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Goldfinger

Titel: Goldfinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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uns!«
    Goldfinger zuckte die Achseln. »Mr. Bond, jemand hat einmal gesagt, >das Gesetz ist das kodifizierte Vorurteil der Gesellschaft^ Zufällig paßt dieser Ausspruch besonders gut auf den Rauschgifthandel. Aber auch wenn es nicht der Fall wäre, hätte ich kein Interesse, der Polizei zu helfen.«
    »Nun, das war so . . .« Bond erzählte die ganze mexikanische Rauschgiftaffäre, wobei er Blackwells Rolle übernahm. Abschließend sagte er: »Bei Universal hat mir das nicht gerade geholfen!«
    »Kann ich mir vorstellen. Interessante Geschichte übrigens. Sie scheinen da ganz findig gewesen zu sein. Und Sie haben keine Lust, in dieser Branche weiterzuarbeiten?« Goldfinger erhob sich, Bond folgte ihm. »Es war ein interessanter Abend. Ich weiß nicht, ob ich zum Heroin zurückkehren würde. Es gibt ungefährlichere Wege. Es ist nicht leicht, sein Geld zu verdoppeln, die Gelegenheit dazu bietet sich nicht oft. Wollen Sie noch einen meiner Aphorismen hören?«
    »Gern!«
    »Nun, Mr. Bond« - Goldfinger lächelte das Lächeln der Reichen: »Am sichersten verdoppelt der arme Mann sein Geld, indem er’s doppelt faltet und beide Seiten zählt.«
    Bond lachte pflichtgemäß, sagte aber nichts. So ging es nicht, so kam er nicht weiter! Aber etwas warnte ihn vor Übereilung. Sie gingen in die Halle hinüber.
    Bond streckte die Hand aus: »Also dann, besten Dank für das ausgezeichnete Dinner! Höchste Zeit zum Schlafengehen. Und - auf Wiedersehen! Vielleicht treffen wir uns irgendwann einmal wieder!«
    Goldfinger drückte Bond kurz die Hand und schob sie dann von sich. Wieder dieses Millionärsgehabe, diese unbewußte Kontaktangst! Er blickte Bond scharf an und sagte bedeutungsvoll: »Es sollte mich nicht wundern, Mr. Bond.«
    Auf seiner Rückfahrt bei Mondlicht über die Isle of ^anet überdachte Bond diesen Satz immer wieder. Noch beim Entkleiden und Zubettgehen dachte er daran. Was hatte Goldfinger gemeint? Wollte er wieder Kontakt aufnehmen, oder sollte Bond in Verbindung mit ihm bleiben?
    5
    Punkt neun am nächsten Morgen rief Bond den Abteilungschef an. »Hier James. Besitz besichtigt und gestern mit Besitzer zu Abend gegessen. Höchstwahrscheinlich hat Generaldirektor recht, habe aber nicht genügend Tatsachen für genauen Bericht. Besitzer geht morgen ins Ausland, Abflug Ferryfield. Ich wüßte gern seine Abflugszeit, möchte auch den Rolls noch sehen. Vielleicht schenk ich ihm ein tragbares Radio. Fahre dann etwas später hinüber, Miss Ponsonby kann für mich reservieren! Bestimmung noch unbekannt, ich bleibe in Verbindung. Was Neues?«
    »Wie ist das Golfmatch ausgegangen?«
    »Ich hab’ gewonnen.«
    Am anderen Ende lachte es. »Hab’ ich mir gedacht! Einsatz ziemlich hoch, nicht?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ach, gestern abend rief noch Mr. Scotland an. Er hatte telefonisch den Wink gekriegt, jemand Ihres Namens besitze eine größere Summe undeklarierter Dollars. Ob wir so einen Mann hätten und ob das stimme? Er war nicht sehr auf Draht, wußte nichts von Universal. Heute morgen kam die Entschuldigung, gleichzeitig fanden wir die zehn in einem Umschlag bei Ihrer Post! Ganz schlau von Ihrem Mann, was?«
    Das war echt Goldfinger! Bond auf diese Weise wegen der Dollars in Schwierigkeiten zu bringen! Er mußte gleich nach dem Spiel angerufen haben, um Bond zu zeigen, daß jeder Schlag gegen Goldfinger einen Dorn in der Hand ließ. Bond sagte: »So ein Gauner! Sagen Sie dem Boß, diesmal ist’s fürs Weiße Kreuz. Und veranlassen Sie das übrige!«
    »Ja, natürlich. In ein paar Minuten rufe ich zurück. Aber rufen Sie sofort an, wenn Ihnen langweilig ist!«
    »Auf bald.« Bond legte auf und begann zu packen.
    Nach dem Packen kam der Anruf aus London, daß alles erledigt sei. Bond zahlte die Rechnung, stieg in seinen Wagen und machte, daß er auf die Straße nach Canterbury kam.
    Laut London hatte Goldfinger für einen Spezialflug um zwölf gebucht. Um elf Uhr war Bond in Ferryfield beim Paßkontrollchef und den Zollbeamten. Er wurde schon erwartet und ließ seinen Wagen in einen leeren Hangar bringen. Dann setzte er sich zu den Beamten, rauchte und fachsimpelte ein wenig und ließ sie in dem Glauben, er sei von Scotland Yard. Nein, Goldfinger sei in Ordnung, aber möglicherweise versuchte einer seiner Diener, etwas außer Landes zu bringen. Ob er wohl für zehn Minuten mit dem Wagen allein bleiben könne, er wolle sich den Werkzeugkasten ansehen. Die Zolleute sollten dann den Rolls gründlich auf

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