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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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seinen Mund zum Sprechen öffnet, fließt seine Aura, offenbart sein wahren Wesen und vermischt sich mit dem Bild des Mannes, das wir sehen. Ich glaube, hinter seiner Maske verbirgt sich ein Nat Chatka.
    Glaubst du, man könnte es aufbrechen? , fragte Hockster
    Dazu braucht es starke Magie. Selbst wenn Ihr erfolgreich seid, wird er – ist er erst einmal entlarvt – uns alle zu töten versuchen.
    Madigan wird mit ihm fertig. Selbst wenn er ein Chetekke ist. Aber für alle Fälle … halte dich bereit.
    Der Wortwechsel hatte nur wenige Sekunden gedauert. Hockster sah, dass nach Eutarus‘ letzter Bemerkung Serkals Unsicherheit, wem er denn nun glauben sollte, weiter wuchs. Aber jetzt brauchte Hockster vor allem Zeit, um den Zauber zu untersuchen, der aus dem Chetekken Eutarus einen Menschen machte.
    „Madigan, bitte“, sagte Hockster. Hilf ihr, Naggit, wenn es nötig wird .
    Während Madigan ihre Geschichte erzählte, ließ Hockster den ersten Berater des Königs nicht mehr aus den Augen. Als dieser schließlich sprach, sah Hockster, was Naggit gemeint hatte.
    Wie jedes lebende Wesen, das imstande ist, Worte zu sprechen, nutzte auch der Chetekke in Eutarus seinen Atem, um den Worten Klang und Fülle zu verleihen. Immer, wenn er das tat, verschwammen seine menschlichen Gesichtszüge und die grüne, knotige Haut des Nat Chatkas schimmerte darunter hervor, besonders deutlich im Bereich seines Mundes. Dort wollte Hockster seinen Zauber ansetzen.
    „Aus welchem Grund hast du die Frau verfolgen lassen?“, fragte Serkal seinen ersten Berater.
    „Nur, um Euch zu dienen, Herr. Ich wünschte ihre Kräfte mit den unseren zu vereinen.“
    „Wir wissen beide, dass das nicht richtig ist. Die letzte Schlacht wird in Trenadil geschlagen. Ich wäre längst mit meiner Armee dorthin unterwegs, wenn ich gewusst hätte, dass die Auserwählte gefunden worden ist.“
    „Aber, Herr, sie ist eine Betrügerin.“
    „Das ist falsch“, widersprach Madigan. „Zwar bin ich nicht, was alle in mir zu sehen glauben, aber mit meiner Hilfe hättet Ihr den richtigen Mann finden können.“
    „Wer soll das sein?“ Eutarus lachte. „Etwa dieser Zwerg? Das ist absurd.“
    Rok Talusien trat vor. „Mein König, Euer erster Berater irrt. Der kleine Mann dort auf dem Thron, der ihm nicht zusteht, ist der Auserwählte. Ich habe ihn in ein Land jenseits unserer Welt begleitet und traf dort auf die Hüter der Weissagung. Ihre Erklärung war eindeutig: Hockster Beltrim ist der Auserwählte.“
    „Wie konntet Ihr mir dieses Wissen vorenthalten?“ fragte Serkal seinen Berater.
    „Ich wusste es ja selbst nicht.“
    „Ausflüchte! Fadenscheinige Erklärungen! Ihr verstrickt Euch mehr und mehr in Eurem Lügengebilde. Eutarus, Ihr habt einen nicht wieder gut zu machenden Fehler begangen. Ich enthebe Euch mit sofortiger Wirkung Eures Amtes. Kehrt zurück in Eure Heimat, nach Worron, oder wo immer ihr Euer zu Hause wähnt, und verkauft Töpfe und Pfannen. Geht mir aus den Augen!“
    Vorsicht , mahnte Naggit, gleich geht es los .
    Ich sehe es.
    Hockster war sich nicht sicher, ob er überhaupt im Stande war, gegen einen derart mächtigen Gegner zu bestehen. Besonders jetzt nicht, da er den ganzen Tag seine Illusionen aufrecht erhalten hatte.
    Erkläre dem König, weshalb Eutarus ein Magier sein muss. Fessle Eutarus‘ Aufmerksamkeit. Er darf nicht merken, dass ich ihm seine Tarnung nehmen will.
    Das wird ein Fest , erwiderte Naggit.
    „Mein Herr König“, sagte Naggit. „Ich bin ein Drache aus Burnyk, Sohn des legendären Wigget und seiner Gemahlin, der Dame Juwel. Ich bin nach Heetland gekommen, um die Situation vor Ort zu ergründen. Mehr aus Zufall denn aus Absicht traf ich gleich bei meiner Ankunft mit dem Auserwählten zusammen. Vielleicht war es aber auch die Fügung der Prophezeiung, die mich zur rechten Stunde in seine Nähe brachte und ich ihm so in einer misslichen Situation beistehen konnte. Als Drache verfüge ich natürlich, wie meine Vorfahren, über ...“
    „Naggit!“, mahnte Madigan mit leiser Stimme.
    „Ja! Ich verstehe. Was die ehrenwerte Dame DeVille mit der Nennung meines Namens zu erreichen sucht, ist, mich dazu zu bewegen, mich kürzer zu fassen. Doch für ein Geschlecht, das seit Äonen diese Welt bevölkert, ist Eile ein zweischneidiges Schwert. Trotzdem will ich ihrem Wunsche folgen und Euch nun berichten, was Ihr wissen müsst, um Euren ersten Berater richtig einzuschätzen. Ihr erinnert Euch sicher an jene Nacht, als der

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