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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Sternenschiffes und brach am nächsten Morgen auf. Es war ein angenehmer Ritt bis nach Trenadil, durch grasbewachsene Täler und über baumbestandene Hügel, die kaum merklich zur Feste und den dahinter aufragenden Schwarzbergen anstiegen. Karl, der in ständiger Verbindung mit Double-T stand, schwebte in geringer Höhe voraus und erkundete den Weg.
    Als die hellen Wehrtürme Trenadils sich im Mondlicht vor dem nachtdunklen Himmel abzeichneten, hielt Hockster sein Pferd an. „So also sieht es von außen aus“, sagte er. „Ich bin nicht sicher, ob diese Mauern dem Ansturm der Chetekken standhalten werden.“
    „Sie werden halten“, erwiderte Garlit, „wenn du keinen Fehler machst.“
    Hockster zog kräftig an Lillis Zügel. „Weshalb sagst du das? Ich bin hier, um die Festung in Besitz zu nehmen, nicht, um sie zu verteidigen! Und woher willst du das überhaupt wissen?“
    „Von mir!“, sagte Tira. „Ich habe mich lange mit Double-T unterhalten. Er kennt die Weissagung genau und weiß alles darüber.“
    „Das tue ich auch! Und von mir ist darin nicht die Rede. Im Unterschied zum Auserwählten darf ich Fehler machen, versteht ihr. Jede Menge sogar. Ich bin nicht Goldhand Sternenreiter.“ Hockster warf die Arme in die Luft. „Und überhaupt, ich will nichts mehr davon hören. Madigan ist der Sternenreiter, nicht ich!“
    „Nein! Du bist der Sternenreiter! Erinnere dich an deine Reise gestern mit dem Laserbird. Du solltest die Prophezeiungen gut genug kennen, um das zu wissen.“
    „Aber ihr seid auch damit geflogen“, widersprach Hockster.
    „Falsch! Wir haben diese Welt nie verlassen, wie du dich vielleicht erinnerst! Schau dir die Fakten an, dann gibt es nur einen zulässigen Schluss.“ Tiras Blick wurde sanft. „Es tut mir leid, Hockster.“
    „Du bist verrückt. Du solltest wohl besser wieder mit einer Karawane losziehen.“
    „Sehr gut, beleidige mich“, sagte Tira. „Das macht es besser.“ Sie sah hilfesuchend Garlit an, aber der schüttelte nur grinsend den Kopf und sagte. „Du hast die spitzere Zunge von uns beiden.“
    Tira verdrehte die Augen. „Dummkopf!“, sagte sie aufgebracht und beide Männer wussten nicht, wen sie meinte. Garlit tippte auf Hockster aber Hockster hatte den Eindruck, Tira meinte sie beide.
    „Du bist der Auserwählte!“, beharrte sie.
    „Das ist unmöglich!“, widersprach Hockster.
    „Aber du bist es!“
    „Sieh mich an“, forderte Hockster außer sich. Er schob die Ärmel seiner Jacke bis zum Ellenbogen hinauf. „Was siehst du? Haut! Lebendiges Fleisch! Kein Gold! Ich bin es nicht! Madigan ist es!“
    „Hast du es schon vergessen, Gründer?“, fragte Tira lachend. „Der Erbauer des Hauses und der Gründer der Stadt ...“
    „Ja! Ja! Ja! Hat eine Hand aus Gold! Na und? Ich bin aber kein Heiler.“
    „Nein, aber dein Herz ist das eines Heilers. Serima hat mir von Rikat erzählt, von Rok und all den vielen anderen, denen du geholfen hast oder hast helfen wollen. Hockster, sieh es ein, du willst immer helfen. Helfen und heilen. Du bist der Auserwählte!“
    „Das kann nicht... Nein! Versteh doch! Ich bin kein Krieger. Sucht euch jemand anderen.“
    „Im Unterschied zu dir, Hockster, ist keiner von uns auserwählt, die Verteidigung Heetlands zu ordnen. Du bist der Auserwählte! Eman Delles und Serima sind ebenfalls davon überzeugt und beide haben mich gewarnt, dass du Schwierigkeiten machen würdest, mich wundert nur, wie schnell du damit anfängst.“
    „Aber was hat dann Madigan mit alledem zu tun?“, fragte Hockster.
    „Woher soll ich das wissen! Ich stehe nicht mit irgendwelchen fremden Geistern in einem unerreichbaren Keller in Verbindung. Warum fragst du nicht sie?“
    Hockster senkte stumm den Kopf und verschränkte die Hände fest um den Sattelknauf bis sie weiß und blutleer waren. Er erinnerte sich an seine letzte Begegnung mit den drei Weisen. Ja, sie hatten ihn aufgefordert, nach Trenadil zu gehen und die Feste in Besitz zu nehmen, aber nicht einer von ihnen hatte auch nur angedeutet, dass er der Auserwählte wäre. „Sie lügen alle!“ murmelte er leise, während Garlit und Tira schweigend an ihm vorbeiritten und Karl folgten, der auf die erste Wehrmauer der Feste zuhielt.
    Hockster hob den Kopf und betrachtete die erste von insgesamt fünf Verteidigungsmauern. „Der Gründer der Stadt hat eine Hand aus Gold. Ha! Was für ein Blödsinn. Es ist nur ein Vers aus einem Kinderlied!“ Mit einem wilden Fluch gab er Lillis Zügel frei und

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