deinem Vater.«
    »Lass mich nicht hier allein.«
    »Das hatte ich nicht vor. Deshalb möchte ich auch, dass du etwas weniger erhitzt aussiehst.«
    »Oh.« Der fröhliche Wildfang flackerte wieder kurz auf. Aber die Angst trieb ihn rasch zurück. »Was geht hier deiner Meinung nach vor?«
    »Ich will nicht einmal raten. Ich hatte gehofft, dass Stockfisch uns weiterhelfen würde.«
    »Stockfisch?«
    »Das ist der, der entkommen ist. Ich bin ihm schon einmal begegnet. Sein Name ist Jerry Stockfisch.«
    »Sehe ich immer noch aus, als wäre ich gerade aus einem Heuschober gekrabbelt?«
    »Nicht mehr ganz.«
    »Verdammt. Eigentlich habe ich gehofft, jemand könnte denken, ich hätte endlich Glück gehabt.«
    »Glück für dich bedeutet später großen Ärger für mich, Mädchen.«
    Sie hatte sich in den letzten Jahren ziemlich stark verändert. »Ich werde niemandem was sagen, wenn du auch den Mund hältst.« Irgendwie war sie ganz schön geradeheraus.
    Darauf würde ich nicht wetten, dachte ich. Sie wirkte eher wie ein Mädchen, das seine Eroberungen öffentlich zelebrieren wollte.

 
36. Kapitel
     
    Trotz Alyx' Bemühungen, sich wieder präsentabel zu machen, erntete sie einen scharfen Blick von Belinda, als wir uns in Weiders Arbeitszimmer einluden. Belinda plauderte bei unserem Eintreten gerade angeregt mit Adolph Sankt Norden. Ihr Gespräch schien sehr liebenswürdig zu verlaufen. Sankt Nordens Nichte war jedenfalls nirgendwo in Sicht.
    Die dunkle Seite der Macht kommt eben immer ganz gut mit denen auf der sonnigen Seite der Straße zurecht.
    »Garrett!«, knurrte Weider. »Perfekter Zeitpunkt! Wir haben gerade von Ihnen gesprochen.«
    »Wir haben Probleme, Boss«, erwiderte ich. »Sie haben gerade versucht, Todd zu kidnappen.«
    »Sie haben es nicht nur versucht«, verbesserte mich Alyx.
    »Sie hat Recht.« Ich lieferte einen kurzen Abriss der Ereignisse und schloss mit einer Frage an Sankt Norden. »Wissen Sie etwas über dieses Schwarze-Drachen-Freicorps oder seinen Befehlshaber, Commander Norton? Norton Valsung?«
    Sankt Norden bemühte sich, unsere sozialen Unterschiede zu übersehen, aber nur, weil er hier Gast war, wo ich Respekt genoss. Ich bezweifle, dass er mich in der Öffentlichkeit auch nur eines Blickes gewürdigt hätte. »Ich habe zuvor von keinem der beiden jemals gehört. Aber ich bin auch kein Student des Krieges. Ich habe ihn hinter mir gelassen, als ich nach Hause gekommen bin. Norton und seine Schwarzen Drachen haben möglicherweise ohne meine Erlaubnis gehandelt.«
    Du durchtriebener Schlingel! »Meine hatten sie auch nicht, aber ich war nicht bei der Armee. Und im Cantard habe ich auch nicht viel Zeit zugebracht. Deshalb bin ich nicht mit den Namen aller Einheiten vertraut.«
    Weider strahlte wie ein Cherub. Anscheinend machte es ihm viel Freude mit anzusehen, wie gut wir Jungs miteinander klarkamen. »Es kommt später eine Gruppe

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