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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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alten Mann wieder zurück.
    Sie führte ihn vor Hocksters Thron und drehte ihn zu Serkal. „Das, Eure Majestät, ist Müller Hobbel. Sag mir, Hobbel, wie heißt deine Heimatstadt?“
    „Worron! Ich bin aus Worron. Aber Worron existiert nicht mehr. Ich kam letzte Woche mit den wenigen Überlebenden hier an.“
    „Wie lange hast du dort gelebt?“
    „Immer schon, seit meiner Geburt. Bis die Schlangen kamen und meine Söhne und Enkel und alle Menschen getötet ...“, dem alten Mann versagte die Stimme.
    „Es ist gut. Du bist jetzt in Sicherheit“, sagte Madigan tröstend. „Sieh, hier ist noch ein Mann, der wie du aus Worron stammt. Erkennst du ihn?“
    Hobbel sah auf und betrachtete die Anwesenden ringsum, suchte in den Gesichtern der Gardisten und der beiden Männer vor ihm nach bekannten Zügen, dann fiel sein Blick auf den König und im nächsten Moment sank er vor Serkal auf die Knie. „Mein König. Verzeiht, dass ich Euch nicht gleich ...“
    „Ist schon gut. Steh wieder auf. Sag mir, wo hat der erste Berater in Worron gelebt?“
    „Ich verstehe nicht...? Nirgends! Er ist nicht aus Worron.“
    „Bist du sicher?“
    „Ja, Herr, Majestät. Ich kenne – kannte jeden dort. Ich bin ein alter Mann und habe viel gesehen und Worron ist – war eher ein Dorf als eine Stadt.“
    „Aber sein Vater, seine Mutter, die Familie Eutarus, an die wirst du dich doch erinnern“, drängte Serkal, der nicht glauben wollte, was sich hier langsam offenbarte.
    „Wie kann ich das?“, fragte Hobbel nun schon der Verzweiflung nahe. „Ich habe sie ja nie gesehen.“
    „Gibt es denn in Worron eine Familie mit dem Namen Eutarus?“
    „Nein, Herr. Ich bin dort niemandem mit diesem Namen begegnet. Ganz sicher lebt dort auch keine Familie Eutarus. Ich sage ja, ich kannte jeden dort.“
    Madigan sah fragend zu Serkal, als dieser den Kopf schüttelte wandte sie sich an Hobbel. Sanft sagte sie zu ihm: „Danke. Du hast uns sehr geholfen. Du kannst wieder gehen.“ Langsam führte sie den alten Mann aus dem Saal, rief einen Diener und trug ihm auf, Hobbel nach Hause zu begleiten.
    „Das ist alles sehr interessant“, sagte Serkal zu Eutarus. „Findet Ihr nicht auch, Erster Berater Nokdan Eutarus?“
    „Vielleicht für Euch, Majestät. Ich aber bin das Opfer einer gemeinen Verleumdung.“
    Madigan kehrte zurück und sah Hockster an, als wollte sie ihn mit ihrem Blick zur Vorsicht mahnen. Hockster nickte ihr beruhigend zu. Sie durchquerte den Raum mit langen Schritten und nahm ihren Platz an Hocksters Seite wieder ein.
    Serkal trat zu Eutarus und baute sich dicht vor ihm auf. Seine Worte waren Warnung und Drohung zugleich. „Das glaube ich nicht – nicht mehr. Sicher ist, dass du nicht in Worron aufgewachsen bist.“
    „Herr, Ihr werdet doch diesem altersschwachen Mann keinen Glauben schenken wollen?“
    „Ich sehe keinen Grund, es nicht zu tun. Nicht nur deine Worte, die offensichtlich eine Lüge waren, nein, auch dein ganzes Verhalten lässt mich sehr an deiner Ehrlichkeit zweifeln.“
    „Daran ist dieser Zwerg Schuld.“ Anklagend wies Eutarus auf Hockster.
    Hockster bedachte Eutarus Vorwurf mit einer abfälligen Handbewegung und sah den König an. „Herr, habt Ihr jemals von der Prophezeiung des Goldhand Sternenreiter gehört?“
    „Natürlich! Schließlich gibst du vor, dieser Auserwählte zu sein.“
    „Vor etwas mehr als einem Jahr erlangte ich Kenntnis vom Aufenthaltsort einer Frau, die ich für die von der Weissagung prophezeite Auserwählte hielt. Ich bekam damals den Auftrag, eine Stadt des Wissens zu gründen und wandte mich voller Vertrauen an diesen Mann“, Hockster wies anklagend auf Eutarus. „Ich suchte Hilfe und erklärte ihm meinen Auftrag. Es interessierte ihn nicht und er weigerte sich in Eurem Namen, mich auf irgendeine Art zu unterstützen. Als ich ihm dann von der Zerstörung eines Fischerdorfes durch die Chetekken berichtete, war er ausschließlich daran interessiert, eben jene Frau zu verhaften, die ich für die Auserwählte hielt. Sagt, Herr, hat er Euch jemals von unserem Treffen in Kenntnis gesetzt?“
    Eutarus gab Serkal keine Gelegenheit, etwas zu sagen. Im tiefen Brustton der Überzeugung sagte er: „Das war nicht nötig. Diese Frau existiert nicht. Wenn aber doch, dann wäre sie und nicht du der Auserwählte.“
    Er ist kein Mensch . Naggits Stimme war voller Überzeugung.
    Wie kannst du das wissen?
    Es ist schwer zu sehen. Die Verwandlung ist nahezu perfekt. Doch jedes Mal, wenn er

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