Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)
erklärte der kleine Drache fröhlich. „Sprecht nicht, bevor ich Euch die Erlaubnis erteile.“
Inzwischen war der weiße Rauch zu einer stattlichen Wolke angewachsen. Sie hüllte Eutarus gänzlich ein bis nichts mehr von ihm zu sehen war. In unsäglichem Schmerz ausgestoßene Schreckensschreie gepaart mit wilden Flüchen drangen nach außen, und jeder der Anwesenden ahnte, welch grausamer Kampf sich in der Wolke abspielen musste.
Hockster wandte sich an Rok. „Du und deine Männer bereitet euch besser vor. Wenn ich mich nicht irre, wird dort gleich ein Chetekke zum Vorschein kommen. Es wäre ausgesprochen günstig, wenn ihr ihn lebendig überwältigen könntet. Mir gehen langsam die Kräfte aus.“
Rok nickte und gab seinen Gardisten ein Zeichen, die sich daraufhin mit gezückten Schwertern um die noch immer wabernde Wolke aufstellten. Der Nebel löste sich auf und inmitten der Gardisten stand ein vor Hass geifernder Chetekke. Unzähmbare Wut loderte in seinen Augen. Er hatte die Finger gespreizt, als wollte er jeden mit seinen scharfen Klauen zerfetzen.
„Das würde ich nicht tun“, mahnte Rok Talusien und setzte Eutarus sein Schwert an die Brust. „Du bist tot, bevor du dich auch nur einmal bewegt hast.“
Eutarus sackte zusammen, jeder Widerstand schien gebrochen.
„Sperrt ihn ins tiefste Verlies meines Kerkers“, forderte Serkal.
„König, das würde nichts nützen. Er verfügt immer noch über seine magischen Kräfte. Keine noch so dicke Mauer wird ihn auf Dauer festhalten.“
„König?“, fragte Serkal. „Wer hat dir diese Anrede eingegeben?“
Hockster lächelte. „Die Tatsache, dass Ihr der König seid?“
„Du lernst schnell!“, sagte Serkal reserviert.
„Was soll mit ihm geschehen?“, fragte Madigan. „Er ist eine Bedrohung für uns alle.“
„Wir schicken ihn zurück, woher er gekommen ist“, entgegnete Hockster.
„Aus welchem Grund soll ich darauf verzichten, ihn hängen zu sehen?“, verlangte Serkal zu wissen.“
Hockster zuckte die Schultern. „Er wird flüchten, sobald er einen Moment lang unbeobachtet ist. Wir können ihn nicht ständig bewachen. Wenn wir ihn aber zurückschicken, zeigt das unseren Feinden immerhin, dass wir mit jeder Art von Angriff zurechtkommen, mehr noch, dass wir sie besiegen können.“
„Ja, das gefällt mir“, sagte Serkal. „Aber zuvor will ich deinen Namen wissen, Kerl.“
Doch Eutarus, der Chetekke, lächelte nur und entblößte dabei Eckzähne, die länger waren als Hocksters Finger.
„Jetzt weiß ich, warum man sie Schlangen nennt“, sagte Naggit, als hätte er ein Rätsel gelöst. „Das sieht ja wirklich schlimm aus!“
„Rede“, verlangte Serkal kalt, „oder deine Zunge gehört mir!“
Der Talusien drückte die Schwertspitze fester gegen die Brust des Chetekken. „Antworte auf die Frage des Königs. Wie lautet dein Name?“
Der Nat Chatka spannte seinen Körper als wollte er zuschlagen, dann spürte er drei weitere Schwertspitzen an seinem Körper und zuletzt hob Hockster die rechte Hand. Sie brannte.
„Du bist besser gesprächig“, sagte Hockster. „Selbst wenn die Gardisten dich nicht sofort töten sollten, was höchst unwahrscheinlich ist, werden entweder Madigan oder ich dir in jedem Fall den Rest geben. Rede!“
„Auserwählter, bitte!“
„Oh, und Naggit natürlich. Sehr gefährlich!“
„Ich bin Qwyx, Sohn des Critt. Magier der Krezol, die ihr Chetekken, Schlangen oder Nat Chatkas nennt.“
Naggit verdrehte die Augen, als der Chetekke seinen Namen nannte und wandte sich kopfschüttelnd ab.
„Was war deine Aufgabe?“, fragte Serkal.
„Ich sammelte alle Informationen, die ich bekommen konnte, und sandte sie nach ... in meine Heimat.“
„Jetzt wird es interessant“, sagte Madigan. „Wie heißt die Stadt, aus der du kommst?“
„Stadt? Lächerlich! Es gibt keine Städte bei uns. Wir leben in der Erde, im felsigen Grund. Alle. Meine Heimat erstreckt sich Dutzende von Kilometern unter der Erde dahin.“
„Wie nennt ihr eute .... Siedlung?“, wollte Serkal wissen.
„Lomakk!“
„Wir nennen so etwas Stadt“, erklärte Naggit feierlich. „Weil es der richtige Name für eine große Siedlung ist.“
„Wir denken nicht wie Menschen.“
„Solltet ihr aber, denn dann wüsstest du, dass ich ein Drache bin.“
Wir denken auch nicht wie Drachen, fühlen nicht wie Menschen. Wir leben als Krezol im Inneren der Welt.“
„Aber ihr sprecht unsere Sprache, schmiedet hinterlistige Ränke und
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