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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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zu, als dass alle Diwensteiner vom Zustand Hocksters unterrichtet werden müssen und zugleich, dass alles wie bisher unter meiner Leitung weitergeht.“
    Figele, der staunend zugehört hatte, lachte laut auf. „Du willst Hockster vertreten? Du bist nur eine Frau.“
    „So wie ich es sehe, bin ich die Einzige, die bereit ist, sich dieser Aufgabe zu stellen und das ist mehr, als jeder von euch von sich behaupten kann. Solange keiner einen anderen Vorschlag hat, bleibt es dabei. Ich vertrete Hockster bis er wieder gesund ist oder ein Stadtrat berufen worden ist.“
    „Ich bin einverstanden!“, erklärte Millen schnell.
    Eman Delles erhob sich. „Dann ist es entschieden. Ich vertraue darauf, dass Hockster bald wieder auf den Beinen ist.“
    Auch Figele stand auf. „Ich bin nicht einverstanden, aber ich habe wohl keine andere Wahl, als mich der vorherrschenden Meinung anzuschließen. Wir sollten schnell einen Stadtrat wählen.“
    „Das ist ein ausgezeichneter Vorschlag, Figele“, erklärte Serima. „Ich fordere dich auf, schon heute mit den Vorbereitungen für diese Wahl zu beginnen.“
    „Das werde ich“, erwiderte Figele, verabschiedete sich und verließ Hocksters Haus. Eman Delles schloss sich ihm an.
    Als Serima und Millen allein waren, fragte die Heilerin: „Nun, Millen, was sagst du?“
    „Ich werde alles tun, um dich zu unterstützen, aber es gefällt mir nicht, was du über mich gesagt hast.“
    „Ich wollte dich nicht verletzen, Millen“, erwiderte Serima, „aber es ist wichtig, die Lage ehrlich und aufrichtig zu beurteilen. Kann ich mich auf deine Unterstützung verlassen?“
    „Ich werde dich nicht enttäuschen.“
    „Dann lass uns mit der Arbeit beginnen.“
     
    Hockster betrachtete die Steintafel mit einem schiefen Grinsen. Da hatte er den Beweis, der auch die letzten Zweifel ausräumte. Trenadil! Er konnte kaum glauben, dass jeder Eintritt in die Geistwelt zugleich eine Reise quer über den Kontinent bedeutete.
    Die meisten Gebäude und Stallungen innerhalb der Feste lagen nach Osten hin – kauerten sich in den Schatten des Berges, aus dem die Feste geschlagen worden war. Im Süden und Norden wurde Trenadil von Bergen begrenzt, die Festungsmauern überflüssig machten. Lediglich der Torwall im Westen besaß hohe Wehrgänge und an beiden Enden kantige Wehrtürme mit Schießscharten. Trenadil war wirklich aus dem Berg heraus gehauen worden.
    Das größte Gebäude innerhalb der Feste besaß eine imposante Doppeltür. Er öffnete den linken Türflügel und trat ein. Viele Treppen und Flure später wusste Hockster, dass das Haupthaus drei Stockwerke und zwei Kellerebenen besaß. Die ganze Festung war aus massivem Stein erbaut. Hockster vermutete, dass man für den Aufbau die Steine verwendet hatte, die vorher aus dem Berg gebrochen worden waren.
    Alle Gebäude, die zu Trenadil gehörten, waren durch unterirdische Tunnel miteinander verbunden. Es gab auch einige Fluchttunnel, die unter den Berg und dann wahrscheinlich bis zur Küste liefen, aber entweder stoppte ihn das graue Nichts oder massive Steinwände, die plötzlich einfach dastanden, wo sie nicht hingehörten und so seinen Forscherdrang beschränkten. In einem Fall war es eine Tür aus purem Glas, die sich aber nicht öffnen ließ. Hockster fragte sich, was sie beschützte. Auf der anderen Seite, hinter dem Glas, erstreckte sich derselbe Korridor und verschwand im Nichts. Hockster fand keine weiteren Anhaltspunkte, die ihm bei der Lösung dieses Rätsel hätten helfen können und er gab es schließlich auf.
    Er entdeckte auf seinen Rundgängen auch viele ansehnliche Räume, manche mit Balkonen, die zum Verweilen eingeladen hätten, wenn nicht jedes Möbel darin aus Stein gehauen worden wäre. Aber den Raum mit den drei Weisen fand er nicht. Ihre Hilfe hätte er jetzt gern in Anspruch genommen oder zumindest die des Ritters, doch auch der blieb spurlos verschwunden.
    Ganz zuletzt stieß er tief unter der Feste auf eine Waffenkammer. In der Mitte stand ein Gerüst, auf dem eine seltsam geformte Rüstung hing. Nein, dachte Hockster, als er näher ging und im Licht des strahlenden Turmalins feststellte, dass es keine Rüstung war, sondern vielmehr ein Brustharnisch aus getriebenem Stahl mitsamt einem Helm, dazu ein Streitkolben und ein Degen und darüber hing ein knöchellanger Umhang, der in den Farben seines Turmalins schimmerte. Es beunruhigte ihn sehr, dass die Rüstung geradezu für ihn geschmiedet zu sein schien, war sie für einen

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