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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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getrunken? Ein Bier? Gut. Trotzdem sollte ich mich vielleicht eine Weile der gesunden Ernährung zuwenden.
    Als ich in die Küche hinunterging, fiel mir wieder meine Mitbewohnerknappheit ein. Ich würde mir mein Frühstück selbst machen müssen. O Junge. Das Leben ist einfach nicht fair.
    Der Gottverdammte Papagei hörte, wie ich mich bewegte, und fing an zu kreischen. Er gab wieder seine Lieblingsnummer zum Besten, als wäre er ein kleines Kind, das darum bettelt, nicht missbraucht zu werden.
    Mr. Big war also wieder ganz der Alte. Ich würde ihn füttern, wenn ich mich großzügig und verzeihend fühlte. Was auf keinen Fall in nächster Zeit passieren würde.
    Ich briet Schinken und machte Wasser für Tee heiß. Anschließend ging ich ein letztes Mal durch das Erdgeschoss und hoffte, dass ich etwas finden würde. Letzte Nacht war ich zu müde gewesen, um wirklich genau zu suchen. Aber das Ergebnis war dasselbe: nichts. Es führte kein Weg daran vorbei: Dean und der Tote Mann waren weg. Und nichts deutete auf ein Verbrechen hin. Sie waren einfach gegangen, weil sie hatten gehen wollen.
    Ich nippte an dem Tee und knabberte an dem Schinken und tunkte muffiges Brot in das Schinkenfett, während ich versuchte, damit fertig zu werden, dass der Tote Mann freiwillig gegangen war. Das war schon das zweite Mal zu meinen Lebzeiten. Das erste Mal war, als ich ihn hierher geholt habe.
    Lasst ihm noch eine Generation Zeit, dann tanzt er auf den Straßen.
    Ich warf einen Blick auf das Fässchen in dem kühlen Brunnen. Verlockend. Aber es war noch zu früh. Und ich hatte zu viel zu tun.
    »Klappe da drinnen!«, rief ich Mr. Big zu. Er sang ein Marschlied mit tausend Strophen, von denen jede mit den Worten beginnt: »Ich weiß es nicht, aber man hat mir erzählt …«
    Ich goss mir Tee nach, rührte einen Löffel Honig hinein, fand ein Brötchen, das noch zu jung war, um eine Schramme auf dem Holztisch zu hinterlassen, wenn ich es fallen ließ, und schlenderte in mein Büro. »Morgen, Eleanor.«
    Die Lady auf dem Gemälde lächelte rätselhaft, offensichtlich verwirrt von meiner morgendlichen Kleiderunordnung. Aber es überraschte mich nicht, dass sie mir nichts zu sagen hatte.
    Der Gottverdammte Papagei hing an einer nicht gerade schmeichelhaften Strophe über Rattenmädchen fest. Anscheinend war er gestern Abend doch nicht vollständig komatös gewesen.
    Ich dagegen hielt erheblich mehr von Rattenmädchen, seit ich Pular Singe kennen gelernt hatte. Sie war eine Bekanntschaft, die zu pflegen sich lohnte.
    »Also, Darling. Ist der Tote Mann verschwunden, damit er mein Leben nicht weiter verkompliziert, nachdem ich mich mit den Rechts-Heinis eingelassen habe? Oder war er unerfüllt, wollte sich selbst finden und sein Potenzial entdecken?« Das war zum Lachen. Ohne seine ständige Meckerei hatte der Alte Knochensack das Potenzial eines Eisbergs.
    Ich aß mein Brötchen auf und holte mir noch einen Becher Tee. Auf dem Rückweg zum Büro entschied ich mich für die landschaftlich schönere Route. Der Gottverdammte Papagei hielt endlich den Schnabel, als ich ihm Futter hinstellte. Dann machte ich es mir in meinem Sessel bequem und plauderte mit Eleanor. »Hör es dir an und sag mir, was du davon hältst.« Ich fing da an, wo meiner Meinung nach die ganze Sache begonnen hatte, bei den Schwarzen Drachen, Beutler und Sattler, Belinda, Schrauber, den Gestaltwandlern, den Weiders, Adolph Sankt Norden, Tama Montezuma.
    »Also, was denkst du? Hängt das alles miteinander zusammen? Oder bin ich über verschiedene Dinge gestolpert, die nur zufällig alle gleichzeitig passieren?« Manchmal hilft es, die Dinge vor Eleanor oder dem Toten Mann auszubreiten, selbst wenn die nicht geneigt sind zu antworten. Manchmal fallen die Stücke des Puzzles wie von selbst in die richtige Ordnung.
    Ich drehte, wendete und verwarf die Fakten mit einem großen, verblichenen Stahlhammer, um den ganzen Kram in verschiedene vollständige Szenarien zu verwandeln. Ich war sicher, dass keines davon viel mit der Realität zu tun hatte. Und genauso wenig verlieh eines den Ereignissen Sinn, die passiert waren.
    »Ich bevorzuge ja die Chaos-Theorie«, erklärte ich Eleanor. »Überall fliegt der Mist herum, und sehr wahrscheinlich regnet der Großteil davon genau dort herunter, wo ich stehe. Ich bin das, was diesen ganzen Dreck miteinander verbindet … Oh. Richtig. Ist das nicht genau das, worauf ich gewartet habe?«
    Eleanors rätselhaftes Lächeln nahm eindeutig eine

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