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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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aufzupassen.
    »Wollen Sie auf etwas Bestimmtes hinaus?«, fragte ich.
    »Ja. Jemand hat die bösen Buben verfolgt.«
    Da kam die Morgendämmerung. »Sie wissen also, wo sie sind.«
    »Allerdings. Und wir haben uns gefragt, ob Sie diese Information haben wollen.«
    »Ich bin gestern mit ihnen aneinander geraten. Ich hatte Hilfe, und sie waren verletzt.«
    »Habe ich gesagt, dass wir herumstehen und zusehen würden? Es sind berüchtigte Verbrecher. Und sie haben keine Freunde mehr, seit Kain sie nicht mehr liebt. Das gibt der Wache die Möglichkeit, bei ihrer Verhaftung eine große Schau zu veranstalten, während jemand zusieht, der sehr wichtig ist. Mit der unschätzbaren Hilfe eines gewissen, gemeinnützigen Subjekts. Wollen Sie dieses gemeinnützige Subjekt sein?«
    »Sind Sie deshalb hier?«
    »Ich will dabei sein, wenn die Wache einen Job richtig erledigt. Gehen wir hin und sehen wir zu, was passiert.«
    »Ich muss mich nur kurz vorbereiten. Ich will Sie nicht in den Ruf bringen, in schlechter Gesellschaft zu verkehren.«
    »Wenn mir das schaden könnte, wäre ich bereits vor Ewigkeiten ausgewandert.«
    »Da haben Sie Recht. Es wird nicht lange dauern. Machen Sie es sich in meinem Büro gemütlich. Und versuchen Sie, nicht herumzuwühlen.«
    Ich wusste, dass der Tote Mann Block nicht im Auge behalten konnte. Aber Block wusste das nicht.

 
60. Kapitel
     
    Tad Weiders Geschmack fing an mir zu gefallen. Ich entschied mich für Kleidung, die ich zum Pferderennen getragen hätte. Eine Menge Gelb, Rot und Braun. An den Handgelenken und am Hals raschelten sogar Rüschen. Ich inspizierte das Ergebnis in dem kleinen Spiegel »Oh! Die Elfenmädchen werden mich davontragen und zu ihrem Liebessklaven machen.« Ich trat zurück. »Aber wenn ich mich so anziehe, sollte ich mir allmählich auch neue Schuhe zulegen.«
    Meine alten Pflastertreter wiesen Erinnerungen von zahllosen Abenteuern in der Stadt aus. Sie passten so gar nicht zu diesem Aussehen.
    »Was ist denn mit Ihnen passiert?«, wollte Block wissen, als ich zurückkam. Er musterte mich von Kopf bis Fuß.
    »Die Weiders waren der Meinung, dass ich meine Garderobe aufmöbeln sollte.«
    »Das sagen die Leute Ihnen doch schon seit Jahren. Aber … Sie brauchen wirklich neue Schuhe. Diese Treter sehen aus, als wären Sie seit Ihrem Dienst im Cantard nicht mehr aus ihnen herausgekommen.«
    »Die stehen ganz oben auf meiner Liste. Wollten wir nicht an einer Prügelei teilnehmen? Ich wäre dann so weit.«
    »Eine neue Tür?«, fragte mich Block, als ich aufschloss.
    »Ja. Jemand hat die alte eingetreten.«
    »Es liegt immer noch hier und da Schnee. Sind Sie sicher, dass Sie nichts damit zu tun haben? Ich habe da so einige Gerüchte gehört, in denen auch Ihr Name fiel.«
    »Wie sollte ich es im Sommer schneien lassen? Selbst wenn laut Tinnie alles meine Schuld ist.«
    »Sie haben sogar ein neues Schloss eingebaut? Ihre Geschäfte scheinen wirklich gut zu gehen.«
    Sie liefen in letzter Zeit sogar sehr gut, aber das musste er nicht wissen. Er würde es vielleicht den Steuerinspektoren stecken. Verbrecherische Steuerinspektoren. Oder ist das ein Pleonasmus? Muss man nicht ein ausgemachter Psychopath sein, wenn man sich so gnadenlos auf seine Mitmenschen stürzt?
    Auf der Straße war es ruhig. Nur das gequälte Stöhnen einiger Nachzügler einer früheren politischen »Diskussion« störte den Frieden. »Das ist schon viel besser«, sagte ich. »Sie hätten vor einer Weile hier sein sollen.«
    »Das war ich. Ich wäre schon eine Stunde früher bei Ihnen gewesen, wenn diese verdammte Parade nicht gewesen wäre.«
    Wir gingen los. Mir gefiel die Richtung, die er einschlug, überhaupt nicht. Wenn er so weiter ging, dann landeten wir direkt im Slum, dem schlimmsten Elendsviertel und der gefährlichsten Gegend einer Stadt, die für ihre gefährlichen Viertel berüchtigt ist. Das einzige Gesetz, das im Slum herrscht, ist das Gesetz, dem man selbst Gültigkeit verleiht. Fremde wagen sich nur in großen Gruppen hierher. »Hoffentlich gehen wir nicht da hin, wohin ich glaube, dass wir hingehen.«
    »Zur Nordseite vom Slum.«
    »Das habe ich befürchtet. Ist das auch ein Grund für die Schau?«
    »Ja. Um zu zeigen, dass die Wache sich nicht abschrecken lässt.«
    Ich konnte mir vorstellen, wie Schrauber vor den Slumzuschauern spielte. Er hat nicht genug Verstand, um Angst zu haben. Allerdings überraschte es mich, dass er jemanden gefunden hatte, der mit ihm hineinging. Ganz zu

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