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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Hockster das Feuer des Lagers längst gelöscht. Sein Bündel lag fest verschnürt neben seinem Fuß. Die Tür des Sternenschiffes glitt auf und Hockster trat ein.
    „Willkommen an Bord des Laserbird CE53“, sagte Double-T. „Bist du bereit?“
    „Ja!“ Aufgeregt und erwartungsvoll zugleich stieg Hockster in den Pilotensitz. „Wie geht es Garlit und Tira?“
    „Tira geht es ausgezeichnet. Sie ist eine aufgeweckte junge Dame, wenn ich das sagen darf. Bei den Litkov-Söldnern hätte sie eine fabelhafte Karriere vor sich. Garlit fühlt sich ein bisschen unwohl.“
    „Du bist doch über Land geflogen, oder?“
    „Natürlich, so wie du es gewünscht hast. Dieses Schiff hat den Planeten nicht verlassen.“
    Als der Laserbird vom Boden abhob, spürte Hockster, wie sein Körper in den Sitz gedrückt wurde. Er konnte sich kaum mehr bewegen. Mühsam hob er den Kopf zu den beiden Sichtfenstern über der Steuerkonsole und sah, wie die Wolken auf ihn zurasten. Hockster schrie erschrocken auf. Sofort verlangsamte Double-T die Geschwindigkeit. „Fühlst du dich wohl?“
    „Na, ja“, erwiderte Hockster lahm.
    „Wir werden in wenigen Minuten die Atmosphäre verlassen. Schnall dich an.“
    „Was?“
    „An der Pilotenliege sind Gürtel befestigt. Verbinde sie miteinander. Sie werden dich in der Schwerelosigkeit festhalten.“
    „Was? In der worin halten?“, fragte Hockster, während er die Gurtenden miteinander zu verbinden versuchte. Nach einigen Fehlversuchen schnappten die Gurthalterungen schließlich ineinander. Im nächsten Moment fühlte Hockster sich leicht, als hätte er kein Gewicht mehr. Seine Beine und Schultern drückten gegen die Gurte. „Was passiert mit mir?“
    „Kein Grund zur Besorgnis“, erklärte Double-T. „Hier herrscht Mikrogravitation. Die Entfernung zu deinem Planeten ist nun so groß, dass die Anziehungskraft kaum noch spürbar ist. Sieh aus dem Fenster.“
    Hockster hatte nicht einmal die Hälfte dieser Erklärung verstanden, aber daran hatte er sich inzwischen gewöhnt und gab sich damit zufrieden. Vorerst! Er folgte Double-T’s Aufforderung und schaute durch die Sichtscheiben nach draußen in das Dunkel des Weltalls. Er war überwältigt. Er sah Planeten und dahinter die sich scheinbar endlos ausdehnende Schwärze des Weltraums, unterbrochen von unzähligen großen und kleineren Sternen, die mit unterschiedlicher Intensität in den verschiedensten Farben strahlten und funkelten.
    Der weitaus schönste Anblick aber bot sich ihm, als Double-T ihm das Bild seines Heimatplaneten zeigte. Grün und blau und braun erstreckte sich Hocksters Welt vor seinem staunenden Blick. Daneben erblickte er einen kleinen ockerfarbenen Himmelskörper. „Was ist das dort?“
    „Der Mond deiner Welt.“
    Hockster nickte. „Aha! Wo ist Madigans Schiff, die Independence?“
    „Siehst du dort oben und weit voraus den roten Planeten? Es ist der fünfte von insgesamt sieben Planeten im Wellmannsystem. Dort sind die Litkov-Söldner vernichtend geschlagen worden. Ob die Independence noch dort ist, kann ich nicht sagen, meine Sensoren sind nicht für derart weite Entfernungen ausgelegt.“
    „Warum fliegen wir nicht hin und sehen nach.“
    „Weil die Reise dorthin etwas länger als einen Tag dauert.“
    „Gibt es keine andere Möglichkeit?“
    Nach einer kleinen Pause sagte Double-T: „Es ist nicht nötig, den ganzen Weg zurückzulegen. Ich kann, bei entsprechender Beschleunigung schon in einigen Stunden ein Signal der Independence empfangen – sofern sie sich noch dort befindet.“
    „Los!“, forderte Hockster, „lass uns hinfliegen und nachsehen.“
    „Deine Begleiter werden sich um dein Wohlergehen sorgen.“
    „Und ich mich um das ihre. Ich werde es ihnen erklären, wenn wir wieder zurück sind. Los, fliegen wir hin.“
    Hockster lehnte sich zurück und genoss die Reise zwischen den Sternen. Was er sah und was er zuvor nie gesehen hatte, beflügelte seinen Geist. Er fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben frei, frei von jedweder Unsicherheit und Furcht, frei von der Sorge und der Verantwortung, eine Stadt zu gründen und über ihr Gedeihen zu wachen. Hockster flog wie Madigan zwischen den Sternen und fühlte sich mit ihr verbunden. Zum ersten Mal seit er sie kennengelernt hatte, glaubte er zu verstehen, weshalb sie das Leben zwischen den Sternen einem Leben auf einem Planeten vorgezogen hatte.
    Drei Stunden später meldete Double-T, dass seine Sensoren die Independence im Orbit um den fünften

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