Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)
Land wird der Flug nicht mehr als eine Stunde dauern. Ein Orbitalflug aber weit weniger, etwa zwanzig Minuten.“
„Was war das?“, fragte Hockster.
„Eine Stunde für .. „
„Nein, nein, ich meine das andere.“
„Für den Orbitalflug werden wir den Planeten verlassen, in eine niedrige Umlaufbahn entgegen der Planetenrotation einschwenken und nach Lokalisierung der Feste Trenadil dort landen.“
„Was ist mit den Pferden? Wir werden sie brauchen.“
„Vier Menschen oder zwei Pferde gleichzeitig“, erklärte Double-T, „einer muss vorerst zurückbleiben. Ich schlage insgesamt 3 Flüge vor. Erst du gemeinsam mit Tira und Karl. Danach zwei Flüge mit euren Pferden und Garlit.“
Hockster nickte. „Ich bin einverstanden, allerdings werde ich mit den Pferden fliegen. Garlit wird nicht so ohne weiteres mitkommen wollen.“
„Ich verstehe nicht!“
Hockster grinste. Plötzlich waren die Rollen vertauscht. Aber er war ein ebenso guter Lehrer wie er ein aufmerksamer Schüler war, also sagte er: „Ich werden Garlit gut zureden müssen, sonst kommt er nicht mit. Seine letzte Flugerfahrung war, wie soll ich sagen, ein einschneidendes Erlebnis.“
„Ich habe es gesehen. Karl ist kein Freund von Angriffen. Er ist darauf programmiert, jeden Schaden von Ma..., Maschine, Schiff und sich selbst fernzuhalten.“
Hockster hatte die Sprechpause des Bordcomputers wohl bemerkt und er würde seine besten Edelsteine darauf verwetten, dass Double-T Madigan hatte sagen wollen statt Maschine. „Und heute ist wirklich das erste Mal, dass du dich im freien Gespräch austauschst?“, fragte Hockster.
„Nun, der Tag eurer Ankunft zählt ebenfalls. Die korrekte Zahl lautet also: Zwei!“
„Du lernst schnell.“
„Das ist freundlich von dir!“
„Garlit wird also mit Tira reisen müssen. Ich hoffe, sie gibt ihm Kraft und Mut.“
„Sie ist fraglos stärker als er“, bestätigte Double-T. „Ich möchte außerdem zu bedenken geben, dass jeder Flug mit einem Laserbird, der von einer Double-T Einheit gesteuert wird, viel sicherer ist als ein Ritt auf einem Pferd über Land.“
„Er wird mir nicht glauben. Ich werde mit ihm reden.“ Hockster schob den Turmalin in die Hosentasche, das Gefühl der Ablehnung ließ augenblicklich nach, stand auf und verließ den Laserbird.
Es überraschte Hockster nicht, dass Garlit vom Fliegen nichts mehr hören wollte. „Mir stehen andere Wege offen, über die ich schnell und sicher nach Trenadil gelangen kann“, erwiderte er, als Hockster ihm sein Vorhaben erklärt hatte. „Ich habe zwei Beine und mein Pferd hat sogar vier! Die Vorstellung, nur ein bisschen Metall zwischen mir und der Erde irgendwo weit unter mir zu wissen, macht mich krank. Ich muss das nicht haben. Nein, ehrlich, das muss ich nicht.“
„Ich werde Double-T bitten, so zu fliegen, dass du heil am Ziel ankommst“, versicherte Hockster mitfühlend, als er Garlits bleiches Gesicht sah. „Und Tira wird dich begleiten.“
„Ja, da wäre ich ihr sehr verbunden.“
Tira trat an Garlits Seite und legte ihm tröstend den Arm um die Schulter. Er bedankte sich mit einem gezwungenen Lächeln.
„Kommt“, forderte Hockster seine Begleiter auf. „Ich bringe euch zum Sternenschiff.“
Karl wartete neben der Luke. Tira, die ihr Pferd am Zügel führte, stieg zuerst ein. Garlit folgte zögernd, dann Karl.
Drinnen sagte Garlit: „Hockster hat mir versprochen, dass ich immer den Boden sehen kann.“
„Du wirst sicher und wohlbehalten in Trenadil ankommen“, sagte Double-T. Der Flug dauert etwa eine Stunde.“
Die metallene Tür glitt hinter ihnen mit leisem Zischen zu. Hockster sah dem davonfliegenden Schiff hinterher, bis es in den Wolken verschwunden war.
Der Laserbird kehrte zur vereinbarten Zeit zurück. Tira war an Bord. „Fliegen ist ganz wunderbar“, sagte sie, „ich kann gar nicht genug davon kriegen. Bring die Pferde rein, ich fliege mit ihnen nach Trenadil und bleibe dann bei Garlit, dann hast du anschließend einen Freiflug ganz für dich allein. Double-T meint, du hättest dir das verdient.“ Sie lächelte ihm aufmunternd zu. Wenig später hob der Laserbird ein zweites Mal ab, verschwand zwischen den Wolken und ließ Hockster einsam und allein auf der Lichtung zurück.
Hockster setzte sich auf die Erde. Er hasste es zu warten, wollte viel lieber endlich die Sterne sehen. Es dauerte eine Ewigkeit, bis das Fauchen der Düsen die Rückkehr des Laserbirds ankündigten. Zu diesem Zeitpunkt hatte
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