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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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würde etwas Ansprechendes an mir finden. Und umgekehrt.
    Morpheus konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Er fand es einfach zu köstlich. Er plauderte weiter über Hochzeitspläne und wie man die Kinder nennen sollte.
    »Gehen wir lieber weiter«, meinte ich mürrisch. »Bevor wir zu alt sind, um es zu schaffen.«
    »Das ist wirklich hinreißend, Garrett. Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich so gern an deinen Abenteuern teilnehme. Weil sie so viele Erinnerungen für diese einsamen Winterabende schaffen.«
    Er übertrieb. Glaube ich. Elfen – auch Mischlinge wie er – denken einfach nicht so wie Menschen.

 
56. Kapitel
     
    »Wenn du bitte mit dem Kichern aufhören würdest«, sagte ich.
    »Bist du bewaffnet?«
    »Nur mit meinem Verstand. Vergiss die kleineren Aussetzer.« Ich wünschte, ich hätte meine Armbrust nicht in Weiders Villa gelassen.
    »Nimm das hier.« Er reichte mir einen kleineren Dolch mit einem flachen Handgriff. Ich hatte ihn nirgendwo an ihm gesehen. Zweifellos schleppte er ein ganzes Arsenal an Waffen mit, das mit bloßem Auge nicht zu erkennen war. Was war er doch für ein Witzbold. Wahrscheinlich hatte er sogar irgendwo ein Katapult versteckt. »Ist es da drin nicht ein bisschen still?«
    Fand ich auch. Beutler und Sattler hatten wirklich eine Stinkwut auf Belinda. Ein kleiner Schrei hier und da wäre ziemlich beruhigend gewesen. Das hätte bedeutet, es wäre noch jemand da gewesen, den man hätte retten können. »Glaubst du, dass sie Belinda schon umgebracht haben?«
    »Vielleicht. Aber wir sollten trotzdem vorsichtig sein.«
    »Guter Plan. Nach dir.«
    Er weigerte sich nicht. Jetzt war ich im Vorteil. Seine Nachtsicht war besser als meine. Also blieb ihm kein taktisches Argument, nicht voranzugehen.
    Als wir uns dem Mausoleum näherten, erkannten wir, dass seine Erbauer offenbar einer unserer bizarreren früheren Religionen angehört hatten. Die Türen waren von Plastiken fantastischer Kreaturen eingerahmt, die sich durch ihre Hässlichkeit auszeichneten. Ich pflückte Den Gottverdammten Papagei von meiner Schulter und setzte ihn auf einen Vorsprung. Vielleicht konnte er ja Hilfe holen.
    »Bis auf die Farbe passt er genau hierhin.« Und sein Atmen störte natürlich etwas. Aber ich wollte ihm lieber kein Stichwort geben. Vielleicht benutzte er ja genau diesen Moment, um einer seiner vulgären Meinungen Ausdruck zu verleihen.
    Ahrm grinste und zeigte mir seine scharfen weißen Zähne.
    Das Mondlicht, das in das Mausoleum fiel, genügte Morpheus. Er sah, dass direkt hinter der Tür niemand lauerte. Er streckte die Hand aus, berührte mich, tastete nach der Laterne und klopfte dagegen. Ich öffnete den Verschluss einen Spalt. Wir hatten bereits ein bisschen Staub aufgewirbelt. Der Lichtkeil zuckte herum wie ein Flammenschwert.
    Und er enthüllte nichts Aufregendes.
    Morpheus deutete nach unten. In den Blättern und dem Abfall, der im Laufe der Jahre hier hereingeweht worden war, erkannte man deutlich frische Spuren.
    Ich unterdrückte ein Niesen.
    Ahrm ging weiter. Ich sorgte dafür, dass aus der Lampe ein schmaler Lichtspalt fiel. Selbst Morpheus konnte in vollkommener Dunkelheit nichts erkennen. Erneut fragte ich mich, ob Beutler und Sattler mich in einen Hinterhalt locken wollten. Sie wussten, dass ich ein ritterlicher Held und blöd genug war, um mit dem Tod um mein Leben zu würfeln, wenn eine Dame in Not war.
    Die Spur im Müll führte direkt zu einer Wand. »Verdammt!«, knurrte ich. »Nicht schon wieder ein Geheimtür. Wie kommen die Leute nur darauf, dass sie damit Erfolg haben könnten?«
    Aber so eine Tür war es gar nicht. Die Erbauer hatten nicht versucht, jemanden zum Narren zu halten. Die Tür bestand aus einer schweren Holzplatte, die im Boden eingelassen war. Ich hielt mein Lichtschwert auf ihre gewaltigen Angeln gerichtet.
    Morpheus zuckte mit den Schultern, hockte sich neben die Tür und flüsterte: »Auf geht's.«
    Was soll's? Es warteten ja nur Beutler und Sattler auf der anderen Seite dieser verdammten Tür. Nur ein Pärchen übermenschlicher, halb dämonischer, steinharter Killer. Zwei wandelnde Albträume. Keine große Sache. So was erledigten wir mit links.
    Ich packte den rostigen Ring und hob ihn an.
    Ein Körper von der Größe einer kleinen Scheune schnellte heraus und fiel mir vor die Füße. Das war einer der Ganoven. Aber mir blieb nicht genug Zeit, herauszufinden, welcher von beiden.
    Morpheus hämmerte ihm mit dem Griff eines Dolches gegen die Schläfe. Das

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