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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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feuerrot, Funken sprühten und es knisterte, als wäre Hocksters Arm ein Leuchtfeuer, dessen Hitze er nicht spürte. Er hatte keine Ahnung, was gerade passiert war noch wusste er die Energie für sich einzusetzen. Smirz lachte, als er die Unbeholfenheit Hocksters erkannte. „Du kein Magier bist! Ich kehre heim und sage: Steinzauberer war Maus nicht Mann. Ich dich jetzt töte!“
    Als der Chetekke sich in Bewegung setzte hob Hockster die Hand und zeigte auf Smirz. „Du bleibst genau da stehen!“, verlangte er und beobachtete fasziniert, wie sich von seiner Fingerspitze ein roter Tropfen brennendes Feuer ablöste, der aussah wie Blut und genau auf Smirz Stirn zuflog. Ehe der Chetekke reagieren konnte, wurde er von seinem eigenen Zauber genau zwischen den Augen getroffen. Smirz stand völlig steif, auf seiner Stirn war jetzt ein kleines schwarzes Loch, aus dem Rauch aufstieg, dann versagten dem Nat Chatka einfach die Beine. Leblos fiel er um.
    Hockster schleuderte den Turmalin angewidert weg. Der Edelstein flog davon, die roten Stränge lösten sich von Hocksters Hand und Arm, folgten dem Edelstein wie der Schweif seinem Kometen. Funken stoben, als er in der Nähe des Chetekken auf den Steinboden traf. Die nachfolgende Explosion schmetterte Hockster an die Wand, ließ aber von Smirz nicht einmal Asche übrig.
    Hockster schüttelte den Kopf. Er war unverletzt aber seine Ohren dröhnten und er fühlte sich nicht besonders.
    Er stand mühsam auf, suchte und fand den Turmalin und steckte ihn ein. Müde machte er sich auf den Weg ins Herrenhaus. Dort gab es in jedem Zimmer Betten, zwar aus Stein, aber Hockster hatte das Gefühl eine kleine Pause würde ihm jetzt ganz gut tun. Vorher aber nahm er den Degen auf und brachte ihn zurück in die Waffenkammer.
     
    Serima wachte bis Mittag. In der Küche bereitete sie sich eine Tasse Tee zu, kostete und lächelte zufrieden. Sie kehrte in Hocksters Zimmer zurück und sah nach ihrem Patienten. Das mysteriöse Schwert war verschwunden. Serima hatte längst aufgegeben, für all diese seltsamen Ereignisse eine Erklärung zu suchen. Hockster am Leben zu halten war alles, was sie noch wollte. Die Fragen und Antworten konnten warten. Hockster würde sie mitbringen und freimütig geben, wenn er erst wieder da war. Sie kontrollierte seinen Atem und seinen Herzschlag, als plötzlich und ohne Vorwarnung der kleine Körper zu zucken begann. Vor Schreck ließ sie die noch halb gefüllte Tasse fallen. Der heiße Tee ergoss sich über die Brust ihres Patienten.
    Hockster stöhnte. Serima beobachtete, wie sich Hocksters Gesicht schlagartig rötete und ein Teil seiner Haare verschmorten. Ein ekliger Geruch machte sich in der Kammer breit. Was passierte da? Und wo?
    Der Kranke sah aus, als hätte er sein Gesicht stundenlang der Sonne ausgesetzt. Es war rot, die Haut glühte. Serima legte die Hand auf seine Stirn und zog sie hastig zurück. Sie war heiß. Wieder stöhnte Hockster. Seine Beine zuckten. Serima schlug die Bettdecke zurück. Die Waden ihres Patienten wiesen schlimme Verbrennungen auf. Eilig nahm sie einige Tücher aus der Kommode, bestrich sie mit einer kühlenden Kräuterpaste und gerade, als sie sie auflegen wollte, bildeten sich die Verbrennungen vor ihren Augen zurück, bis nur noch unverletzte Haut zu sehen war. Serima legte die Umschläge weg, schaute auf und stellte überrascht fest, dass auch die Rötungen im Gesicht verschwunden waren. Im nächsten Augenblick glühte seine rechte Hand in dunklem rot, dann der ganze Unterarm und ebenso schnell, wie die Veränderung eingetreten war, verschwand sie auch wieder. „Was geschieht nur mit dir?“, fragte sie hilflos.
     
    Hockster hatte eine Zeitlang auf dem unbequemen Bett gelegen und dann entschieden, es sei an der Zeit, die Suche nach einem Rückweg von vorne zu beginnen. Er musste zu den drei Weisen. Also lief er die gesamte Feste einmal ab, begann mit der Suche im Keller, wo er niemanden antraf und fand die Gesuchten schließlich in der Bibliothek, die hinter dem Thronsaal lag, gerade so, als hätten sie dort die ganze Zeit auf ihn gewartet und er war einfach nur zu dumm gewesen, sie zu finden. Hockster knirschte mit den Zähnen. Er hasste es, wenn man ihn zum Narren hielt. Er war schon mehrmals hier gewesen, hatte aber bislang niemanden angetroffen.
    Die drei Weisen saßen reglos auf dem Boden mit dem Rücken zur Wand. Sie waren wohl daran gewöhnt auf kaltem Stein zu sitzen. Immerhin hatten sie sich einen schöneren Raum

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