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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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zitternder Stimme: „Du! Weshalb hast du Madigan an diesen widerlichen Eutarus verraten?“
    „Beruhige dich“, mahnte der Söldner. „Ich habe niemanden verraten. Eutarus weigerte sich, dich zu empfangen bis ich ihm von der Weissagung und Madigan berichtet habe. Ich habe es für dich getan.“
    „Blödsinn! Du weißt genau, dass sie nach jemandem mit einer goldenen Hand suchen. Du bist ein ...“
    „Vorsicht. Fordere mich nicht heraus.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Weißt du noch, als wir gemeinsam Trenadil betreten haben? Natürlich erinnerst du dich! Du hast mich gefragt, was ich erlebt hätte, aber ich habe es dir nicht gesagt. Jetzt sperr deine Ohren auf, denn ich sage es nur einmal: Lediglich die Frau hat mit mir gesprochen. Sie sagte, ich solle die Fremde, die in den folgenden Tagen zu uns stoßen würde, aufnehmen und dafür sorgen, dass sie sicher in Idenhal ankommt. Außerdem forderte sie mich auf, ihre Ankunft dem König mitzuteilen. Ich bin nicht an Serkal herangekommen, aber Eutarus genügt. Was er weiß, weiß auch der König. Wie du, habe ich in gutem Glauben gehandelt, das Richtige zu tun. Außerdem hat dir meine Offenheit bei Eutarus die Tür zu seinen Palasträumen geöffnet.“
    Hockster schüttelte den Kopf. Er war mit Roks Handeln nicht einverstanden. „Das war keine echte Hilfe. Jetzt wird Madigan überall gesucht. Du hättest sie wenigstens von deinem Auftrag unterrichten können. Wie soll sie sich hier zurechtfinden? Sie ist eine Fremde.“
    „Langsam. Sie ist eine Kriegerin. Nach dem Sieg im Turnier kennt sie jedermann. Sie wird zurechtkommen, glaub mir. Was hat Eutarus gesagt?“
    „Nichts gescheites. Er war nur an Madigan interessiert und natürlich daran, mich klein zu machen. Er hat mir jede Hilfe verweigert.“
    „Das ist schlecht.Was wirst du jetzt tun?“
    Hockster zuckte hilflos die Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Hier gibt es nichts mehr zu tun und ohne die Hilfe einflussreicher Personen werde ich den Auftrag der drei Weisen wohl nie in die Tat umsetzen können.“ Er senkte den Kopf und betrachtete seine Hände. „Ich bin gescheitert, ja. Was soll’s? Ich glaube, ich werde Idenhal verlassen und in meine Heimat zurückkehren. Hier hält mich nichts mehr, jetzt, da auch Madigan ihre eigenen Wege geht.“
    „Woher kommst du?“, fragte der Talusien.
    „Aus einem kleinen Städtchen am Tarrasgebirge. Tarnagg heißt es. Ich bin dort geboren und aufgewachsen.“
    „Ich kenne Tarnagg nicht. Wann brechen wir auf?“
    Wieder schüttelte Hockster den Kopf, diesmal jedoch lächelte er. „Du wirst es auch nicht kennenlernen, Rok Talusien. Ich gehe allein. Die Hilfe, die du mir gewährt hast, reicht aus, um den Lebenseid, den du geleistet hast, für beendet zu erklären. Deine Schuld ist abgetragen, deine Pflicht erfüllt.“
    „Ich hatte gehofft, dass du es so siehst, nachdem Madigan mir von deinen Überlegungen berichtet hat ...“
    „Du hast sie heute gesehen?“, fragte Hockster fassungslos.
    „Nein! Sie sagte es mir gestern in einer Wettkampfpause, als wir zusammen unterhalb der Tribüne auf unseren letzten Kampf warteten.“ Der Söldner sah Hockster lange und nachdenklich an. „Sie bedeutet dir viel, diese Frau von den Sternen.“ Es war eine Feststellung, die Hockster schlimmer traf als jede Frage.
    Er nickte zustimmend. „Ja, das tut sie. Ich ..., ach, was kümmert es dich. Sie ist ohne ein Wort fortgegangen. Ich wünsche ihr ... Glück.“
    „Sie sagte mir, dass du wichtig bist für sie. Ich habe es nicht verstanden aber auch nicht weiter gefragt, weil es mich nicht interessiert. Seltsam genug, dass ich dir das sagen muss: Du bist ein Glückskind. Wann willst du die Stadt verlassen?“
    „Mich drängt es, sofort aufzubrechen, aber ich warte besser bis morgen.“
    Der Talusien stand auf. „Ich wünsche dir eine gute Reise, Hockster Beltrim, und ein langes Leben.“
    „Das wünsche ich dir ebenfalls und auch, dass es dir gelingt, etwas freundlicher zu den Menschen zu sein, besonders zu jenen, denen du begegnest.“ Hockster grinste.
    „Das sind zu viele“, sagte Rok, aber er lächelte immerhin. „Leb wohl, kleiner Mann!“ Der Söldner drehte sich um, grüßte Delek und verließ den ‚Ritter‘. Hockster blieb zurück. Er saß an seinem Tisch bis weit nach Mitternacht. Erst als Delek ihn aufforderte, ins Bett zu gehen, weil er seinen Gasthof nun schließen werde, erhob er sich und ging nach oben. Wie er es erwartet hatte, schlief er auch

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