Goldfieber
Generäle zu mir, Garrett«, teilte er uns mit. »Ich werde ein paar Fragen stellen.«
»Sie scheinen sich wegen Todd nicht allzu viel Sorgen zu machen«, merkte ich an.
»Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand es schaffen kann, hier heute jemanden unbeobachtet rauszuschmuggeln?«
»Ich weiß es nicht. Immerhin sind sie reingekommen. Und sie haben einen Plan. Also müssen sie auch ihre Flucht durchdacht haben. Die Selbstmordkommandos sind alle im Cantard verheizt worden.«
Weider war nicht mit Belinda und Sankt Norden allein hier. Einige Männer aus dem Lager der Brauerei standen schweigend, aber gespannt neben ihnen. »Gebt das weiter, was ihr gerade gehört habt«, befahl Weider ihnen. »Und schickt mir Gilbey hoch.«
»Und sagt den Leuten, sie sollen nach Kittyjo Ausschau halten«, fügte ich hinzu. »Ich konnte sie nicht finden, Max, diese Leute haben irgendwas mit Zauberei zu tun. Wenn man sie auch nur einen Moment aus den Augen lässt, sind sie verschwunden.«
Diese Möglichkeit war unheimlich. Es konnte bedeuten, dass der Schwarze Drache Valsung gefährliche Verbindungen zum Hügel hatte.
»Das wird ja immer mieser und mieser«, murmelte Weider. »Warum ich? Ich kenne mal gerade drei Leute im Zaubereigeschäft, und die nicht mal mit ihrem Vornamen. Außerdem würden sie auch nicht lange um mich herumschleichen, sondern mich mit einem gezielten Tritt wie einen Käfer zerstampfen.«
Das Feuer knisterte im Kamin. Weider starrte in die Flammen. Er krümmte einen Finger und winkte mich zu sich, abseits von den anderen. »Werde ich wieder verletzt werden?«, murmelte er leise. In dem Moment wirkte er verloren, als würde er ohne Kompass und Anker hilflos in einem Sturm dahintreiben.
»Nicht, wenn ich es verhindern kann«, erklärte ich. Ich warf Sankt Norden einen scharfen Blick zu. Aber der zeigte keine Wirkung. Vermutlich hatten ihn schon andere scharf angesehen. Er war gut abgehärtet.
Alyx umarmte ihren Vater. »Mach dir keine Sorgen, Daddy. Garrett wird sich um alles kümmern.«
Welchen Garrett meinte sie? Bisher hatte ich den noch nicht zu Gesicht bekommen.
Weider ließ sich in einen bequemen Sessel sinken. Er wirkte etwas verwirrt und schien den Ereignissen nicht mehr folgen zu können. Ich konnte es ihm nicht verdenken, wenn mir auch diese Seite an ihm neu war.
»Ich vermute, dass Sie mit den Zielen Des RUFs nicht sonderlich sympathisieren, Mr. Garrett«, sagte Sankt Norden.
Wenn es Suggestivfragen gibt, dann war das ihre Mutter. »O doch, ich sympathisiere. Sehr sogar. Ich habe nur Schwierigkeiten mit einigen der Individuen, die dabei mitmachen. Einige der größten Schreihälse der Stadt. Sind das wirklich die Art Gestalten, von denen wir uns vorschreiben lassen wollen, wie wir unser Leben zu leben haben? Ganz zu schweigen davon, dass die meisten von ihnen nicht einmal wirklich an Rechten interessiert sind. Sie hoffen nur, dass sie sich selbst etwas unter den Nagel reißen können.«
Sankt Norden beäugte mich missmutig. »Selbst die aufrechteste Angelegenheit zieht Fanatiker und Erpresser an, Mr. Garrett. Das liegt in der menschlichen Natur. Es ist zwar sehr bedauerlich, aber leider ist es sehr schwierig, ruhige und vernünftige Aktivisten, wie Sie einer sind, zu gewinnen.«
Wer verschaukelt hier wen? »Wir ruhigen, vernünftigen Aktivisten sollten die wild dreinblickenden, glatzköpfigen Typen unter Kontrolle behalten. Sie stoßen die Leute eher ab, als dass sie sie bekehren.«
Sankt Norden kniff die Augen zusammen. Es gefiel ihm nicht, von einem aus der Kaste der Ungewaschenen eine Lektion zu bekommen. Insgeheim schätzte er vermutlich die Exzesse Des RUFs.
Niemand von uns braucht lange, um sich komplizierte Netze aus Rechtfertigung und Selbsttäuschung zu spinnen.
Ich hielt nicht viel von Sankt Norden, aber er war Max Weiders Freund, und Schrauber hoffte immerhin, dass ich mich in die Organisation einschleichen könnte. »Vermutlich bin ich immer noch verbittert darüber, dass ich vor einer Weile einen Zusammenstoß mit einigen Ihrer Durchgeknallten hatte.«
Sankt Norden setzte sofort seine Unterhändler-Maske auf. »Ja. Davon habe ich gehört. Wir versuchen, diese Sorte zu eliminieren. Und genau aus diesem Grund bilden sich so viele Splittergruppen. Diese Männer waren Unkraut, das bereits zum Jäten anstand.«
Ich hegte den Verdacht, dass der gute Adolph höllisch heuchelte, aber ich verzichtete darauf, mich noch weniger schmeichelhaft darzubieten, als meine Geschichte und mein
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