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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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weil sie hoffen, dass du persönlich versuchen würdest, sie zu retten?«
    »Das ist doch möglich, oder nicht? Sie könnten sogar darauf gesetzt haben, dass du mitkommst.«
    »Vielleicht wäre ich fähig, mir einen solchen Plan auszudenken, Garrett. Sie sahen eine Chance, sich Belinda zu schnappen. Also haben sie sie genutzt. Vermutlich haben sie erwartet, dass du bei ihr wärst. Aber die Sache ist nicht so gelaufen, wie sie es vermutet haben.«
    Ach ja? Woher wussten sie denn, wo sie Belinda finden konnten? Woher wussten sie, mit wem sie zusammen sein könnte? »Glaubst du, dass sie erwarten, hierher verfolgt zu werden?« Morpheus unterschätzte Beutler und Sattler. Die beiden waren nicht einfach nur Muskelberge. Sie hatten auch Grips. Und genau das machte sie so schaurig.
    »Wenn sie Zeit zum Nachdenken gefunden haben. Sie haben eine deutliche Spur hinterlassen. Aber sie werden nicht so bald Ärger erwarten.«
    Ich sah mich um. Als Gruppe mussten wir einen ungewöhnlichen Anblick bieten, aber hier draußen war das Ungewöhnliche die Norm, und Neugierigen wurden schnell die Nase gebrochen. »Glaubst du, dass Schrauber uns verfolgen lässt?«
    »Besteht der Mond aus grünem Käse?«
    »Genau das habe ich immer geglaubt«, erwiderte ich. »Geh weiter, Singe. Du machst deine Sache großartig. Aber sei bitte vorsichtig.«
    Fenibro sah mich an, als wollte ich seiner Großmutter erklären, wie man Eier auslutscht. Aber Pular Singe schnurrte förmlich. Woraufhin Fenibro in einen Anfall von Missmut verfiel.

 
55. Kapitel
     
    Die Veränderung in der Umgebung war zwar minimal, aber real. Überraschenderweise spürte ich es noch vor Morpheus oder Singe. Ich deutete mit einer Handbewegung auf das Mausoleum, vor dem die Lagerbewohner offenbar zurückschreckten.
    Es war eine Antiquität aus imperialen Zeiten, ein Familiengrab, das seit Jahrhunderten in Benutzung war. Drinnen war es vermutlich groß wie ein Haus und verfügte über verschiedene unterirdische Ebenen. Anscheinend musste es der Sippe schlecht gehen. Das widerfuhr irgendwann allen großen Familien. Das Mausoleum brauchte dringend eine Renovierung, obwohl es noch solide genug schien, dass jemand drinnen einen Hausstand gegründet haben könnte.
    Pular Singe schnüffelte und deutete dann unsicher darauf. Dann schoss sie davon. Sie schlug einen Kreis und kam zurück, bevor mir klar war, was sie machte.
    Sie flüsterte Fenibro hastig etwas zu, sah mich aber unter ihren langen Wimpern Beifall heischend an. »Die Teufel, die ihr sucht, sind hier«, sagte Fenibro. Er hatte offensichtlich Angst. Am liebsten wollte er abkassieren und verschwinden. Seine Sprache war kaum noch verständlich. Ich verstand Singes Rattenrede beinahe genauso gut. »Sie haben schlechte Ausdünstungen, Sirs. Sie sind böse. Selbst meine taube Nase kann sie jetzt riechen.« Er zappelte herum, hatte aber Angst, um Geld zu bitten.
    Morpheus hockte sich hin. Ich bin nicht so gelenkig, also begnügte ich mich damit, ein Knie zu beugen. »Irgendwie kommt mir die Nummer bekannt vor«, murmelte Ahrm.
    »Meinst du das Vampirding?« Ich starrte auf die Tür des Mausoleums. Sie stand weit genug offen, dass sich ein Hüne wie Beutler oder Sattler hätte hindurchzwängen können. Und sie schien uns höhnisch anzugrinsen.
    »Hast du irgendwas dabei, falls wir in einen Hinterhalt geraten?«, fragte mich Ahrm.
    »Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, dass ich dich hineinwerfen und dann warten würde, was passiert.«
    Fenibro quiekte wie einer seiner Vorfahren, wenn sie zertreten wurden. Ihm war plötzlich der traurige Verdacht durch den Kopf geschossen, dass es unsere natürliche Neigung sein könnte, ihn als Köder zu benutzen. Im Gegensatz zu Singe hatte er keinerlei Sinn für Humor.
    Singe sprach rasch in schneller Rattensprache. Ich verstand, dass sie Fenibro anraunzte, er solle sich gefälligst zusammenreißen, dass ihr Teil des Abenteuers hiermit zu Ende sei und dass es Zeit wurde zu verschwinden. Ich fing an, in meinen Taschen nach Münzen zu suchen.
    Fenibro stritt mit Singe. Er streckte die Brust heraus, eine typische, rassenübergreifende Geste von Dominanz. Singe zischte. Fenibro wich zurück. Kein Zweifel, wer hier die Dominanz hatte. »Singe sagt«, jammerte er, »dass ich euch sagen soll, dass Reliance keine Zahlung fordert. Irgendwann wird er euch stattdessen um einen Gefallen bitten.«
    Ich stöhnte. Ein solches Arrangement brachte mich irgendwann immer in massive Schwierigkeiten.
    Morpheus

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