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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Deshalb bin ich zu Euch gekommen. Ich möchte Schulen gründen, Wissenszentren, in denen ...“
    „Auch das ist mir bekannt“, unterbrach der erste Berater. „Ich will von dir wissen, wer uns angreifen soll und vor allem, weshalb?“
    Hockster nickte. Er hatte mit dieser Frage gerechnet. „Kennt Ihr die Prophezeiung von Heetland, Herr?“
    Eutarus betrachte ihn mit einem geringschätzigen Blick. „Pflichtlektüre für alle, die dem König dienen, sogar für die Soldaten der Garde. Ja, ich kenne sie. Ich gebe keinen Pfefferling darauf.“
    Pfifferling, dachte Hockster, es heißt Pfifferling. Wut brodelte in ihm.
    Eutarus zupfte am Ärmel seines kostbaren Gewandes. „Der Söldner berichtete mir, du glaubst, dass die Chetekken mein Land plündern wollen, von der Südküste bis Idenhal, von den Bergen im Osten bis zur Küstenstraße im Westen. Richtig?“
    „Ja, Herr. Sie werden sich erheben und nichts zurücklassen als Ruinen.“
    „Unsinn! Heetland geht einer goldenen Zukunft entgegen.“ Eutarus breitete die Arme aus. „Die Hornburger wollen Frieden schließen, wir werden ihn akzeptieren. Heetland und Burnyk sind vereint und werden es bleiben.“
    „Ihr kennt die Nachrichten aus dem Süden?“
    „Wenn du von den vereinzelten kleinen Scharmützeln sprichst, die die südlichen Hafenstädte erlebt haben, sage ich dir, dass es nichts anderes war als der Angriff einiger Piraten. Sie wurden zurückgeschlagen.“
    Hockster schüttelte den Kopf. „Ich habe sie gesehen, Herr. Die Nat Chatkas haben innerhalb einer Stunde ein Fischerdorf niedergemacht – und sie hatten Spaß daran.“
    „Das gleiche hat schon dein Söldnerfreund erzählt. Ich glaube kein Wort.“
    „Aber ...“
    „Genug! Ich werde dein Vorhaben nicht unterstützen, weder finanziell noch auf eine andere Weise. Natürlich steht es dir frei, es aus eigener Kraft zu versuchen.“ Eutarus lachte vergnügt und schüttelte dann den Kopf. „Es wird keinen Krieg geben und mithin besteht keine Notwendigkeit, Schulen aufzubauen. Das Wissen erhält sich auf natürliche Art, so wie es schon seit Jahrhunderten vom Lehrer zum Schüler weitergegeben wird. Keine Unterstützung für dich, kleiner Mann.“
    „Aber weshalb habt Ihr mich denn herbestellt?“, fragte Hockster, der sich verzweifelt bemühte, ruhig zu bleiben. Er war seinem Ziel so nahe gewesen.
    „Du stündest nicht hier, wenn nicht der Magier Elders für dich gesprochen hätte. Ich kann es mir nicht leisten, einem Gesandten Hornburgs einen Wunsch zu verweigern. Allerdings gibt es da etwas, das du für mich tun kannst.“ Eutarus wandte sich wieder zum Fenster und sah hinaus. Hockster wartete. „Dein Freund, der Söldner, berichtete mir, ihr wäret auf eine Frau mit einer goldenen Hand gestoßen. Ist das richtig?“
    Hockster verfluchte Rok in Gedanken, schimpfte ihn einen Verräter und Schlimmeres. „Ja, Herr.“
    „Diese Frau hat gestern das große Turnier gewonnen, ja?“
    „Ja!“, bestätigte Hockster.
    „Abgesehen davon, dass sie nicht die Auserwählte der Legende ist, so wie mir dein kriegerischer Freund weismachen wollte, hätte ich sie doch gern einmal gesprochen. Sie soll von ausgesuchter Schönheit sein, heißt es, großgewachsen, üppig. Ich war sehr überrascht, als meine Gardisten, die ich ausgesandt hatte sie zu holen, berichteten, dass sie den ‚Ritter‘ schon im Morgengrauen verlassen hatte.“ Eutarus fuhr herum. Sein Blick war eisig. „Wo ist sie, kleiner Mann?“
    „Ich weiß es nicht“, erwiderte Hockster wahrheitsgemäß. Und wenn, dachte er grimmig, würde ich es dir sicher nicht sagen.
    Eutarus blickte noch immer in Hocksters Augen, als suchte er darin die Wahrheit zu finden. „Gut“, er richtete sich wieder auf. „Wenn du etwas hörst oder siehst, lass es mich augenblicklich wissen.“
    Hockster konnte nicht anders. „Warum?“ fragte er.
    „Das braucht dich nicht zu kümmern. Sieh es als einen Dienst an deinem König. Du kannst jetzt gehen. Mein Diener wird dich bis zu den Toren des Palastes bringen. Einen schönen Tag.“
    Hockster verneigte sich leicht und drehte sich um. Als hätte der Diener gelauscht, öffnete er im richtigen Augenblick vor ihm die Tür. Er führte Hockster durch den Palast, hinaus auf die breite Straße, die zum Stadtkern Idenhals führte. Von Rok, dem Verräter, war weit und breit nichts zu sehen.
    Er suchte und fand ihn schließlich bei Delek. Kaum hatte er ihn entdeckt, da stürzte er auch schon auf ihn zu und schrie mit vor Wut

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