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Goldfinger

Titel: Goldfinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Z und so. Er stammt aus dem Fang, den wir letzte Woche in Tanger gemacht haben, als das Direktionsbüro der Redland Resident brannte. Sie werden die Meldung ja gesehen haben. Seit dem Krieg ist das der zwanzigste von diesen bestimmten Goldbarren.«
    Bond unterbrach: »Aber der Barren in Tanger kam doch aus dem Safe des SMERSH!«
    »Stimmt. Auch die anderen neunzehn Z-Barren stammen von SMERSH-Leuten. Wissen Sie, 007, es würde mich gar nicht wundern, wenn Goldfinger sich als der Schatzmeister von SMERSH herausstellte.«
    James Bond jagte den D.B.III über die letzten geraden Kilometer und schaltete wie ein Rennfahrer für die kurze Steigung in den dritten und dann den zweiten Gang hinunter, ehe ihn der unvermeidliche Kriechverkehr von Rochester aufhielt. Wieder im dritten, rutschte er noch unter den ersten Ampeln durch und schloß sich ergeben der Kolonne an, die jetzt eine Viertelstunde durch Rochester und Chatham schleichen würde. Er ließ den Wagen rollen, tastete nach einer Morland-Zigarette auf dem Nebensitz und rauchte sie am Bordanzünder an.
    Statt der A 20 hatte er die A 2 nach Sandwich genommen, da er einen Blick auf Goldfingers Gebiet werfen wollte - Reculver und die ganze ^emsegegend, die Goldfinger zum Wohnsitz erwählt hatte. Dann wollte er über die ^anet-Insel nach Ramsgate, seinen Koffer im Channel Packet abstellen und nach Sandwich weiterfahren.
    Der Wagen kam aus dem Pool. Man hatte ihm den Aston Martin D.B.III oder einen Jaguar 3.4 angetragen. Beide hätten zu seiner Rolle als wohlhabender, abenteuerlustiger junger Mann gepaßt, aber der D.B.III hatte gewisse Extras, die von Nutzen sein konnten: Schalter, um bei nächtlicher Verfolgung Form und Farbe der Front- und Decklichter zu ändern, verstärkte Stoßstangen zum Rammen, einen Colt 45 mit langem Lauf unterm Führersitz, ein Empfangsgerät, abgestimmt auf einen Sender namens Homer, und eine Menge Hohlraum, den kein Zollbeamter entdecken würde.
    Diese ^eorie von M - sie konnte stimmen! Die Russen waren bekannt als schlechte Zahler, immer wieder waren die Kassen ihrer Zentralen leer. Die Folge davon waren versäumte Möglichkeiten, nichteingehaltene Zusagen, unnötiger Funkverkehr. So schien es durchaus vernünftig, irgendwo außerhalb Rußlands einen finanzbegabten Mann zu haben, der genügend verdiente, um auch ohne Moskaus Geldhilfe die Auslandszentralen des SMERSH in Gang zu halten. Und nicht nur das, daneben schädigte Goldfinger ja auch die gegnerische Währung. Wenn das stimmte, war es typisch für SMERSH - ein brillanter Plan, fehlerlos ausgeführt von einem hervorragenden Mann. Und, so überlegte Bond, während er die Steigung nach Chatham hinaufdröhnte und ein halbes Dutzend Wagen hinter sich ließ, das erklärte auch Goldfingers Gier nach mehr und noch mehr Geld! Er verdiente es nicht für sich selbst, sondern im Dienst der Weltrevolution! Was zählte da eine Panne, wie sie ihm Bond beigebracht hatte? Nichts.
    Weitab links schimmerte die ttemse. Dort war Bewegung -lange, glänzende Tanker, plumpe Frachter, altertümliche holländische Schuten. Bond bog von der Straße nach Canterbury ab und durchfuhr auf dem unvergleichlich schöneren Highway die billige Bungalowwelt der Ferienorte: Whitstable, Herne Bay, Birchington, Margate. Noch immer trödelte er mit achtzig dahin, das Rennlenkrad nur ganz leicht haltend, und horchte auf das gleichmäßige Motorsummen, während er seine Gedankenfetzen zu einem Puzzle ordnete, ähnlich wie vor zwei Tagen Goldfingers Züge auf dem Identicast.
    Er überlegte, wie Goldfinger jedes Jahr ein, zwei Millionen Pfund Sterling in den blutigen Rachen von SMERSH pumpte, dabei seine Reserven weiterhäufte und für sich arbeiten ließ - und niemand hatte geahnt, daß der Juwelier, Metallurg, Einwohner von Reculver und Nassau, geachtetes Klubmitglied vom Blades und Royal St. Marks in Sandwich, einer der größten Verschwörer war, der tausendfachen Mord finanziert hatte. Nur M ahnte, nur Bond wußte es. Durch eine Reihe von Zufällen, eine Folge von Verknüpfungen war er diesem Mann auf die Spur gekommen. Dazu mußte ein Flugzeug auf der anderen Seite der Welt eine Panne haben! Er lächelte grimmig. Bond fuhr nun durch die hübsche Postkartenlandschaft von Herne Bay. Von rechts drang das Heulen von Manston herüber: Eine Staffel Super Sabres setzte zur Landung an, fegte über den Horizont, als wollte sie in die Erde tauchen. Mit halbem Ohr hörte Bond auf das Brüllen
    ihrer Düsen, als sie landeten und zu den

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